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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Tochter
richtet. Irgendwer will, dass du Angst bekommst. Die Doris ist also nur
ermordet worden, um dich zu treffen. Und viel schlimmer noch! Sie wurde
getötet, damit du von allem Anfang an kapierst, dass man es ernst mit dir
meint. Wenn man dir jetzt androht, auch die Evi noch ...!
    Natürlich hatte der Münzer nun eine Angst. Eine Scheißangst! Aber was
hilft dir so eine Scheißangst, wenn du keinen Peil hast, was du
unternehmen solltest. Ja nicht einmal, was du unternehmen könntest!
    Weil, eines war dem Münzer Bernd klar: Da würde irgendwer noch was von
ihm fordern. Und mit dem Hinweis auf die Evi wollte man ihm nur
unmissverständlich klarmachen, wie kompromisslos er zu handeln haben würde.
    »Ich sagte doch: Keine Störungen! Ist das zu kompliziert für Sie?«,
herrschte der Münzer die Gabelsberger an, als die erneut ihren Kopf zur Tür
herein steckte.
    »Entschuldigen Sie, Herr Münzer, Kriminalpolizei! Ein Herr Hauptkommissar
Köstlbacher! Er ließ sich ...«, sagte die Gabelsberger mit hochrotem Kopf.
Fertigreden konnte sie nicht mehr, weil in dem Augenblick der Köstlbacher schon
an der Sekretärin vorbei ins Zimmer vom Münzer trat.
    »Sie kann nichts dafür!«, entschuldigte der Köstlbacher die Gabelsberger,
weil ihm die Sekretärin wegen der unbeherrschten Äußerung ihres Chefs
irgendwie leid tat.
    »Ich habe mich nicht abwimmeln lassen«, fügte er noch hinzu und reichte dem
Münzer zum Gruße seine Hand.
    Geistesgegenwärtig wollte der Münzer noch sein Postfach schließen, streckte
stattdessen aber, um nicht auffällig zu reagieren, seine Rechte dem
Köstlbacher entgegen.
    »Sie sind’s!«, stellte der Münzer mit einem nicht gerade freundlichen
Unterton in seiner Stimme fest und bot dem Köstlbacher einen Platz am
Besuchertisch seines Büros an.
    »Was gibt es Wichtiges, dass ich schon wieder mit der Kripo das Vergnügen
habe?«, fragte der Münzer nun richtig unwirsch. »Oder haben Sie etwa den
Mörder meiner Tochter schon gefunden?«, fügte er leicht spöttisch hinzu.
    »Vielleicht könnten wir schon weiter sein, wenn Sie etwas kooperativer
wären!«, meinte dazu der Köstlbacher. »Immerhin konnten wir bisher über
die Klassenkameraden der Doris mehr in Erfahrung bringen, als durch Ihre
Aussagen und die Ihrer Frau.«
    »Was wollen Sie damit sagen? Soll das heißen, Sie vermuten, wir
verschweigen Ihnen absichtlich etwas, um Ihnen Ihre Arbeit zu erschweren?«
    »So möchte ich das nicht ausdrücken«, antwortete der Köstlbacher.
»Aber da gäbe es schon noch die eine oder andere Frage, deren
zufriedenstellende Beantwortung bisher ausgeblieben ist.«
    »Nur zu!«, sagte der Münzer. »Vielleicht haben Sie bisher nur nicht konkret
genug gefragt. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, Ihnen wissentlich etwas
verschwiegen zu haben.«
    »Was ich nie behauptet habe!«, verteidigte sich der Köstlbacher, wohl
wissend, dass der Münzer anders behandelt werden musste, als ein
potenzieller Täter. Wegen seinem Aufenthalt in Kenia kam der alte
Münzer als Tatverdächtiger nicht in Frage. Er konnte nur allgemeine Aussagen
bezüglich seiner Tochter machen, die sich eventuell als Ansatzpunkte für
Verdachtsmomente herausschälten.
    Aber da war er eben auch wieder, der Bauch vom Köstlbacher. Und wenn
er den zu Gunsten von rationalen Überlegungen noch so sehr auszuschalten
versuchte, so drängte sich dieser unübersehbare Bauch immer wieder in den Vordergrund,
um ihm ein ungutes Gefühl zu machen, sobald er es mit dem Bernd Münzer zu tun
bekam. Aus irgendeinem Grund läuteten beim Köstlbacher die Alarmglocken, wenn
er den Münzer sah. Sogar, wenn er ihn nur am Telefon hörte, überkam den
Köstlbacher dieses Alarmsignal.
    Normalerweise der Köstlbacher total Oberwasser und nach außen hin
Respektsperson. In Verbindung mit dem Münzer aber so eine Art
Minderwertigkeitsgefühl. Nicht ein wirkliches Minderwertigkeitsgefühl!
Eher so ein Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen für seine rein
beruflichen Fragen und der damit zwangsläufig verbundenen Belästigung. Der
Mann hatte eine Tochter verloren. Auch wenn er rein äußerlich nicht so wirkte,
er litt innerlich bestimmt wie ein Hund und sah im Augenblick nur noch die
Sinnlosigkeit des Lebens.
    So und nicht anders sollte dem Münzer von der Kripo begegnet werden! Die
Wirklichkeit, die Wirklichkeit vom Köstlbacher, die brachte allerdings ganz
andere Saiten zum Schwingen, schlug ganz andere Töne an. Der Köstlbacher war
alarmiert, wenn er mit dem

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