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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Genau.« Shelton erhob sich und ging zum Computer. » Ich habe gegoogelt. Diese Trickschachteln gibt es seit dem neunzehnten Jahrhundert in Japan. Sie stammen aus Hakone und waren als Spiel gedacht. In der Regel enthalten sie einen Glücksbringer.«
    » Gute Arbeit, Wikipedia«, witzelte Hi. » Und wie öffnen wir das Ding?«
    » Das ist nicht ganz so einfach.« Shelton kam zurück an den Tisch. » Himitsu-Bako lassen sich nur durch eine bestimmte Abfolge von Handgriffen öffnen. Bei manchen muss man an der richtigen Stelle drücken, bei anderen sind verschiedene Bewegungen gleichzeitig erforderlich. Jedes ist einzigartig. Der Trick besteht darin, die Abfolge herauszufinden.«
    Ich starrte die grinsenden und tanzenden Clowns an. Sie schienen höhnisch zurückzustarren.
    » Sind die immer aus Metall?«, fragte ich.
    » Nein«, antwortete Shelton. » Normalerweise aus Holz. Hier haben wir eine moderne Version.«
    » Faszinierend.« Ben lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. » Und was nun?«
    » Ich hätte da ein paar Ideen.« Shelton blickte Ben durch die dicken Brillengläser an. » Es sei denn, jemand anders hat sich etwas überlegt.«
    Ben hob beide Arme. » Dein Auftritt, Maestro.«
    » Genau.«
    Während Shelton den Behälter vor sich stellte, schauten wir anderen ihm schweigend zu.
    » Ich fange mit etwas Einfachem an«, sagte Shelton. » Vier Ecken.« Er drückte auf zwei nebeneinanderliegende und auf das Paar gegenüber. Nichts. Er drehte den Behälter und versuchte es erneut. Nix.
    Shelton schnaubte. » Oben und unten.«
    Er hielt den Behälter zwischen den Handflächen, drückte zu und versuchte, die Flächen gegeneinander zu verschieben. Wieder nichts.
    » Seite an Seite.«
    Nix.
    » Die Oberseite drehen.«
    Njet.
    » Unten ziehen.«
    Keine Wirkung.
    Alle Bemühungen waren vergeblich. Der Behälter blieb verschlossen.
    Enttäuscht ging Hi zum Computer. » Ich sehe mal nach meinen Mails.«
    » Das bringt mich um«, murmelte Ben.
    Shelton ignorierte sie. » Nur drei Seiten bewegen sich. Dieses rechteckige Teil– weder oben noch unten– und die beiden kurzen, vertikalen Seiten.«
    » Hilft das weiter?« Ich ließ mir meine Ungeduld nicht anmerken. » Vielleicht könnte man das in eine Suche mit einbeziehen.«
    » Bin schon dabei«, rief Hi.
    Kurz darauf surrte der Drucker. Hi zog die Seite aus dem Fach und reichte sie Shelton.
    Shelton überflog die Anweisungen und zuckte mit den Schultern. » Könnte funktionieren.«
    Er drehte den Behälter, sodass er ihn längs vor sich hatte, und drückte vorsichtig auf die linke Seite. Das Metall gab ein paar Millimeter nach. Shelton hielt fest und schob mit der anderen Hand die Oberseite nach rechts.
    » Drück mal mit dem Finger hierhin.«
    Während ich den Deckel hielt, wechselte Shelton die Seiten und presste nun rechts, so wie er es vorher links gemacht hatte. Als das erledigt war, zog er die Oberseite wieder nach links.
    Diesmal löste sich der Deckel vollständig.
    Der Behälter war offen.
    » Ja!« Ich verpasste ihm einen Fauststoß. » Und gute Arbeit, Hi.«
    » Über diese Kästchen findet man hier jede Menge.« Hi überflog die Liste von Suchergebnissen. » Mann, wie haben die Menschen bloß früher ohne Internet gelebt?«
    » Die mussten noch selbst nachdenken«, antwortete Ben. » Mogeln war nicht so einfach.«
    Ich beachtete das Gerede nicht, griff in den Behälter und holte einen dicken cremefarbenen Umschlag heraus. Wie der andere war er mit dem schon bekannten geschwungenen S, tanzenden Clowns und einem Wachssiegel versehen.
    » Unser Cachebesitzer hat einen einzigartigen Sinn für Stil«, sagte Hi. » Und scheut keine Kosten.«
    Plötzlich kam Coop herein, blieb stehen und knurrte.
    » Coop, nein!« Ich versuchte, seine Schnauze zu streicheln, aber er wich zurück, bellte und schnappte nach dem Umschlag.
    » Aus!«, sagte ich scharf. Seine Reaktion gefiel mir nicht. » Böser Hund!«
    Coop knurrte noch einmal, ging in die Ecke und setzte sich. Er hielt zwar still wie befohlen, starrte den Umschlag jedoch unentwegt an.
    » Bestimmt hasst er Clowns«, sagte Shelton.
    » Wer könnte ihm das verübeln?«, erwiderte Hi.
    » So habe ich ihn noch nie erlebt.« Kopfschüttelnd riss ich das Siegel auf und zog zwei weitere Bögen festes Schreibpapier heraus.
    Auf den ersten war ein schwarzer Halbkreis gezeichnet, der aussah wie ein lächelnder Mund mit Zahnlücken. Unter dem tiefsten Punkt des Halbkreises befand sich ein großes schwarzes Quadrat. Zehn

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