Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
nächsten Kreuzung fuhr und links abbog.
    Ben jagte hinterher. Die nasse Jeans klebte an seinen Beinen, die Jackenärmel flatterten im Sturm. Ich schaute zu, wie der Wagen und Ben hinter der Ecke verschwanden.
    » Ben, warte!«
    Meinen Schrei verschluckte der Wind.
    Dann schoss ein graues Fellknäuel an mir vorbei.
    » Coop, nein!«
    Der Wolfshund ignorierte mich und nahm die Verfolgung auf.
    Shelton und Hi kamen zu mir.
    » Was sollen wir tun?« Hi duckte sich, damit ihn der Orkan nicht wegfegte.
    Shelton packte mich am Arm. Schrie: » Was hat der Spielleiter gemeint? Wegen Ben?«
    » Keine Ahnung! Wir müssen sie einholen!«
    Ein Mülleimer rollte die Straße hinunter. Von einem Dach lösten sich Schindeln.
    Es war wahnsinnig, sich im Freien aufzuhalten, aber was für eine Wahl hatten wir schon?
    » Auf geht’s!« Als ich um die Ecke bog, sah ich Ben einen Block weiter. Er rannte aus Leibeskräften. Coop war nur ein paar Meter hinter ihm. Trotz Schub konnte ich den Pick-up nicht entdecken.
    Hurrikan Katelyn tobte gnadenlos.
    Bäume bogen sich und wurden hin und her gepeitscht. Müll und Palmblätter wirbelten durch die Straße. Ein Zaunpfahl rollte über den Bürgersteig, ihm folgten ein Plastikbriefkasten, ein Stiefel und ein Bündel nasser Zeitschriften.
    Der Regen flog horizontal und stach mir wie Nadeln in die Haut.
    Trotz Schub war es schwierig, zu sehen und zu atmen.
    Wir brauchen unsere gesamte Kraft. Alles, was wir aufbringen können.
    Ich winkte Hi und Shelton zu mir.
    Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich auf den Schub. Auf die flammenden Linien, die uns verbanden, die Wurzel unserer Seelenverwandtschaft. Aus diesem verborgenen Brunnen der Kraft, mit der wir schon das Gitter gesprengt hatten, bediente ich mich. Wärme zog in meine Glieder. Der Wind wirkte ein bisschen weniger mörderisch.
    Instinktiv übertrug ich die Hitze an das Rudel. Hi. Shelton. Coop. Sogar an Ben.
    Hi richtete sich auf. Shelton hörte auf zu zittern.
    » Bleibt dicht bei mir«, schrie ich. » Nutzt eure Kraft.«
    » Nicht ausbrennen!«, rief Hi. » Ohne Schub kommen wir keine zehn Meter weit.«
    Zusammen taumelten wir in die Spring Street, aber Ben und Coop waren nicht mehr zu sehen. Benommen schaute ich zu, wie das Dach einer Tankstelle losgerissen wurde und in ein Burger-Drive-in donnerte.
    » Dort!« Hi zeigte zum Krankenhaus. Im Schub hatte er von uns die besten Augen. » Ich habe Ben gesehen.«
    » Warum ist der Spielleiter umgekehrt?«, schrie ich. » Diese Straße führt zum Highway!«
    » Er kann die Brücke nicht benutzen!« Shelton schirmte seine leuchtenden Augen vor dem Regen ab. » Die Polizei hat sie gesperrt. Der Spielleiter kann die Halbinsel nicht verlassen!«
    Er sitzt in der Falle. Und wir haben Witterung aufgenommen.
    Also liefen wir weiter, den Weg zurück, den wir vor einer Stunde gekommen waren.
    Seitdem schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Auf dem Hinweg hatte ich Ben noch vertrauen können.
    Es kann einfach nicht wahr sein.
    Aber wieso sollte Ben sonst in Panik geraten? Warum hatte er den Computer vernichtet und war weggelaufen?
    Einen Augenblick lang hatte ich ihm in die Augen geblickt. Hatte den Schmerz hinter seinen goldenen Pupillen gesehen.
    Ben hat ein Geheimnis.
    Ich muss wissen, was für eins.
    Drei Blocks weiter erreichten wir das Charleston Memorial Hospital. Ein Arzt kam aus dem Eingang und winkte uns hektisch zu. Wir liefen vorbei.
    Hi zeigte nach links, landeinwärts, fort vom Hafen. » Sie sind die Calhoun lang!«
    Noch ein Block und ich entdeckte sie vor uns.
    Der Pick-up hatte mitten auf der Straße angehalten. Ben und Coop waren fünfzig Meter entfernt und näherten sich ihm.
    » Umgefallene Bäume blockieren die Straße«, schnaufte Hi. » Der Spielleiter muss abgehauen sein.«
    In der Ferne sah ich eine Gestalt in brauner Robe, die eine durchnässte Reisetasche auf der Schulter trug. Der Spielleiter drehte sich um und starrte in unsere Richtung. Ich konnte beinahe seinen Zorn riechen, weil er verfolgt wurde.
    Wir kommen.
    Ben rannte an dem Truck vorbei, sprang über eine umgeknickte Palme und jagte die Straße hinauf. Coop blieb an der offenen Fahrertür stehen, schnüffelte, drehte sich um und eilte Ben hinterher.
    Shelton, Hi und ich erreichten endlich den Pick-up.
    Der Spielleiter beobachtete uns. Eine Hand tippte in regelmäßigem Rhythmus auf sein Bein.
    Was macht er?
    » Der Pick-up hat eine CB -Antenne!«, rief Shelton. » Ich rufe Hilfe!«
    Shelton und Hi blieben beim

Weitere Kostenlose Bücher