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Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Titel: Viola - Das Tagebuch der Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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sehr sie früher darüber froh gewesen war, dass er sich zügelte und diese Dominanz zuhause nicht auslebte, so sehr sehnte sie sich inzwischen danach.
     
    «Das heißt also, du wirst über mich nach Belieben verfügen? Du willst also, dass ich dir bedingungslosen Gehorsam schwöre und bestraft würde, wenn ich – wenn ich unartig wäre?» Ihre Stimme versagte, sie war zu aufgeregt und traute sich nicht weiterzusprechen. Auf ihrem Rücken fühlte sie den Schweiß ausbrechen, selbst ihr Kopf wurde heiß und schien zu schwitzen. Sie dachte an die vielen Geschichten, die sie im Internet gelesen hatte und von denen sie annahm, dass nicht einmal die Hälfte der Wahrheit entsprach. Aber sie hatte sich von einigen dennoch angemacht gefühlt und eine Bestätigung ihrer eigenen Sehnsüchte darin gefunden und ihrer erotischen Fantasien, die sie in schlaflosen Nächten heimsuchten, wenn ihr Hormonspiegel wieder einmal überlief. War er tatsächlich bereit, ein wenig davon in die Tat umzusetzen und ihr beispielsweise … Ehe sie zu Ende überlegt hatte, fuhr er fort und nickte.
     
    «Ja, ich werde dich bestrafen, wenn du unartig bist und einen roten Hintern verdienst! Es wird sicherlich ein bisschen wehtun. Aber du musst keine Angst haben. Vertrau mir einfach! Ich werde dich nicht quälen oder verprügeln. Ich werde dich züchtigen, indem ich dich übers Knie lege und immer ein bisschen im Ungewissen lasse, was als Nächstes folgt, um den Reiz zu erhöhen. Ich bin mir ziemlich sicher, es wird dich erregen. Und es wird keine physischen Spuren geben, keine blauen Flecken und möglichst keine Striemen. Noch einmal – es soll ein Spiel für die Lust bleiben! Ich möchte dich gewissermaßen auf eine andere Ereignisebene bringen, dabei deine Erregung steigern! Sag mir, wenn ich mich irren sollte: die Furcht vor der Ungewissheit, die Furcht vor einem kleinen bisschen Schmerz, die Furcht, nicht einmal zu ahnen, wann und wie intensiv dich die Strafe treffen könnte – das törnt dich an!»
     
    Sie nickte zitternd, völlig verwirrt, woher er das alles erahnen konnte. Fieberhaft überlegte sie, ob ihr ein Fehler unterlaufen war und er vielleicht doch nachvollziehen konnte, auf welchen Internetseiten sie sich herumgetrieben hatte.
     
    «Ich möchte mehr an dir haben als eine liebevolle Ehefrau. Ich möchte dich als willenlose, gehorsame Lustsklavin, als mein Spielzeug, denn diesen Gedanken finde ich höchst erotisch! Eine ergebene, manchmal aber auch etwas unartige Geliebte, die mich um den Verstand bringt und mir einen Grund liefert, sie entsprechend zu bestrafen! Weißt du, Daphne, ich muss erst noch mit dem Gedanken fertigwerden, dass du derart notgeil geworden bist. Dafür brauche ich Zeit und ich möchte die Kontrolle über diese Entwicklung übernehmen. Du wirst dich mir deshalb unterwerfen! Ich will deinen Trieb steuern und für meine eigene Luststeigerung nutzen!»
     
    Nun war es endlich raus. Er hatte schon befürchtet, er würde es nie über die Lippen bekommen. Es war ihm ein bisschen unangenehm, denn damit gab er einen Teil seiner eigenen Wünsche preis – er war sich indes nicht sicher, ob Daphne in ihrer momentanen Verwirrtheit dies überhaupt begriffen hatte. Glücklicherweise hatte sie keine Ahnung, wie sehr sie ihn in den letzten Wochen durcheinandergebracht hatte und dass er längst wusste, was sie sich insgeheim wünschte. Sie passten viel besser zusammen, als er jemals vermutet hatte. Langsam, ganz langsam würde er seine eigenen Vorstellungen einbringen, ihr Zeit geben, sich daran zu gewöhnen und seine Ideen in ihrem Verständnis der Rolle akzeptieren und genießen.
     
    Zuerst wollte Jesper Daphne zur Rede stellen, eine Aussprache, Antworten – aber er vermutete, dass sie diese Antworten eher Viola schreiben als ihm gegenüber aussprechen konnte, denn es schien ihr peinlich zu sein. Außerdem hätte er sich dann verraten, dass er ihre Briefe heimlich gelesen und dadurch ihr Vertrauen missbraucht hatte. Sie würde es nicht verstehen, dass ihn allein ihr Verhalten so sehr beunruhigt und dazu verführt hatte. Was er getan hatte, war jedoch durch nichts zu rechtfertigen, es entsprach einem Vertrauensbruch. Sie durfte nichts davon erfahren.
     
    Nicht nur ihre stärkere sexuelle Aktivität, nein, auch anderes, Kleinigkeiten, die er teils kommentarlos zur Kenntnis genommen hatte, wie die Tatsache, dass sie ihre Fingernägel in abartigen bunten Farben wie Kornblumenblau oder Frühlingsgrün lackierte, tiefer

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