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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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An so einem gefährlichen Ort würde ich auch immer bei meinem kleinen Bruder bleiben.«
    » Die Teilnehmerin tippt auf Nummer drei«, verkündete der Schiedsrichter. » Die Lüge IST die Nummer drei. Ein Punkt für Vilja-Tuuli Vainisto. Will der Gegner dazu noch was sagen?«
    » Nein, kein Kommentar«, antwortete Markus, der angefangen hatte zu lächeln.
    Ich bat den Schiedsrichter um das Papier mit den Sätzen, dann strich ich meine drei Sätze wieder durch und schrieb neue auf. Die einzige Chance, Markus in die Falle zu locken war, auf demselben Wege wie bisher weiterzumachen:
    1) Die geheime Zutat von A-Ka Mikkonen beim Q & R in diesem Jahr war Industriehefe.
    2) A-Ka Mikkonen plant fürs kommende Jahr Aktivitäten, welche die Räuberei zu neuen Dimensionen führen werden.
    3) A-Ka Mikkonen ist eine Herzensbrecherin. Der Räuberberg, der mich zum Wettkampfplatz begleitet hat, erklärte sich nur bereit mitzukommen, als ich ihm versprach, seinen Liebesbrief nach dem Q & R-Finale zu überbringen.
    » Oho!«, sagte Markus. » Bravo!«
    Beim dritten Satz war Gold-Piet für einen Moment geschockt, aber dann überspielte er sein Erstaunen geschickt, trat nach vorne und hob den Daumen. Das sah ziemlich überzeugend aus.
    Der Motor-Horrorianer überlegte nicht besonders lange. » Die Lüge ist die Nummer zwei«, tippte er. Gleichzeitig sah er mich aufmerksam an, vom Kopf bis zu den Füßen, so wie man eine lang bekannte Person anschaut, bei der man plötzlich verblüffende Eigenschaften entdeckt. Komischerweise tat es mir leid, dass er so voreilig geraten hatte.
    » Du kannst um eine Wiederholung bitten«, belehrte ich ihn. » Rate jetzt noch nicht.«
    Der Schiedsrichter gab mir eine weitere Verwarnung, weil nur Markus gerade reden durfte und weil ich ihm verbotenerweise Ratschläge gab. Noch eine Verwarnung und ich wäre disqualifiziert.
    Aber Markus war sich seiner Sache scheinbar sehr sicher, denn er meinte lässig: » Du musst nichts wiederholen. Die Lüge ist die Nummer zwei.«
    » Der Teilnehmer tippt auf Nummer zwei«, sagte der Schiedsrichter. » Die Lüge ist Nummer drei! Kommentar von Vilja?«
    » Kein Kommentar«, antwortete ich, aber mehr wegen der Zuschauer. Ich begann zu ahnen, dass Markus und ich ganz bald ein vertrauliches Gespräch miteinander führen würden.
    » Vilja-Tuuli Vainisto gewinnt das Halbfinale mit 2:0 und kann sich eine Runde lang ausruhen!«, verkündete der Schiedsrichter. » Bald beginnen die Hoffnungsrunden und der Kampf um den letzten Platz im Finale!«
    Markus tippte sich mit zwei Fingern an die unsichtbare Schirmmütze, als ich von meinem verschwitzten Stuhl aufstand und nach draußen verschwand.

Kapitel 30
    in dem ich einen
    motor-horrorianischen
    Verbündeten finde
    G old-Piet führte mich weiter von der Zeltöffnung weg. Wir wollten ein wenig alleine sein. Die frische Luft tat gut. Ich war zwar auch neugierig auf die Hoffnungsrunden, aber mir war klar, dass ich mich jetzt ausruhen musste.
    » Soso, also ein gebrochenes Herz?« Gold-Piet knuffte mich in die Seite, als wir mit der Kühltasche unter einem Baum saßen. » Ist sie nett, diese A-Ka?«, fragte er dann. » Da ich jetzt doch angeblich mein Herz an sie verloren habe.« An seinem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass er sehr zufrieden war.
    » A-Ka ist okay«, antwortete ich. » Lass das jetzt. Das war nur ein Spiel.« Dann knuffte ich ihn auf die gleiche Weise zurück, als Geste unter Verbündeten.
    Eine Weile später lauschten wir, noch immer unter dem Baum, der neuen Ansage: » Die Teilnehmer beim diesjährigen SCHWINDEL -Finale sind … Contra-Conny, der die Pärnänens vertritt und zwei Runden des Halbfinales direkt für sich entschieden hat, und außerdem Martha von den Hurmalas, die in einem Halbfinale, in dem es ganz schön eng wurde, doch noch brillieren konnte. Den dritten Finalplatz erhält Vilja-Tuuli Räu… Vainisto aus der Gruppe der Räuberbergs!«
    Gold-Piet öffnete die Kühltasche und gab mir eine Plastikflasche, die ganz beschlagen war. » Das hier ist ’ne Spezialität der Räuberbergs«, erklärte er mir und tippte an seine Nasenspitze, so als wäre das ein Geheimzeichen. » Das ist ein bisschen wie ein Energydrink. Eigene Mischung! Das Rezept kriegt man nicht aus diesem Mann heraus – nicht mal mit kitzeln!«
    Ich öffnete die Flasche und schnupperte vorsichtig daran.
    » Das ist nicht schlecht. Da ist ein Schuss Honig drin«, sagte Gold-Piet.
    Während ich vorsichtig trank, sah ich zum Zelt, aus

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