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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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man es beim Golfen tut.
    » Na!«, sagte sie im Befehlston zu den Giftzwillingen. » Soll ich zuschlagen? Welche will zuerst? Ich war gerade erst an einem Ort, wo man jeden Tag Golf spielen musste. Da bin ich richtig golfsüchtig geworden! Ich hab schon jetzt als Anfängerin einen erbarmungslosen Schlag, und ich warne euch: In den Augen einer golfballverrückten Frau sind eure Köpfe bloß riesige und hässliche Bälle, die man mal ordentlich ins Rollen bringen sollte!«
    Kaija löste bei allen Anwesenden große Verwirrung aus: Sie trug ein Kostüm von Chanel und eine Filmstar-Sonnenbrille, die hohen Stiefel waren allerdings von einem kilometerlangen Fußmarsch mit Staub bedeckt.
    Als Martha zu jammern anfing, wusste ich, dass der Kampf vorüber war.
    » Na also, dann kriecht mal wieder dahin zurück, wo ihr hergekommen seid!«, brüllte Kaija Räuberberg und drohte erneut mit ihrem Schirm. » Empfiehlt man das nicht immer schlechten Verlierern?«
    Die Giftzwillinge zogen sich zurück, und mit ihnen schoben sich auch die anderen Hurmalas in der Räubermenge in die allerhinterste Reihe. Ich schloss Kaija in meine Arme. Erst da schien der Wilde Karlo aus seinem Schock zu erwachen. Er schaute sich seine Schwester genauer an: ihr kräusellockiges, violettes Haar und die Sonnenbrille.
    » Kaija, warum bist du hier? Und wer hat deinen Finger in die Steckdose gesteckt?«

Kapitel 35
    in dem die Entscheidung über die
    Gaunerkaraoke-Finalisten fällt
    und ein dubioser Sonderpreis
    präsentiert wird
    E ine schweißtreibende Angelegenheit, oder?«, fragte Kaija Räuberberg. Sie hatte ihren Arm um meine Schulter gelegt, und wir warteten wie zwei alte Freunde auf die offiziellen Ergebnisse der Gruppenwettkämpfe. » Ich bin aber auch ganz schön ins Schwitzen gekommen! Es ist ziemlich knapp geworden, und beinahe hätte ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Ich musste den Flieger nehmen. Ja, und dann hat mich das Taxi schon bei der Molkerei abgesetzt, weil der Fahrer sich nicht bis hierher getraut hat. Angeblich gibt’s hier viele wilde Gestalten. Er hat euch für Mitglieder einer Motorradgang gehalten. Stell dir nur mal mich auf einer Harley vor!«, kicherte sie. » Das Haar nach hinten und die Absätze der Stöckelschuhe nach vorne!«
    Ich versuchte, sie nicht anzustarren. Es war klar, dass Kaija sich in Amerika eine saucoole neue Frisur zugelegt hatte. Das Haar war bauschig gelockt und die Farbe war alles in allem – blau-violett!
    »› Geldscheinchenblau‹ nennen die das«, sagte Kaija, und ihre Augen funkelten dabei. » Darauf starrst du doch gerade?! Das ist der neueste Trend in Amerika! Sieht gut auf Bildern aus und auch in echt! Ganz schön verwirrend, oder?!«
    Ich musste laut loslachen und bekam endlich meinen Mund auf: » Schön, dass du gekommen bist!«
    Ich war glücklich und erleichtert und freute mich darüber, dass sie da war. Jetzt konnten wir alles schaffen, da war ich mir ganz sicher – Kaija machte unsere Gruppe erst komplett! Ich wollte es ihr mit vielen Worten sagen, doch heraus kam nur ein » toll«. Na ja, besser als gar nichts.
    Kaijas Grinsen war das eines lila-haarigen Piranhas. » Ich musste einfach kommen. Das ist meine Premiere bei diesen Wettkämpfen. In so vielen Jahre musste ich mir wilde Geschichten von den Spielen anhören! Um keinen Preis wollte ich mir das diesen Sommer entgehen lassen!«
    » Jetzt ist der Moment gekommen, auf den wir alle gewartet haben«, verkündete Lukas schließlich durch das Mikrofon. » Wir geben die Gesamtpunktzahl der Gruppenwettkämpfe bekannt, in der auch der Punkteabzug der Pärnänens berücksichtigt wird.«
    Auch die letzten Schreihälse verstummten, um die weitere Ansage abzuwarten.
    » Ich bitte Tuija Pärnänen, die als Ratsversammlungs-Sekretärin tätig ist, die Kampfergebnisse vorzulesen!«
    Tuija Pärnänen sah aus, als müsste sie die Punkteliste erst lange studieren. Dann blickte sie in Richtung ihrer eigenen Gruppe und schien dabei irgendein Zeichen zu machen, bevor sie schließlich anfing, die Ergebnisse laut vorzulesen: » Drei Gruppen haben es eindeutig mit ihrer Punktzahl an die Spitze geschafft. Die drei besten Sippen sind: die Räuberbergs mit dreiundzwanzig Punkten, die Hurmalas mit zwanzig Punkten und Motor-Horror vom Schärenmeer mit fünfzehn Punkten.«
    » Lies die Punkte aller Teilnehmer vor!«, forderte Lukas sie auf.
    » Die Schlusslichter sind ziemlich ausgeglichen. Folgende Gruppen haben ungefähr die gleiche Punktzahl: Die

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