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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Jetzt dreht sich der Große Pärnänen bestimmt im Grabe herum, bis es brummt!«
    Wir sahen, wie der Kombi, der uns den Fluchtweg versperrt hatte, zurücksetzte und auf den Schotterweg gelenkt wurde, dass die Steinchen nur so hochflogen.
    » Wollen wir hinterherfahren?«, fragte Kalle. » Wir werden die humpelnde Hurmala-Brut doch wohl nicht gewinnen lassen?!«
    Hilda startete den Bus. » Wir fahren nicht hinterher«, sagte sie dann. » Ein Hinterreifen wurde kaputt gestochen.«

ZWEITER TEIL
    Zwei
    Kapitäne

    Räntäntäntää,
    hier kommen wir!
    WILDER KARLO & HELE

Kapitel 20
    in dem das Sommerfest nicht
    unseren Erwartungen entspricht
    C HEMIE - BEHÖRDE DER EU , SANITÄTSBESTIMMUNGEN stand auf dem Schild des Sommerfestes, das in Wirklichkeit natürlich eine Fälschung war. Auf dem großen Platz herrschte eine räubermäßige Festtagsstimmung. Die Lager waren in einem Halbkreis auf einem riesigen Feld aufgebaut worden.
    Aufgrund der angespannten Situation – oder eigentlich eher aus Image-Gründen – hatten die anderen Räuberfamilien es mittlerweile den Pärnänens nachgemacht und sich ebenfalls Lärmschutzwände besorgt. Diese Zäune standen überall, außerdem sah man reihenweise Zelte und Menschenmassen – alles erinnerte an ein Rockfestival. Der Wettkampfplatz war im Vergleich zum letzten Jahr um einiges größer und war auf einer sandigen Stelle errichtet worden, die an ein Waldstück grenzte.
    Das Wettkampfzelt und die Versorgungszelte für jede einzelne Disziplin bildeten immer eine abgeschlossene kleine Fläche, um so den Frieden besser zu wahren. Die Q & R-Backtische waren schon aufgebaut worden und bereits von Weitem gut sichtbar. Das Veranstalterzelt sowie das große Zirkuszelt für die Versammlung der Räuberhauptleute befanden sich im vorderen Bereich des Sandplatzes. Die Lautsprecheranlagen und die Bühne des Moderators standen so, dass davor auch eine größere Gruppe baumstammgroßer Räuber ausreichend Platz finden würde.
    Alle waren schon da, die Lager waren aufgebaut und die Fahnen flatterten im Wind. Manche hatten die Zeltschnüre an ihrem Panzerkettenzaun befestigt und dort ihre Wäsche aufgehängt. Barfüßige Kinder sprangen Seil und spielten hinter den Zelten Verstecken. Es wirkte, als hätte ein Teil der Leute schon die letzte Nacht auf dem Lagerplatz verbracht. Auch die beiden Fahrzeuge der Hurmalas parkten neben dem Wohnwagen ihres Hauptmannes. Aus dem Zirkuszelt strömten zahllose Räuber heraus, manche murrten unzufrieden.
    » Ist die Informationsveranstaltung schon vorbei?«, fragte Hilda, als sie gefährlich nah an einer Lärmschutzwand vorbeifuhr. Sofort stürzten die Pärnanens in ihren P-Westen an den Zaun, um uns zu beschimpfen. Waren wir etwa zu spät? Die Hinfahrt zum Sommerfest war schon ein Abenteuer für sich gewesen. Allein der Reifenwechsel hatte uns drei Stunden gekostet, weil erst einmal ein passender Ersatzreifen für den alten Bus geklaut werden musste.
    Zum Glück schien der Wilde Karlo überhaupt nicht besorgt zu sein. » Ach, schau mal einer an, die haben jetzt ja auch richtig schicke Fahrzeuge«, brummte er, als er das Lager der Fliegenden Stilette begutachtete. » Jetzt, da wir bei ihnen zu Besuch sind, müssen die wohl ein bisschen angeben.«
    Die Kapitänin der Stilette, die Alte Hanna, öffnete die Tür ihres Wohnwagens und lächelte zufrieden. Ganz offensichtlich rettete es ihren Tag, dass die Räuberbergs zu spät kamen.
    » Das ist aber ganz schön durchtrieben, auf die ganze Seite des Wagens lauter Messer zu malen«, lachte Gold-Piet. » Sollte man ihnen vielleicht einen Namenswechsel vorschlagen? Wie wäre es denn mal mit einer ordentlichen Verzierung, wie zum Beispiel den › Fliegenden Kloschüsseln‹?«
    » Seid mal alle ruhig, da wird was bekanntgegeben!«, unterbrach ihn Hilda und kurbelte das Vorderfenster runter, während sie rückwärts in eine schmale Parklücke fuhr. Weil wir als Letzte beim Wettkampfplatz angekommen waren, blieb für unser Lager nur noch der ungeschützteste Randplatz übrig. Wir waren so nah an der Durchgangsstraße, dass man selbst nachts und im Zelt oder Bus kaum zur Ruhe kommen würde.
    » Und endlich bekommen wir die Ergebnisse«, gab der Moderator, der das Stilette-Symbol trug, bekannt. » Der Funktionierende-Modelle-Wettkampf ist hiermit beendet. Die Jury hat lange beratschlagt, so schwierig war die Punktevergabe bei den drei besten Modellen. Die Entscheidung ist jetzt dennoch gefallen. Im letzten Jahr wurde die

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