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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sprang er auf und ging im Zimmer auf und ab. Coop spürte die Spannung, kam zu mir und setzte sich.
    » Nein, nein«, erwiderte der Spielleiter ruhig. » Ich bin ein Künstler.«
    » Künstler?«, fauchte Hi. » Wir haben diese abscheuliche Diashow gesehen. Sie sind ein Terrorist!«
    Das Ungeheuer lachte. » Wohl kaum. Ich erschaffe gewalttätige Meisterwerke. Komponiere Symphonien der Zerstörung. Euer Spiel war mein letzter Triumph.«
    » Menschen zu töten, ist kein Spiel!«, schrie ich. » Sie sind geisteskrank!«
    » Alles ist ein Spiel.« Er sprach geduldig wie mit einem Kind. » Ich entwerfe einfach nur fantastische Beispiele. Leider werdet ihr das nie verstehen.«
    » Wir haben Sie besiegt«, höhnte Hi. » Wir sind hier und leben. Der Debütantenball hat nicht in einem Massaker geendet, ja, er wurde kaum unterbrochen. Aber Sie haben einen unschuldigen Wissenschaftler ermordet. Sie sind nicht besser als ein gemeiner Straßengangster.«
    » Ihr habt gemogelt«, fauchte der Spielleiter. Mit meinen Superkräften bemerkte ich ein leichtes Zucken an der linken Wange. Einmal. Zweimal. » Ihr habt gegen die Regeln verstoßen.«
    » Wir haben uns nie bereit erklärt, sie zu befolgen!«, schrie Shelton.
    » DOCH , HABT IHR !« Das Gesicht des Spielleiters verzerrte sich vor Wut. » Mein erster Brief war eine Einladung. Ihr habt sie angenommen, indem ihr den nächsten Cache gesucht habt. Das war eure Entscheidung.«
    » Es war ein Trick«, sagte ich. » Ein feiger, jämmerlicher Trick.«
    » Ich habe euch die Chance gegeben, groß zu werden!« Der spielerische Ton war längst verschwunden. » Eine Gelegenheit, aus eurem armseligen, langweiligen Leben auszubrechen. Ihr solltet mir dankbar sein.«
    » Sie sind verrückt«, sagte ich. » Sie spielen Gott, dabei sind Sie nur ein durchgeknallter Arsch.«
    Das Gesicht des Spielleiters war wie aus Granit, doch das Zucken verriet ihn. Ich wusste, dass er sich stark zusammenreißen musste, um nicht vor Wut zu explodieren.
    » Die ganze Welt ist durchgeknallt«, zischte er. » Ich halte ihr nur den Spiegel vor.«
    » Wir haben den Computer!«, krähte Shelton. » Damit gehen wir zur Polizei.«
    » Alles auf der Festplatte kann man sich öffentlich besorgen.« Herablassend. » Ich bin nicht so dumm, dass ich Beweise aufbewahre, die mich mit einem Verbrechen in Verbindung bringen könnten. Du weißt nicht einmal, wer ich bin, Devers. Keiner von euch. Auf dem Laptop gibt es nichts, was mir schaden könnte.«
    Seine Arroganz fachte meinen Zorn an. » Wie viele haben Sie schon umgebracht? Wissen Sie das überhaupt?«
    » Ich habe niemanden getötet.« Beinahe beleidigt. » Diese Unglücklichen haben das Spiel verloren.«
    » Das Spiel ist getürkt!«, brüllte Hi. » Die hatten nicht den Hauch einer Chance.«
    » Das ist eine LÜGE !« Der Spielleiter beugte sich dicht vor die Kamera. » Jeder Hinweis führte weiter, jedes Rätsel hatte eine Lösung. Diese Spieler sind gescheitert.«
    » Hat jemand überlebt?«, fragte ich. » Irgendein Spieler?«
    » Nein.« Der Mann in der braunen Robe zuckte mit den Schultern. » Aber alle hatten die Chance.«
    » Wie können Sie eigentlich noch in den Spiegel schauen? Bei so vielen Toten.«
    » Wir sind alle nur sterblich, Victoria Brennan.« Er sprach leise. » Schwache Behälter voller Flüssigkeit und Knochen, die ziellos durchs Leben driften, bis es beendet wird. Ich habe eine Fluchtmöglichkeit aus dieser entsetzlichen Realität angeboten. Eine Chance, seiner erbärmlichen Existenz Glanz zu verleihen, ehe man zur Hölle fährt.«
    » Sie sind das kränkste Hirn, das ich je gesehen habe«, fluchte Hi. » Wissen Sie das? Sie gehören in die Klapsmühle. Wie sind Sie nur so lange damit durchgekommen?«
    » Es passieren so viele schlimme Dinge, Hiram.« Eigenartigerweise lachte er. » Autobremsen versagen. Eine Brücke stürzt ein. Ein Haus explodiert bei einem heftigen Sturm. Meistens schöpft niemand Verdacht. ›Eben ein Unglück‹, sagen die Leute. Schlechtes Karma. Schicksal. Selbst wenn die Polizei einen Verdacht hegt, weil ich eines meiner Spielzeuge zurücklasse wie die Wunderkiste in der Zitadelle, macht es keinen Unterschied. Ich halte mich nicht an Muster. Ich hinterlasse kein Monogramm. Ich bin ein Geist.«
    Er fuchtelte mit einer Hand. » Ich bin der Spielleiter.«
    » Wir haben Sie einmal aufgespürt«, sagte ich. » Wir finden Sie wieder.«
    » Wohl kaum. Allerdings bin ich durchaus beeindruckt von euch. Ihr hättet mich beinahe

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