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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Wagen. Ich nicht. Ich lief weiter, kroch unter der Palme hindurch und setzte die Jagd fort.
    Plötzlich blieb Coop stehen. Drehte sich um. Heulte mich an.
    Da ich nur den Spielleiter im Sinn hatte, wäre mir seine Botschaft fast entgangen.
    Bilder prasselten auf meinen Kopf ein.
    Schwarzer Pick-up. Offene Tür. Plastikziegel auf dem Sitz. Blinkendes rotes Licht.
    Gefahr. Böser Geruch. Böses Ding .
    Ich fuhr herum.
    Hi und Shelton standen hinter dem Pick-up. Mit geschlossenen Augen schrie ich.

KAPITEL 56
    Die Flammenlinien loderten in meinem Unterbewusstsein.
    Sie knisterten intensiver und lebendiger als je zuvor.
    Ich übermittelte Hi und Shelton eine Botschaft.
    Weg vom Wagen!
    Meinem Instinkt folgend, leitete ich Coops Bilder an sie weiter und fügte meine Befürchtungen hinzu.
    Die Wucht meiner Nachricht haute sie um. Sie dachten nicht lange nach. Beide drehten sich um und sprangen in die Büsche am Straßenrand.
    Der Pick-up explodierte in einem gigantischen Feuerball und hob fast zwei Meter vom Boden ab. Metall- und Plastiksplitter wurden in alle Richtungen geschleudert. Die Druckwelle traf mich und warf mich auf das Pflaster. Ich beachtete den Schmerz nicht, sondern rannte los zu der Stelle, wo ich meine Freunde zuletzt gesehen hatte.
    Bitte, euch ist doch nichts passiert, bitte …
    Coop hetzte an mir vorbei und sprang in die versengten, brennenden Büsche. Diesmal trug das Wasser den Sieg über das Feuer davon. Der prasselnde Regen löschte die Flammen. Eine Rauchwolke stieg auf.
    » Hi? Shelton?« Ich watete durch knietiefen Dampf, der über die Straße zog. » Wo seid ihr?«
    » Nimm den Köter weg!«, rief jemand vor mir.
    Der Rauch verzog sich. Hi lag auf dem Rücken, bis zum Kinn in einer tiefen Pfütze versunken. Coop setzte ihm zwei Pfoten auf die Brust und leckte ihm das Gesicht ab.
    Rechts von mir stöhnte jemand. Ich drehte mich um und sah Shelton, der sich gerade aus der Pfütze erhob.
    » Ein Pick-up explodiert und du ertrinkst dabei«, jammerte er. » Wie hoch sind die Chancen?«
    Trotz ihrer Benommenheit hatten die Jungen noch Feuer in den Augen.
    » Irgendwer verletzt?«
    Kopfschütteln.
    » Dann hoch mit euch! Wir müssen Ben einholen!«
    Ich watete zurück zur Straße und Shelton und Hi folgten. Coop rannte wieder voraus, aber diesmal rief ich ihn zurück.
    Bei Fuß. Warte.
    Coop stellte die Ohren auf. Er wendete und lief neben mir.
    » Wir machen das zusammen«, befahl ich laut.
    Ich ließ meinen durchnässten Freunden Zeit, wieder zu Atem zu kommen. Shelton hustete. Hi blies sich Rotz aus der Nase. Schließlich waren sie so weit. Wir rannten den Block hinauf und hielten nach Ben und dem Spielleiter Ausschau.
    Minuten verstrichen und wir fanden keine Spur.
    » Der Wind wird schwächer«, sagte Shelton und schnappte nach Luft. » Vielleicht ist der Sturm vorbei.«
    » Katelyn ist noch nicht durch.« Hi zeigte auf ein riesiges Loch in den Wolken. » Das Auge zieht über uns hinweg. Den zweiten Teil des Babys haben wir noch vor uns.«
    Als wir uns der Einkaufsmeile näherten, hatte der Wind ganz aufgehört. Eine geisterhafte Stille lag über der Stadt. Nach dem Chaos der letzten Stunden war die Ruhe eher nervenaufreibend.
    Wir schauten zu, wie Katelyns Auge über uns hinwegzog.
    » Der Hurrikan bewegt sich mit einer Affengeschwindigkeit«, sagte Hi. » Die Pause dauert nicht ewig.«
    Wir überquerten die King Street und kamen gerade bei Gap vorbei, als aus einem Eingang eine Hand hervorschoss. Erschrocken schlug ich danach.
    » Immer mit der Ruhe!« Bens gelbe Augen leuchteten im Schatten.
    » Was machst du hier?«, wollte ich wissen.
    » Pst. Er ist nur ein Stück weiter.« Ben schob sich aus dem Eingang, schlich bis zur Ecke des Gebäudes und zwang uns, ihm zu folgen.
    » Er lauert uns auf.« Ben spähte hinüber zum Marion Square. » Ich habe gesehen, wie er über den offenen Platz gelaufen ist.«
    » Holen wir ihn uns.« Ich war wütend. Auf Ben. Auf den Spielleiter. Auf mich selbst, weil ich Ben nicht sofort zur Rede stellte. » Er könnte fliehen, während wir hier reden.«
    » Das Monster, das wir jagen, ist ein Meisterschütze.« Ben behielt den Platz im Auge. » Was, glaubst du, hat er in seiner Tasche?«
    » Dieser Platz ist bestens für einen Hinterhalt geeignet.« Hi spähte ebenfalls um die Ecke. » Und im Augenblick ist es windstill.«
    Shelton zeigte mit dem Finger auf Ben. » Der Spielleiter hat dich…«
    » Nicht jetzt«, fauchte Ben. » Er ist ein Lügner und ein Mörder!

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