Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu

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… in der letzten Sache«, sagte ihre Tochter entschlossen. » Das sind schon zwei Disziplinen. Eine dritte kann da nur von Nachteil sein. Davon abgesehen ist das DEINE Meisterdisziplin. Du BIST › Quiche und Ringkampf‹. Also im symbolischen Sinne …«
    » Entschuldigung, Hele …«, unterbrach ich sie. » Hey, jetzt hört mal alle zu! Das ist ja eine wichtige Unterhaltung, wirklich! Aber – uns – läuft – die – Zeit – weg!«
    » Eine Minute«, verkündete der Moderator.
    » Ich geh’ jedenfalls nicht«, betonte Hilda erneut.
    » Fünfzig Sekunden«, rief der Ansager und schaute auf seine Uhr. » Neunundvierzig, achtundvierzig, siebenund…«
    » Ach, und warum nicht?«, fragte Hele und kniff skeptisch die Augen zusammen.
    » Ich trau’ mich nicht zu ringen …«, sagte Hilda. » Ich bekomm’ ein Baby.«

Kapitel 21
    in dem wir uns über tretende
    Fürze Gedanken machen
    D ie Räuberbergs starrten einander verblüfft an, alle wirkten wie erstarrt. Erst als ich mich bereits in Bewegung gesetzt hatte, realisierte ich, dass ich Heles Hand geschnappt hatte und sie in Richtung der Anmeldestelle zerrte.
    » Fünfunddreißig, vierunddreißig, drei…«
    » Eine meldet sich noch an«, keuchte ich.
    » Ach, ja?«, sagte der Moderator und war ganz offensichtlich enttäuscht. Die Hilda Räuberberg schafft es trotzdem noch rechtzeitig, schien er zu denken.
    » Hele Räuberberg«, teilte ich ihm mit.
    » Ach, ich also?«, fragte Hele mit belegter Stimme und runzelte die Stirn, als sie versuchte, über ihre Schulter hinweg zu ihrer Mutter zu schielen, die schweigend zwischen Kalle, Gold-Piet und dem Wilden Karlo stand.
    Das Gesicht des Ansagers hellte sich vor Überraschung und Freude auf. Die Gewinnerin des letzten Jahres würde überhaupt nicht teilnehmen! Dann hielt er mir den Stift hin, und ich drückte ihn Hele in die Hand. Der Moderator zählte nach wie vor die Sekunden, als ich ihre Hand zur Schreibunterlage führte, und sie irgendetwas hinpinselte, das schon fast wie ein Strich aussah.
    » Hele hat’s noch geschafft«, informierte ich die Räuberbergs, als wir zu den anderen zurückkehrten.
    » Oh, wie schön«, sagte Hilda, und zu meinem Erstaunen brach sie in Tränen aus.
    » Eine wirklich feine Sache, Frau Hilda«, stammelte Gold-Piet und umarmte sie. » Herzlichen Glückwunsch!«
    Der Bäckermeister hat sich verändert. JETZT verstand ich endlich! Hele hatte recht. Hilda und » Quiche und Ringkampf« waren untrennbar miteinander verbunden, das hatte Kaija versucht, mir in ihrem Brief mitzuteilen. Wenn ich den Hinweis rechtzeitig verstanden hätte, hätte ich die anderen warnen können.
    Als sie die Glückwünsche von Piet erhielt, begann die Räubermutter doppelt so heftig zu weinen. » Keiner von euch hat mir wie Piet gratuliert«, schniefte sie. » Kein einziger! Alle denken nur an Q & R. Das ist doch nur eine einzige verdammte Disziplin, die soll der Teufel holen! Das ist nur ein dummer Wettbewerb! Ihr seid eine ganz furchtbare Familie!«
    Das erste Mal seit langer Zeit fühlte ich mich wie eine Außenseiterin. War das Sommerfest gerade zur Nebensache geworden? Sollte ich die Familie ihre eigenen Angelegenheiten klären lassen und wieder nach Hause verschwinden? Oder – im selben Moment merkte ich, wie mein Blutdruck stieg und mein Herz schneller schlug – müsste ich zurück in das Geigen-Ferienlager in Ypäjävuori, wo man bestimmt schon voller Eifer für das große Abschlusskonzert probte? Alles andere würde ich ja noch ertragen, aber nicht die Barbalalas und das Gesicht der Leiterin Maijariitta Kasurinen.
    » Lasst uns in den Bus gehen«, murmelte der Wilde Karlo. » Wir müssen jetzt ein bisschen nachdenken.«
    Langsam schlichen wir zum Räuberbus und zogen die Türen hinter uns zu. Wir hätten unser Lager aufbauen müssen, uns recken und strecken und unseren Lager-Nachbarn drohen müssen, aber keiner hatte mehr die Kraft dafür.
    » Könnte jemand ganz langsam erklären, was jetzt zu tun ist?«, fragte Kalle leise. » Könnte mal jemand das Ganze entwirren und zwar ganz, ganz langsam?«
    » Ich hab das erste Mal seit Jahren beim FuMo verloren«, stellte Gold-Piet fest. » Das eine Mal, als Klein-Anssi gewonnen hat, zähl’ ich nicht mit. Aber trotzdem … Ich hab gegen mein eigenes Funktionierendes Modell verloren, an dem ich das ganze Jahr über gearbeitet hab. Mit all meiner Liebe.«
    » Wir haben uns beim Sommerfest verspätet«, sagte Kalle. » Das allererste Mal in unserem