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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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keine Möglichkeit, das Gespräch darauf zu lenken, ohne den Spielleiter zu erwähnen.
    Es stand zu viel auf dem Spiel. Im LIRI gab es vielleicht Leute, denen wir nicht vertrauen konnten. Schließlich ging ich davon aus, dass der Spielleiter dort arbeitete. Solange wir nicht mehr wussten, musste ich auf Nummer sicher gehen.
    Und außerdem kann Kit nur schlecht ein Geheimnis bewahren. Er ist so ein vertrauensseliger Typ, ganz anders als ich. Fazit: Ich hörte auf meine Instinkte.
    » Zeit für den Hauptgang.« Whitney verteilte große Stücke Lasagne an sich und Kit. Meine Portion fiel deutlich kleiner aus. » Du darfst dein Kleid nicht ausbeulen.« Und dabei zwinkerte sie auch noch.
    Am liebsten wäre ich einfach weggelaufen. Ich könnte mich einem Wanderzirkus anschließen. Ich hatte ein wenig Geld gespart und verfügte dank Tante Tempe über einige Rücklagen. Vermutlich wäre ich schon in Singapur, ehe meine Abwesenheit irgendwem auffiele. Ich kann sehr sparsam sein.
    Aber dann hätte der Spielleiter gewonnen und den Preis für mein Scheitern wollte ich mir nicht vorstellen. Meine Familie wurde bedroht.
    Ich hatte keine andere Wahl, ich musste weiterspielen. Und mich auf meine Instinkte verlassen.
    Mich darauf verlassen, dass ich die Bedrohung rechtzeitig aufspüren würde.
    Und darauf, dass ich mich dabei nicht selbst erniedrigen würde. Oder Whitney ermordete.
    Ich verkniff mir ein Seufzen und schob meinen Teller zur Seite. » Also schön. Probieren wir dieses Ding an.«
    Whitneys Juchzer knirschte wie ein marodes Knie.

KAPITEL 41
    Die nächsten vierundzwanzig Stunden zogen wie im Flug vorbei.
    Schlafen. Aufstehen. Schule. Nach Hause. Duschen. Abendessen. Deodorant. Anziehen. Noch mehr Deo. Whitney mit ihren Frisier- und Schminkattacken ausweichen. Dann waren wir unterwegs. Sechs Leute drängten sich im Toyota.
    Den ganzen Tag hatte ich über das Spiel nachgedacht. In der Mittagspause hatte ich mich mit den Jungs getroffen, und dann noch kurz nach der Schule. Allerdings waren wir nicht vorangekommen. Der Festungstheorie konnten sie immer noch nicht viel abgewinnen.
    Eins war sicher: Heute Abend würde es passieren. Wir mussten den Spielleiter schlagen oder mit den Konsequenzen leben. Der Gedanke machte mich noch nervöser als der Ball.
    Kit und Whitney saßen vorn. Ben und Hi hatten mich auf der Rückbank in die Mitte genommen. Shelton, der Kleinste, hatte den Notsitz ganz hinten bekommen, was ihm nichts auszumachen schien.
    Die Jungs sahen gut aus. Ihnen war unbehaglich zumute, aber sie sahen gut aus.
    Ben und Shelton hatten sich den klassischen James-Bond-Look gegönnt: gerade geschnittener schwarzer Smoking mit schwarzer Fliege und Kummerbund. Ben sah extrem gut aus– trotz seines Unbehagens. Der Anzug passte hervorragend zu seiner kupferfarbenen Haut, dem schwarzen Haar und den dunklen Augen. Mit einer Hand trommelte er aufs Knie.
    Wie gewohnt musste Hi aus der Reihe fallen. Sein Smoking war aus purpurrotem Knautschsamt. Dazu trug er weiße Seide als Kontrast: Krawatte, Weste, Handschuhe und Hosenträger. Abgerundet wurde sein Outfit mit einem ausgeflippten Hut und einem Gehstock. Whitney wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als sie ihn sah.
    Die Fahrt zur Zitadelle dauerte dreißig Minuten. Kit fuhr durch das Hagood Gate und über die Avenue of Remembrance. Vor uns erschienen imposante Steingebäude, die ein gigantisches Rasenrechteck umschlossen. Es war das riesige Exerziergelände in der Mitte des Campus.
    » Wo treffen wir uns mit Jason?«, wollte Kit wissen.
    » Vor der Mark Clark Hall«, antwortete ich. » Auf dem Besucherparkplatz.«
    » Das wäre bestimmt das Richtige für mich.« Hi blickte auf die dreistöckige Kaserne auf der anderen Seite des Platzes. » Ich mag Uniformen. Und Marschieren.«
    Shelton lachte. » Mann, diese Schule würde dich zum Frühstück verspeisen. Die Leute hier stehen auf harte Disziplin. Unterordnung. Das würdest du keine fünf Minuten aushalten.«
    » Quatsch.« Hi zupfte an einem Ärmel. » Ehre. Pflicht. Respekt. Die klassischen Tugenden der Stolowitskis. Ich könnte es hier weit bringen.«
    » Mein lieber Junge.« Whitney drehte sich um, während Kit einen Parkplatz suchte. » Die Citadel ist die feinste Militärakademie des Südens. Über das Kadettenkorps braucht man sich nicht lustig zu machen. Wenn du dich hier einschreibst, dann erwartet dich ein Programm aus Lernen, Fitness und militärischer Disziplin. Es ist eine große Ehre, dass wir den Debütantenball hier

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