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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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anderen Schiffe auf dem Wasser. Ich saß am Bug und hielt Coops Schnauze im Schoß. Der Wolfshund hatte nicht viel für Boote übrig.
    Was sollte ich nur mit ihm anstellen?
    » Kommt diese Badewanne nicht schneller voran?« Shelton starrte nach hinten aufs Meer und war wie gebannt vom herannahenden Wirbelsturm. » Wenn der uns auf dem Wasser erwischt, sind wir Fischfutter.«
    » Bleib cool.« Ben gab weiter Vollgas. » Wir schaffen das schon.«
    Ich versuchte, mich auf unser Vorhaben zu konzentrieren, aber meine Schuldgefühle ließen mich nicht los.
    Zu Hause hatte ich nur eine kurze Notiz hinterlassen, die Kit kaum beruhigen würde. Sicherlich lief er in unserer zugenagelten Küche auf und ab und verstand meine Entscheidung nicht.
    Lieber Kit,
    die Jungs und ich haben etwas Dringendes zu erledigen. Es ist von enormer Wichtigkeit. Wir fahren mit der Sewee in die Stadt und suchen dort bei der Polizei Schutz. FOLGT UNS NICHT !!! In ein paar Stunden erkläre ich dir alles. Versprochen. Mach dir keine Sorgen, wir sind sehr, sehr vorsichtig.
    In Liebe, Tory
    PS : Hass mich nicht dafür. Ich schwöre bei Gott, es ist unglaublich wichtig. Bitte vertrau mir.
    PPS : Folg uns nicht.
    Später hatte ich eine zweite Nachricht in mein Notizbuch geschrieben, herausgerissen und am Steg befestigt: » Ich habe Coop.«
    Mehr konnte ich nicht tun.
    Ich wusste, wie schrecklich das war. Welche Eltern würden bei einem solchen Brief nicht in Panik geraten? Wir waren auf einem offenen Fünf-Meter-Boot zu einer evakuierten Stadt unterwegs, während am Horizont ein Hurrikan der Kategorie 4 seine Aufwartung machte. Wie in einem schlechten Actionfilm mit der eigenen Tochter in der Hauptrolle.
    Obwohl es früh war, verdunkelte sich der Himmel schon wieder. Die Böen wurden feuchter und stärker und trafen uns immer häufiger. Als ahnte Katelyn das nahe Land, toste und tobte sie u m so wilder. Bange Minuten zogen sich endlos dahin, bis die Marina endlich in Sicht gelangte.
    Ben nahm die Geschwindigkeit zurück und wir glitten an die Anleger. Er suchte sich einen Liegeplatz weit entfernt von den anderen Booten, die noch im Hafen lagen. Dann verschwendeten wir zwanzig Minuten unserer wertvollen Zeit und vertäuten die Sewee mit allen Leinen, die es in dieser Stadt gab.
    Als Ben endlich zufrieden war, führte er uns hinauf zur Straße. Coop wedelte vor Glück mit dem Schwanz, sobald er wieder festen Boden unter den Pfoten hatte. Wir hätten auch mit dem Schwanz gewedelt, wenn wir einen gehabt hätten.
    Keine Ablenkung mehr. Wir wollten einen Psycho stellen.
    Rasch überquerten wir den Lockwood Boulevard, gingen zur Calhoun Street und folgten links dem Courtenay Drive nach Norden durch das Krankenhausviertel. Die Straßen und Bürgersteige waren verwaist. Häuser und Geschäfte waren mit Sperrholz zugenagelt oder wurden von Metallrollläden geschützt. Nur wenige Lichter brannten. Die Stadt fühlte sich verlassen an, richtig unheimlich, wie ein Kriegsschauplatz nach der Schlacht oder ein Ort in einem Science-Fiction nach der großen Katastrophe.
    Mich traf ein heftiger Windstoß in den Rücken und hätte mich beinahe flach auf den Bauch gelegt. Ein Vorgeschmack auf den Albtraum, der uns bevorstand.
    Katelyn erreicht wahrscheinlich gerade den Hafen. Wir haben nicht viel Zeit.
    An der Spring Street begann der Sturzregen. Fette Tropfen prasselten mir ins Gesicht. Ich beugte mich vor, um das Gleichgewicht zu halten, als eine Reihe Böen über den Bürgersteig fegte. Den Kopf gesenkt, hielt ich meine Kapuze fest.
    » Das ist die Südgrenze von Zone S. « Hi musste schreien, damit wir ihn verstanden. » Die Zone ist klein, wie Tory gesagt hat. Falls der Spielleiter hier wohnt, sollte er den Pick-up innerhalb der nächsten drei Blocks geparkt haben.«
    » Es sei denn, er hat eine Garage«, meckerte Shelton, » oder hat die Stadt mit den normalen Menschen verlassen.«
    » Wenn er eine Garage hat, würde er sich ja keinen Anwohnerparkschein besorgen«, entgegnete Hi.
    » Die Diskussion ist sinnlos«, rief Ben. » Suchen wir die Gegend einfach ab.«
    » Wir gehen die Norman hoch«, schlug ich vor, » und dann immer im Zickzack hin und her, bis wir den Ford gefunden haben.«
    » Sollten wir uns nicht aufteilen?« Ben zeigte nach rechts und nach links. » So kommen wir schneller durch.«
    Ehe ich antworten konnte, öffnete der Himmel seine Schleusentore und überflutete uns mit salzigem Niederschlag. Die Sichtweite schrumpfte auf vielleicht dreißig Meter. Coop

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