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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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explodiert war. Die Zehntklässlerin, die diese seltsame Wirkung auf Madison hatte.
    Andere aus der Schule schauten zu. Manche amüsiert, manche verwirrt. Und manche wütend.
    » Können wir weitergehen?«, murmelte Shelton vor sich hin. » Ich habe mal wieder mit meiner Sozialphobie zu kämpfen.«
    » Einfach lächeln und winken, als wärest du die Ballkönigin.« Hi setzte diesen Rat als Einziger in die Tat um. Shelton ließ sich neben ihm am Tisch nieder.
    Als ich ihnen folgen wollte, stellte sich mir Chance in den Weg. » Hast du eine Sekunde Zeit?«
    Ich nickte und deutete in die Ecke mit den Krabbenküchlein. Ben warf uns einen kurzen Blick zu, ehe er sich den anderen anschloss.
    » Du weißt ja echt, wie man einen großen Auftritt hinlegt.« Chance hatte sich statt Smoking für einen schwarzen Anzug entschieden. Er sah aus wie ein Filmstar, dunkel und attraktiv.
    Ich zuckte mit den Schultern und machte auf cool. » Was kann ich dafür. Madison flippt jedes Mal aus, wenn sie mich sieht.«
    » Stimmt. Sie hält dich für so eine Art Hexe.«
    Ich öffnete den Mund.
    » Ich weiß, ich weiß.« Chance hob die Hand, um mir das Wort abzuschneiden. » Aber sie ist überzeugt, dass du versucht hast, in ihre Gedanken einzudringen. Kürzlich in der Mittagspause. Das ist schon bizarr, weil wir zu dem Zeitpunkt ja allein waren. Madison glaubt, du hättest versucht, ihre Seele zu stehlen.«
    Ich stand reglos da.
    Madison hat mich gespürt! Ich habe tatsächlich Kontakt hergestellt!
    Chance beäugte mich aufmerksam. Hoffte er auf eine verräterische Reaktion?
    Vorsicht!
    » Was für ein Unfug«, erwiderte ich und lachte bemüht.
    Er zuckte mit den Schultern. » Als ihr Marshal muss ich meine Meinung dazu wohl für mich behalten.«
    » Ich werde mich jedenfalls auch nicht darüber auslassen.«
    » Gute Idee.« Chance wechselte das Thema. » Kommst du nach dem Ball zu meiner Soiree? Es wird eine Wahnsinnsparty. Nur mit edelsten Gästen.«
    Ich legte den Kopf schief. » Wohl eher nicht.« Nie im Leben.
    » Schade. Man wird dich vermissen.«
    Plötzlich kam mir diese Unterhaltung absurd vor.
    Ein Psychopath schubste mich herum. Ich sollte eine Bombe finden. Wir könnten alle schon in wenigen Minuten tot sein, wenn ich mit meinen Freunden das Spiel nicht gewann.
    Und ich stand hier und plauderte mit Chance Claybourne.
    Warum? Wollte Chance mich aus irgendeinem Grund einwickeln? Aus Gründen, die mir nicht behagen würden?
    Vergiss nicht: Er hat einen Verdacht.
    Chance hielt sich die Hand vor den Mund und unterdrückte ein Gähnen. » Solche Bälle sind dermaßen langweilig. Sei froh, dass du vorneweg gehst. Du musst nicht ewig in der Schlange warten.«
    » Was?« Milde Panik. » Warum? Weil ich die Jüngste bin?«
    » Nein, Miss Brennan.« Chance rückte seine schwarze Seidenkrawatte zurecht. » In diesem Fall war das Alphabet der Übeltäter. Und Ashley hat aus irgendeinem Grund darum gebeten, nicht als Erste gehen zu müssen.«
    Großartig. Ich hatte noch nie an einer solchen Albernheit teilgenommen, musste die Sache aber eröffnen. Mein Glück hält an, dachte ich ironisch. Und sofort wurde ich misstrauisch, warum Ashley den vordersten Platz abgetreten hatte.
    Gerade wollte ich Chance mit tausend Fragen überhäufen– beim Cotillion hätte ich besser aufpassen sollen–, als mir etwas anderes ins Auge fiel.
    Mir stockte der Atem.
    Und mein Herz wäre auch fast stehen geblieben.
    Über der Tür des Ballsaals gab es eine schlichte Dekoration mit weißen und gelben Girlanden. Die Seidentücher waren zu einem metergroßen Bild hoch über dem Eingang verknotet. Es war mir erst jetzt aufgefallen, als ich mich umdrehte.
    Ein Sonnenaufgang.
    Der gleiche wie der auf dem Tuch, mit dem der heilige Benedikt eingewickelt gewesen war.
    Den wir auf dem Mausoleum in Mepkin Abbey gesehen hatten.
    » Welt an Miss Brennan.« Chance winkte mit der Hand vor meinen Augen. » Alles in Ordnung?«
    Nein.
    » Ja. Ich bin nur… überrascht, weil ich die Erste bin.«
    » Das machst du schon. Bis später.« Chance ging Madison hinterher und ließ mich allein.
    Ich starrte auf den Sonnenaufgang.
    Das Symbol des Spielleiters. Hier. Heute Abend. Beim Ball.
    Das konnte kein Zufall sein.
    Mein Herz klopfte so heftig, dass ich sicher war, andere müssten es hören.
    Wir waren richtig.
    Was bedeutete: Wir befanden uns in ernsthafter Gefahr.
    Ich ließ los und suchte nach den Virals. Wir mussten uns beeilen. Mit tödlicher Unaufhaltsamkeit lief die Zeit ab.
    Um

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