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Violas bewegtes Leben

Titel: Violas bewegtes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Trigiani
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ja. Entschuldige, Suzanne hat mich unterbrochen.
     
    Das ist gelogen. Suzanne hat mich nicht gestört. Sie liegt in ihrem Bett und hört Musik. Ich bin echt geschockt, aber das kann ich Andrew natürlich nicht schreiben.
     
    AB: Olivia ist eigentlich gar nicht mehr so nervig. Ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist, aber seit dem Tod ihrer Großmutter ist sie eigentlich ganz nett.
    Ich: Cool.
     
    Olson ist so ziemlich das hübscheste Mädchen in der neunten Stufe der LaGuardia High. Sie hat nordische Vorfahren, ist groß und blond und spielt leidenschaftlich gern Basketball. Kein Junge braucht sich dafür zu entschuldigen, dass er Olivia toll findet. Sie ist nicht nervig; sie ist nur ein Mädchen, das gerne das Sagen hat. Die geborene Anführerin.
     
    AB: Wir waren bei den Projekttagen in einer Arbeitsgruppe, und ich dachte, ich sollte sie ins Kino einladen.
    Ich: Super.
     
    Eigentlich finde ich das gar nicht super. Andrew versucht es so hinzustellen, als könne er sie nicht leiden. Ich spüre eine Menge Unsicherheit und Angst bei ihm. Vielleicht hat er Schiss, sie könnte ihm den Laufpass geben.
     
    AB: Ich hoffe, es stört dich nicht.
    Ich: Was soll mich denn stören?
    AB: Dass ich mit ihr im Kino war.
     
    Warum denkt er, es könnte mich stören? Obwohl es tatsächlich so ist, irgendwie. Anstatt ihn zu beruhigen, erzähle ich ihm meine Neuigkeit.
     
    Ich: Ich habe übrigens auf dieser GSA-Party einen netten Jungen kennengelernt.
     
    Ich sage GSA und nicht Schnarchnasen-Academy, um klarzustellen, dass es in keinster Weise langweilig war, sondern lustig.
    Andrew antwortet nicht. Bestimmt denkt er, ich hätte Jared erfunden, um mit ihm gleichzuziehen. Soll er doch. Egal.
     
    Ich: Bist du noch da?
    AB: Meine Mutter hat mich gerade gerufen.
    Ich: Musst du weg?
    AB: Nö. Also, was ist das für ein Typ?
    Ich: Er heißt Jared. Er hat schon einen Film gedreht.
    AB: Echt?
    Ich: Ja. Eine Kurzdoku.
    AB: Kurzfilm?
    Ich: Ja.
    AB: Ach so.
    Ich: Was – ach so?
    AB: Ach so, er hat einen Kurzfilm gedreht.
    Ich: Hätte er einen Spielfilm machen sollen?
    AB: Nicht unbedingt … Ich muss los.
    Ich: Ich auch.
     
    Keine Ahnung, warum ich Andrew nicht alles über Jared erzählt habe. Vermutlich wollte ich nicht, dass er denkt, ich will ihn übertrumpfen, nachdem er mir erzählt hatte, dass er mit Olivia Olson im Kino war. Andrew ist mein allerbester Freund auf der Welt; ich muss ihn nicht beeindrucken. Solche albernen Konkurrenzkämpfe überlasse ich lieber den Mädchen, die von ihren männlichen Freunden angebetet werden wollen. Meine Freundschaft mit Andrew soll aufrichtig sein.
    Der Computer piepst. Ich schaue auf den Bildschirm. Hilfe! Es ist Jared!
     
    JS: Hi, Vi.
    Ich: Hi, Jared.
    JS: Was machst du gerade?
    Ich: Mir wünschen, ich müsste nichts über die Kernfusion im
21. Jahrhundert nachlesen.
    JS: Wie langweilig.
    Ich: Sag ich doch.
    JS: Ich habe an den Steg gedacht .
    Ich: Ich auch.
    JS: Du bist anders.
    Ich: Danke. Ich denke lieber daran, dass du gesagt hast,
ich sei hübsch.
    JS: BIST DU AUCH!
    Ich: Hübsche Großbuchstaben.
    JS: Dachte ich doch, dass dir das gefällt .
    Ich: Was gibt’s Neues bei euch da drüben?
    JS: Machst du bei diesem Filmwettbewerb der weiterführenden Schulen im Mittleren Westen mit?
    Ich: Davon weiß ich gar nichts.
    JS: Ich schicke dir eine Anmeldung. Das ist im Frühling.
Abgabe ist im März.
    Ich: Cool.
    JS: Am Wochenende muss ich nach Hause fahren.
    Ich: Ich wünschte, das könnte ich auch. Wie schön für dich.
    JS: Findest du? Meine Mutter kriegt das Baby. Kaiserschnitt.
    Ich: Wie aufregend.
    JS: Ja.
     
    Ich sitze da und überlege kurz, ehe ich tippe. Dann fliegen meine Finger über die Tasten.
    Ich: Ich weiß, dass dich das mit dem neuen Baby verunsichert, aber glaub mir, wenn man neuen Erfahrungen gegenüber offen bleibt, entwickelt sich das Leben manchmal so positiv, wie man es nie erwartet hätte.
     
    Jared antwortet nicht gleich. Schließlich:
     
    JS: Danke. Du bist süß.
     
    Ich hole tief Luft und tippe:
     
    Ich: Du auch.
    JS: Ich hoffe, wir sehen uns bald. In diesem Jahr wird es keine Party mehr geben.
    Ich: Melde dich doch für den Kulturwinter an.
    JS: Im Ernst?
    Ich: Zu den Veranstaltungen des Kulturwinters seid ihr Jungs auch eingeladen.
    JS: Cool. Mach ich.
    Ich: Super.
    JS: Okay, dann haben wir ein Date.
     
    Ich hole noch einmal tief Luft, ehe ich weitertippe, da meine Finger vor Aufregung förmlich zittern. Ein Date! Wie ich dieses Wort liebe. Ich

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