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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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vergessen, weil Krimi am Fernsehen eben immer nur
fiktiv. Ganz selten steht höchstens einmal am Schluss im Nachspann, dass
sich das alles wirklich so oder zumindest so ähnlich ereignet hat und nur die
Namen der Personen und die Orte ausgetauscht worden sind. Wenn es hoch kommt,
dann erfährst du noch, wie hoch das Strafmaß für den Täter war, dass er immer
noch im Gefängnis sitzt, dort gestorben ist oder so. Aber das mit der Doris,
das nicht fiktiv! Die Anna hatte seit dem Mord nicht mehr so richtig schlafen
können. Und zum Villapark auf einen Spaziergang, das getraute sie sich auch
nicht mehr, nicht einmal in Begleitung. Vielleicht mit dem Edmund, das schon
eher. Aber der hatte ja nie Zeit!
    Weil, eines musst du wissen, der Köstlbacher am Abend nach seinem Dienst in
aller Regel hundemüde und ganz und gar nicht mehr dazu aufgelegt, noch einen Spaziergang
zu machen oder gar mit der Anna über seine Arbeit zu reden. Außerdem wäre der
Villapark am Abend eh geschlossen. Und an den Wochenenden .... Der Edmund hatte
vom Wochenende seine eigene Vorstellung. Und da kam der Villapark
weniger vor.
    »Du weißt, dass ich nicht vor hatte, heute hier mit dir über deine Arbeit
zu reden! Aber ich habe ja auch nicht gewusst, dass dieser Faltenhuber in
unserer Nähe sitzen wird«, sagte die Anna und versuchte so für den Edmund
logisch zu begründen, warum sie eine Ausnahme bezüglich der sich anbahnenden
Gesprächsrichtung machen wollte.
    »Mit dem Mord an der Münzer hat der Faltenhuber kaum was zu tun. Der
Faltenhuber spielte in meinem letzen Mordfall eine Rolle. Allerdings
keine, wegen der man ihn hätte belangen können, obwohl er überall seine
Finger drin hat. Aber der Faltenhuber ist aalglatt. Das hat auch seine Frau
begriffen und ist ihm prompt davon. Hat den Faltenhuber aber weniger
gestört. Jetzt macht er umso mehr mit den jungen Dingern rum. In aller
Öffentlichkeit! Versteh’ die Regensburger nicht, die den zum Stadtrat
gewählt haben!«, sagte der Edmund.
    »Weil die hier auch nicht anders sind als anderswo! Je größer die Sprüche,
die einer reißt, desto mehr Leute fallen darauf herein«, sagte die Anna.
    Wäre da jetzt nicht einer der leckeren Gänge serviert worden, die das
bestellte Menü umfasste, die Anna hätte sich bestimmt noch weiter über
Typen wie den Faltenhuber ausgelassen. So aber wurde erst einmal gegessen.
    »Du wolltest mir etwas erzählen?«, erinnerte der Köstlbacher seine
Frau, als die Teller des soeben verzehrten Gangs abgeholt wurden und der Edmund
langsam befürchtete, seine Anna könnte vergessen haben, ihm etwas sagen zu
wollen.
    »Allerdings!«, antwortete die Anna, ohne allerdings gleich mit ihrem Wissen
herauszurücken. »Was hältst du von den Eltern der Doris?«, fragte sie
stattdessen ihren Mann.
    »Was soll ich von denen halten? Im Gegensatz zu dir kenne ich sie nicht.
Ich kann mir erst ein Bild machen, wenn die beiden aus Kenia zurück sein
werden«, antwortete der Köstlbacher.
    »Wann wird das sein?«, fragte die Anna.
    »Kann sein, dass sie schon da sind! Angeblich sind sie gestern oder
vorgestern von ihrer Safari ins Hotel zurückgekehrt. Der Liebknecht hat
mit ihnen telefoniert. Das Coral Beach Hotel betreibt ein schweizer Ehepaar.
Mit denen hatte der Pirzer schon Verbindung aufgenommen, als die Münzers noch
im Amboseli unterwegs waren. Gleich nach ihrer Rückkehr ins Hotel hat der
Pirzer die Münzers dann endlich selbst erreicht. Falls sie dann bald einen Flug
bekommen haben, könnten sie, wie gesagt, schon zurück sein!«, antwortete der
Köstlbacher.
    »Weiß man etwas über ihre Reaktion?«, fragte die Anna.
    »Der Münzer soll es ruhig aufgenommen haben. Bestimmt eine Folge des
Schocks! Seiner Frau musste der Hotelarzt, übrigens auch ein Schweizer, ein
Sedativum verabreichen. Sie hat sich, wenn man der Mail des Managements Glauben
schenken darf, wie eine Verrückte gebärdet.«
    »Aha!«, antwortete die Anna nur einsilbig.
    »Was heißt ›Aha!‹ ?«, fragte der
Edmund, langsam verärgert, weil er nicht so recht wusste, worauf seine Anna
hinaus wollte.
    »Aha heißt aha!«, erklärte die Anna in der ihr eigenen weiblichen
Logik. »Aber ich kann dir gern näher ausführen, wieso ›Aha!‹ . Also, von der Evi weiß ich, dass ihre Schwester im Streit
mit ihren Eltern gelegen hat und deshalb auch ausgezogen ist.«
    »Wieso hat mir das die Evi nicht erzählt?«, fragte der Edmund.
    »Wieso sollte sie? Sie kennt dich nicht und hat dich außer ein oder
höchstens

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