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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Kimis und Tuijas Brust prangte zusätzlich ein goldener Anstecker in Form einer Krone. Die Pärnänens hatten sich von der großen Trauer erholt, den Großen Pärnänen begraben und für ihre Räubergruppe ein neues Anführerpaar gewählt.
    » Herzlich willkommen in meinem Reich!«, kreischte Tuija und machte dabei wilde, gangstermäßige Bewegungen. Die bunt gemischte Truppe der Pärnänens brach hinter ihnen in Gelächter aus. » Auch die kleine Hele wird noch merken, dass bei den Pärnänens die Post abgeht!«
    » Bei den Pärnänens geht die Post ab!«, wiederholte die P-Westen-Meute im Chor.
    » Wer ringt denn in diesem Jahr? Lasst uns doch mal auf der Liste im Veranstalterzelt nachschauen«, meinte Hilda völlig ruhig, als wäre die Stimme von Tuija lediglich ein lästiges Mücken-Summen gewesen. » Es ist ganz gut, schon vorher zu wissen, ob es drei Vorentscheidungskämpfe gibt oder vier. Kampfringe gibt es ja nur zwei, das vergrößert die Wartezeit bis zum Halbfinale, was eigentlich eine gute Sache ist.« Mit großen Schritten trat Hilda mitten unter die P-Westen und bahnte sich furchtlos ihren Weg in Richtung des Veranstalter-Zeltes. Hele und ich folgten ihr, die uns beschimpfenden Räuber machten allerdings nur widerwillig Platz.
    » Drecks-Räuberbergs, Dreckspack!«, schrien sie zeitweise so einstimmig, dass sich in mir der Verdacht regte, jemand würde den Schreihals-Chor anführen. » Ruft nur die Polizei an, wenn ihr am Verlieren seid! Steckt nur alle eure Freunde ins Gefängnis! Hat euch eure Mutter beigebracht, Reifen zu zerstechen, wenn man mal ein bisschen schlecht gelaunt ist?!«
    Hele schüttelte den Kopf. Ob sie sich wohl vor dem Q & R-Wettkampf fürchtete, der in ein paar Stunden begann?
    » Es war nicht klug, unvorbereitet zu kommen«, murmelte sie. » Ich hab das ganze Frühjahr über immer wieder gesagt, dass wir Erkundigungen einholen müssen, bevor wir hierher fahren! Über verärgerte Gegner sollte man jede kleinste Information sammeln. Aber alles muss ja im Stil des Wilden Karlos gemacht werden: RÄNTÄNTÄNTÄÄ , hier kommen wir!«
    » Naja, bis hierhin hat’s doch funktioniert«, flüsterte ich zurück.
    Bei unserer Rückkehr sprachen wir im Schutz des Vorzelts noch einmal die ganze Situation durch. Kalle und Gold-Piet waren unterwegs, um sich für BeWe anzumelden, während wir anderen miteinander flüsterten. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie an dem Zeltstoff eine ganze Menge neugieriger P-Ohren klebten.
    » Unmöglich!«, schnaubte der Wilde Karlo wütend und ließ sich auf den Klappstuhl plumpsen, sodass dieser unter der Last ächzte. » Mistkäfer in P-Westen!«, setzte er dann noch wütender einen drauf.
    Ein paar dunkle Schatten lösten sich vom Vorzelt und verschwanden in der Dunkelheit.
    » Vier Vorentscheidungskämpfe und viel Warterei«, fasste Hilda das diesjährige Q & R zusammen. » Es gibt drei neue Teilnehmerinnen: Von den Hurmalas kommt der zweite Giftzwilling, also Berta Hurmala. Die Stiletten schicken eine von den Jüngeren, und von den Eierköpfen aus Lappland kommt die berühmte Seita, bei den letzten Spielen waren die ja nicht dabei. Aus dem vergangenen Jahr ringen Mia Levander, Tuija Pärnänen und Päivikki Partanen von den Stoppern«, fuhr sie fort und setzte sich auf den seitlich am Zelt aufgebauten Schlafplatz. Sie ächzte vor Genuss, als sie sich hinlegte und ihren Rücken streckte. » Ach ja, und dann diese neue Supertussi, dieses Kind vom Schärenmeer oder wie die jetzt auch immer hieß.«
    » A-Ka Mikkonen«, murmelte Hele mit einem leidenden Gesichtsausdruck. » Nimmt die Alte Hanna nicht selbst am Ringkampf teil?«
    » Nein, nimmt sie nicht«, sagte Hilda nachdenklich. » Deren Q & R-Vertreterin ist Julia Järnström. Das ist bestimmt das junge Mädchen, das Hanna angeblich den ganzen Frühling über trainiert hat. Aber in welchen Disziplinen nimmt die Kommandantin dann selbst teil? Diese Fünfundfünfzig-Plus-Frau hat den besten Kampfinstinkt, den ich kenne!«
    » Vielleicht im BeWe?«, erkundigte sich der Wilde Karlo. Hele und Hilda schüttelten ihre Köpfe. » Nein«, erklärte Hele ihrem Vater. » Die hatten im letzten Jahr irgendeinen jungen Offiziersjüngling, der das Ganze ziemlich gut gemacht hat – klar lassen die den weitermachen! Bei den Stiletten herrscht eine ziemlich militärische Stimmung.« Sie drehte sich zu mir um, als sie es mir erklärte. » Die Alte Hanna befiehlt, und die Männer marschieren. Ob sie aus der Julia ihren

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