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Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Titel: Viola - Das Tagebuch der Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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und immer wieder aufmerksam durch und kam dabei zu keinem Entschluss.
     
    Sie schaltete Jespers Rechner an und suchte im Internet nach Verträgen zwischen Meister und Sklavin. Nach einer Stunde schwirrte ihr der Kopf von den vielen verschiedenen Beispielen, die sie gelesen hatte und die das, was Jesper sich ausgedacht hatte, bei Weitem übertrafen. Weitergeholfen hatten sie ihr indes nicht. Solche Verträge waren vor dem Gesetz null und nichtig, Jesper als Anwalt wusste das natürlich auch. Verträge dieser Art dienten lediglich der persönlichen Luststeigerung und um die dominante Position psychologisch zu stärken. Dennoch fürchtete sie sich ein bisschen davor, darauf einzugehen und damit die falsche Entscheidung zu treffen. Sie wusste genau, beide würden sie den Inhalt für ihr Spiel durchaus wörtlich nehmen. Wenn sie den Vertrag aber nicht unterschrieb und kein Spiel zustande kam, würde er vermutlich sehr enttäuscht sein, sonst hätte er den Vorschlag nicht gemacht, und sie war viel zu gespannt darauf, etwas Neues auszuprobieren, wie sie es sonst nur in ihren Träumen erlebte.
     
    Vertrag zwischen Jesper,
     
    im Folgenden Meister genannt, und
     
    Daphne, im Folgenden Sklavin genannt.
     
    1. Die Sklavin wird von unten stehendem Datum an und bis zum nächsten
Neujahr ihrem Meister ohne Widerspruch und ohne Rechte an jedem
Wochenende dienen.
     
    2. Die Sklavin wird für jegliche Art des Ungehorsams bestraft werden.
Der Meister alleine entscheidet über Dauer, Häufigkeit und Art der
Bestrafung.
     
    3. Der Meister seinerseits verpflichtet sich, für die geistige und körperliche
Unversehrtheit sowie für die Gesundheit seiner Sklavin Sorge zu tragen.
     
    4. Der Vertrag kann von beiden Seiten ohne Nennung von Gründen fristlos
durch Aussprechen des Codewortes «Game over» beendet werden.
     
    Datum und Unterschrift
     
    Unter anderen Umständen hätte Daphne ihre Freundin Viola zu Rate gezogen. Wenn sie ihr von ihren Problemen schrieb, ergaben sich die Lösungen meistens von ganz alleine. Aber im Augenblick sah sie sich außer Stande, ihre Gefühle zu Papier zu bringen. Immer wenn sie dazu ansetzte zu schreiben, verdrehten sich die Sätze in ihrem Kopf. Einerseits sah sie einige ihrer geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen, war fasziniert von dem Gedanken, von ihm beherrscht zu werden und nicht zu wissen, wohin dieses Spiel führen würde. Andererseits erschreckte sie das Ausmaß seines Vorschlags. Sie hätte es lieber erst mal ein wenig ausprobiert, statt sich gleich festzulegen und ausliefern. Nur mal für eine Stunde das Gefühl erleben, wie es sein mochte, wenn er die Herrschaft über ihren Geist und ihren Körper übernahm. Gewiss, er hatte ein Codewort zum Abbrechen des Spiels in den Vertrag geschrieben. Aber es war sicherlich nicht Sinn des Spiels, dieses bei der erstbesten Gelegenheit zu beenden.
     
    «Liebste Viola!
     
    Ich möchte dir im Augenblick nicht erzählen, um was es sich handelt. Noch nicht. Aber ich befinde mich dabei, eine höchst brisante Entscheidung zu treffen, die mich aus meiner Sackgasse befreien könnte.
     
    Es ist einfach unglaublich. Ich kann diese Männerbemerkungen verstehen, wenn sie behaupten, eine Frau würde sich zickig verhalten, weil sie lange keinen Mann gehabt hätte und mal anständig gevögelt werden müsste. Früher hielt ich das immer für frauenfeindliches Machogerede. Aber ein bisschen Wahrheit scheint vielleicht doch darin zu stecken. Ich weiß nicht, ob man es mir anmerkt, wenn ich unbefriedigt bin. Aber auf jeden Fall fühle ich mich so. Ja, ich brauche mehr. Wenn ich einige Tage keinen Sex mit Jesper habe, noch nicht einmal von ihm zärtliche Berührungen erhalte, er mich nicht in den Arm nimmt und drückt, mir kaum körperliche Beachtung schenkt, dann scheinen meine Hormone überzulaufen, ich werde unzufrieden, beinahe knatschig, als ob ich ständig gegen eine Wand laufen würde. In letzter Zeit geschieht es sogar öfters, dass mich Traurigkeit überfällt, bevorzugt wenn ich alleine bin oder im Bett liege und grüble, während Jesper längst tief und selig schläft. Es kann sein, dass ich eine Stunde lang heule, ehe es mir dann ein wenig besser geht und ich schlafe. Aber so kann es doch nicht weitergehen? Was soll ich nur tun?»
     
    Als Jesper Freitagabend nach einer kurzen, aber anstrengenden ersten Januarwoche aus seiner Rechtsanwaltskanzlei nach Hause kam, war es im Haus völlig ruhig. Es war schon fast zwanzig Uhr, später als er beabsichtigt

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