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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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erteilt und die teuflischsten Räubereien von Europa plant?! Aber ICH kann doch nicht … ich schaff’ das nicht!«
    » Hilf diesem Mann, Vilja!« Gold-Piet holte noch einmal tief Luft, bevor er das Zelt verließ. Sein bester Freund hatte großen Kummer, und ich fand es herzzerreißend, wie bedingungslos der alte Räuber mir vertraute. Er glaubte, dass mir etwas einfallen könnte, um das Problem zu lösen.
    » Versuch mal, etwas zu singen!«, ermutigte ich den Wilden Karlo. » Das ist nicht so schwierig, man muss doch nur den Mund öffnen. Singen ist ganz einfach!«
    » Okay!« Der Räuberhauptmann schaute mich an, klatschte in seine Hände und startete einen Versuch. » Ich schaff das! Karli, sei ein Mann!« Dann begann er zu singen. » Wenn ihr füllt mein Glaaaaase«, jaulte er. » Oder war das Straße? Hase? Ich kann mich an gar keine Wörter erinnern. Alle passen so gut in das Lied. Ich bin viel zu kreativ!«, heulte er und schlug mit seinem Kopf gegen den Klapptisch. » Karaoke ist keine Disziplin für kreative Menschen!«
    » Na, und wenn wir etwas anderes machen?«, fragte ich. » Bedeutet diese Anführersache nicht, dass man seinen Einfallsreichtum in schwierigen Situationen beweisen muss?«
    » Was hast du nur im Sinn, Vilja?«, schniefte der Wilde Karlo und hob sein Gesicht aus den Händen. » Was hat unser Superräuber schon wieder ausgeheckt?«
    Er stand flink von seinem Stuhl auf und hatte scheinbar Spaß daran, meine Zöpfe hin und her zu schwingen, als wären sie Pompoms für den Festzug am 1. Mai. » Ich wusste es doch! In dieser Sippe gerät man nicht in den Rachen des Todes. Hab ich’s mir doch gedacht!« Er hob mich in die Luft und schaute mich an, während er mit dem Kopf wackelte. » Sie ist außergewöhnlich klug! Au-ßer-ge-wöhn-lich! Klug! Klarheit! Eine wahre Meisterin der Geistesblitze!«
    » Öhöm, wenn du mich bitte wieder herunterlassen könntest …«, murmelte ich verlegen. » Die Wörter … Und wenn wir uns eigene ausdenken?«
    » Ja doch, die Wörter …«, sagte der Räuberhauptmann und setzte mich äußerst vorsichtig wieder auf dem Boden ab. » Lasst es uns versuchen!«
    Der Wilde Karlo blieb mit Kalle zurück, um Ideen für sein Karaoke-Lied zu sammeln. Kaija, Hilda und ich schlichen währenddessen vorsichtig aus dem Zelt, um uns zu beratschlagen. Wir unterhielten uns nur im Flüsterton, damit niemand hören konnte, was wir planten.
    » Ich werde mir den Text zusammen mit meinem Bruder ausdenken – babyleicht!«, sagte Kaija. » Und dann trainiert Hilda mit ihm den Gesang. Aber es gibt ja zwei Runden. Was für einen Trick denken wir uns für die zweite aus?«
    » Es sollte etwas noch nie Dagewesenes sein!«, schlug ich vor. » Ein RICHTIGES Finale!«
    » Und wenn wir uns ein ganz eigenes Lied ausdenken?«, träumte Hilda. » Eins, das jeder Räuber hören möchte?!«
    » Bei der ganzen Sache gibt’s nur ein Problem«, meinte Kaija. » Karli hat ein ab-so- LUT schlechtes Rhythmusgefühl, und sein musikalisches Gehör ist auch nicht besser.«
    Obwohl wir versuchten, ernst zu bleiben, brachen wir alle in ein entsetztes Lachen aus, dessen Lautstärke wir aber blitzschnell dämpften. Leise zu lachen war ganz schön schwer.
    Hilda hielt sich ihren Bauch und aus ihren Augen tropften Tränen, während sie leise weiter kicherte.
    Ich versprach, eine Lösung für das Problem zu finden.
    » Schaffst du das?«, flüsterte die Räubermutter. » Wir haben noch ungefähr eine Dreiviertelstunde Zeit, bis die erste Runde beginnt.«
    » Klar, schafft die das!«, beteuerte Kaija. » Hinterher wirst du dann nur noch denken, was für eine schöne Geschichte das war – mit einer Rettung in letzter Minute!«
    » Wegen der Handlung braucht man wahrscheinlich gar nicht erst mit der Schriftstellerin diskutieren!«, lachte ich. Kaijas fester Glaube war ansteckend!
    » Zumindest nicht mit Herta Sonne, die gerade erst einen Vertrag über eine große Verfilmung des Wandersmannes abgeschlossen hat«, lachte Kaija und zwinkerte mir zu. Dann setzte sie wieder ihre Filmstar-Sonnenbrille auf.

Kapitel 37
    in dem die Tarnung eines
    Räubermillionärs auffliegt
    I ch hatte all meinen Mut zusammengenommen und war zu meinem Verbündeten marschiert. Die Motor-Horrorianer wuselten im Zelt der Veranstalter herum und testeten die Lautsprecher auf der Bühne aus. Lukas und Johannes schoben ein paar große Scheinwerfer auf die Bühne, und Markus kontrollierte das Mischpult. Zum Test spielte er ein paar Platten mit

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