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Violas bewegtes Leben

Titel: Violas bewegtes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Trigiani
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sein, dass ich eine Weile nicht schreiben kann. Meine Mutter will einen neuen Computer kaufen – der hier macht zu viel Ärger. Er ist so alt, dass man ihn als Heizung verwenden könnte. Xoxox)
     
    Im Speisesaal am Morgen nach der Aufführung kann ich die Bewunderung meiner Mitbewohnerinnen förmlich spüren. Die Gründungstag-Aufführung war ein voller Erfolg und bis auf den letzten Platz besetzt, hauptsächlich, weil sämtliche Lehrer die Anwesenheit zur Pflicht erklärt hatten.
    Einige Lehrer, die schon seit den Achtzigerjahren hier unterrichten, sagen mir, es sei die beste Aufführung, die sie je gesehen hätten, und ich bekam sogar einen eigenen Applaus, weil Diane Davis mich beim Schlussvorhang extra für eine Verbeugung aufrief. Bestimmt werde ich jetzt für jedes Schulprojekt angeheuert, das mit Kamera oder Kulissen zu tun hat. Aber das ist okay. Ich kann jederzeit Nein sagen. Und wer weiß, vielleicht sage ich sogar Ja. Ich bin noch nie so nett behandelt worden. Trish hatte große Theatermasken für unsere Zimmertür gebastelt und sie für die Premiere mit Glitzer beklebt.Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass ich einen Strauß Rosen bekomme. Echt cool.
    Mom und Dad melden sich per Skype aus Afghanistan:
    »Ihr seht erschöpft aus«, sage ich zu ihnen.
    »Das sind wir auch«, sagt Dad.
    »Wie läuft’s?«
    »Wir haben viel zu tun. Es ist sehr strapaziös«, sagt Mom.
    »Wir sind ständig unterwegs«, erklärt Dad.
    »Dann kommt doch nach Hause«, sage ich. »Ihr kommt doch im Dezember sowieso heim, dann kürzt doch einfach ab. So wie damals, als ihr den Dokumentarfilm über die Straßengangs in Los Angeles gedreht habt. Wisst ihr noch?«
    »Wir haben das Projekt zugesagt und wir werden es auch durchstehen«, sagt Dad. »Außerdem haben wir das Haus bis zum Ende des Schuljahrs vermietet. Der Mann ist schon so freundlich, es uns an Weihnachten für zwei Wochen zu überlassen; ich möchte seine Geduld nicht überstrapazieren.«
    Mein Vater ist wie immer ein Ausbund an praktischer Vernunft. »Schon gut, Dad.«
    »Wie läuft es bei dir?« Mom beugt sich vor. An ihren Augen kann ich sehen, dass sie Angst hat zu fragen.
    »Gut«, sage ich.
    Dad beugt sich vor. »Du machst Witze.«
    »Nein. Ich blühe hier in der öden Steppe Indianas voll auf. Und das kam durch einen echt hammergeilen Zufall.«
    »Schatz, du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du so redest«, sagt Mom.
    »Entschuldige«, sage ich fröhlich.
    »Wir haben die Aufnahmen bekommen, die du für das Theaterstück gemacht hast. Du hast wirklich eine ruhige Hand undeinen scharfen Blick«, sagt Dad stolz. »Muss eine super Aufführung gewesen sein.«
    »Ich glaube, mich hat der Theaterbazillus erwischt, wie Grand.«
    Meine Eltern schauen sich erleichtert an. »Ich wusste, du wirst deinen Platz an der Schule finden.« Mom lächelt. Ich mag es, wenn meine Mutter lächelt. Und ich mag es besonders, wenn sie wegen mir lächelt.
    »Nach der Party an der Grabeel Sharpe Academy könnte alles wieder anders sein.«
    »He, da hat man immer die Jungs für die Schulpartys geholt, als ich auf der PA war.« Moms Gesicht hellt sich auf. »Ach, das war wirklich lustig damals.«
    »Sind das nicht alles Trottel?«, frage ich.
    »Na ja, es war 1983 und alle hatten eine Frisur wie Rick Astley. Da war dieser eine süße Junge …«
    »Moment!«, sagt Dad.
    »Nicht so süß wie du, Schatz. Jedenfalls, er sah aus wie der Sänger von den Cars. Und wir waren alle hinter ihm her.«
    »Was ist passiert?«
    »Er hat sich für keine von uns interessiert. Aber wir hatten sehr viel Spaß dabei, hinter ihm her zu sein.«
    Der Gedanke, dass meine Mutter einen Jungen angehimmelt hat, der aussieht wie Ric Ocasek, ist wirklich schräg.
    »Ach, Viola, amüsier dich einfach!«, sagt Mom. »Du wirst jede Menge Spaß haben.«
    »Und sei brav«, fügt Dad halbherzig hinzu.
    »Ich werde mich in Schale werfen und ein richtiges Mädchen sein.« Ich schneide eine Grimasse. Meine Eltern lachen.
     
    Ich kann nicht schlafen. Ich schaue auf die Uhr. Es ist Viertel vor drei am Morgen. Ich drehe mich um, klopfe mein Kissen zurecht und schließe die Augen. In New York hatte ich nie Schlafprobleme. Ich habe trotz der Sirenen und dem ganzen Lärm geschlafen, aber hier in South Bend hört man fast nichts. Vielleicht ist das Teil meines Problems. Ich brauche Geräusche.
    Ich höre Suzanne in ihrem Stockbett schniefen.
    »Alles okay?«, flüstere ich.
    »Ja.« Sie putzt sich die Nase.
    »Stimmt was

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