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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sich, während sie sich im Saal umschaute. Heimlich genoss sie die Aufmerksamkeit, obwohl sie sich das nicht anmerken ließ.
    Von der Tür aus entdeckte ich Dutzende Schulfreunde und vertraute Gesichter. Etliche ältere Männer trugen Ausgehuniformen, ganz bestimmt Ehemalige der Citadel. Die Frauen trugen alles von Satin bis zu Velours, und zwar in allen Farben des Regenbogens.
    Außer den Debütantinnen.
    Wo immer sich einige von ihnen versammelt hatten, bildeten sie eine Insel aus blendendem Weiß.
    Ich stand einen Moment lang da und betrachtete die oberen Zehntausend von Charleston, wie sie winzige Teller in den Händen hielten und sich an der teuren Pracht erfreuten.
    Neben mir runzelte Ben die Stirn. Shelton rückte seine Krawatte zurecht.
    Nur Hi schien sich wohlzufühlen und drehte seinen Gehstock wie der verrückte Hutmacher aus Alice im Wunderland.
    Ein Blick auf die Uhr: Viertel nach sieben. Für das Spiel blieben nur noch zwei Stunden.
    Meine Hoffnung, dass mir die Antwort auf alle Fragen wundersam zufliegen würde, löste sich in Luft auf. In den Seidenhandschuhen begann ich zu schwitzen.
    » Komm, Schatz.« Whitney zog Kit zu der großen Flügeltür in der linken Wand des Ballsaals. » Wir sollten die Debütantin an ihrem großen Abend nicht belagern. Ab in den Elternsalon.« Mit nervigem Zwinkern schob sie Kit außer Sicht.
    Ich holte tief Luft. Und versuchte, mich zu konzentrieren.
    In diesem Gebäude gab es eine Bombe. Der Ball war das Ziel.
    Alles andere war unwichtig.
    Ich hätte mich am liebsten mit den anderen Virals zurückgezogen, musste mich jedoch beherrschen.
    Jason stand neben mir. Schlimmer noch, er und Ben starrten sich an.
    » Aufhören.« Ich stellte mich zwischen die beiden. » Nicht hier. Und heute. Ihr beiden vertragt euch jetzt.«
    Ich warf Ben einen Blick zu, der sagte: » Reiß dich bloß zusammen. Es ist sehr wichtig, dass wir an einem Strang ziehen. Und uns auf unser Ziel konzentrieren.«
    Ben errötete und nickte knapp. Zur Überraschung aller drehte er sich um und streckte die Hand aus. Nachdem Jason einen Augenblick gezögert hatte, nahm er sie und schüttelte sie. Shelton und Hi seufzten erleichtert.
    » Natürlich.« Jason wusste nicht, worum es eigentlich ging. » Natürlich werden wir dir das Debüt nicht verderben. Mach dir keine Sorgen.«
    » Gut. Dann lasst uns jetzt eine Runde drehen, ehe wir uns einen Platz suchen.«
    Überall standen Debütantinnen zusammen, verglichen Kleider und erzählten sich den neuesten Tratsch. Hauptgesprächsthema war der Hurrikan. Voraussichtlich würde Katelyn jedoch Charleston verschonen.
    Wo wir vorbeigingen, wurden wir von vielen Schulfreunden gegrüßt. Ich bekam sogar ein paar Komplimente für mein Kleid. Gerade fing ich an, mich wohlzufühlen, als mir einfiel, dass Jason bei uns war. Ganz bestimmt war er der Grund für den warmen Empfang, denn er war absolut beliebt.
    Shelton lief nervös neben mir her. Hi stolzierte voran und tippte sich an den Hut, wann immer ihn jemand ansah. Zwar verdrehte mancher die Augen, doch die meisten lachten und wiederholten die Geste. Hi grinste.
    Wir hatten den Raum halb durchquert, als ich zwei Beinpaare der sechsbeinigen Tussi entdeckte. Ashley und Courtney hielten an einem der Ecktische Hof und sahen umwerfend aus. Inmitten ihrer Anhängerschaft bemerkte mich Ashley, bedeckte den Mund und flüsterte eine Bemerkung. Die Gruppe lachte.
    Meine Ohren brannten. Meine Wangen auch.
    Ja. Diese Schlampen konnten mich immer noch verletzen.
    Ben kniff die Augen zusammen, aber ich nahm ihn am Ellbogen. » Spielt jetzt keine Rolle. Wir haben Wichtigeres vor.«
    » Beachte sie gar nicht.« Jason deutete auf einen Tisch. » Sollen wir uns dort hinsetzen? Zeit, etwas zu essen.«
    Wir schoben uns an einem Vera-Wang-Dior-Abendkleid vorbei. Plötzlich stand ich neben Madison, die so stark gebräunt war, dass sie im Vergleich zu ihrem schneeweißen Kleid wie ein Fotonegativ aussah. Ihr schimmerndes Diamantcollier war um Längen mehr wert als meine Ersparnisse fürs College. Zehnmal so viel.
    Nicht schon wieder.
    Wenn Madison bei unserer letzten Begegnung schon erschrocken reagiert hatte, so erstarrte sie jetzt regelrecht vor Angst.
    Mit aufgerissenen Augen wich sie zurück, stieß gegen Chance, schob sich seitlich an ihm vorbei und floh zum Eingang.
    Ihre Flucht blieb nicht unbemerkt. Überall wurde getuschelt. Über das Inselmädchen. Die Intelligenzbestie, die eine Klasse übersprungen hatte und die im Jachtclub

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