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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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einem sah man Bens Mutter, wie sie auf ihrer Veranda in Mount Pleasant las. Nelson Devers, wie er hinter der Garage eine rauchte.
    Die Bilder waren von hervorragender Qualität. Manche waren ganz aus der Nähe geschossen. Es folgten Fotos von unseren Haustüren, von den Wagen unserer Eltern, sogar eins von Coop, wie er durch die Dünen lief.
    Die Nachricht war klar: Ich weiß, wo ihr wohnt. Ich kenne eure Familien. Ich kann sie mir jederzeit vorknöpfen.
    Spielt mit, oder die, die euch am nächsten stehen, werden leiden.
    Hi hatte recht. Wir durften nicht reden. Wir hatten keine andere Wahl, sondern mussten weitermachen.
    Wieder war uns der Spielleiter einen Schritt voraus.
    Noch nie im Leben hatte ich solche Angst gehabt.

TEIL 3
    COTILLION

KAPITEL 32
    » Das ist übel, Tory.«
    Ich zuckte mit den Schultern und starrte in meine Müslischüssel.
    » Ernsthaft.« Kit blätterte eine Seite der Post and Courier um. » Wir sind mitten in der Gefahrenzone.«
    » Hm-hm.«
    Seine Worte drangen kaum zu mir durch. Eine schlaflose Nacht hatte meine Nerven nicht gerade beruhigt.
    Oder mein schlechtes Gewissen.
    » Laut vorausberechneter Route wird es Morris voll erwischen.« Kit legte die Zeitung zur Seite. » Beten wir, dass die sich irren und der Sturm draußen auf See bleibt.«
    » Ja.«
    Sonntagmorgen, Küche. Haferflocken. Eine Normalität, die ich innerlich überhaupt nicht empfand.
    Gestern waren wir in eine Gruft eingebrochen, waren von einer Giftschlange attackiert worden und hatten eine frische Leiche entdeckt. Ein Wahnsinniger bedrohte die Stadt und er hatte besonders unsere Familien im Visier.
    Trotzdem durfte ich niemandem davon erzählen.
    Wir hatten die Leiche in dem Sarkophag gelassen. Hatten sogar den Deckel wieder zurückgeschoben. Als wir aus der Gruft schlichen, waren wir allein auf dem Friedhof. Unbeobachtet. Wir waren zum Parkplatz gewankt und einfach davongefahren.
    Was sollten wir sonst tun?
    Der Spielleiter hatte uns in die Zwickmühle gesetzt. Wenn wir gegen die Regeln verstießen oder dieses kranke Spiel einfach abbrachen, gefährdeten wir uns selbst und unsere Familien. Der Einsatz war in die Höhe geschossen.
    Also hatten wir ein hinterhältiges Verbrechen verheimlicht und waren geflohen.
    Ich schämte mich so heftig wie noch nie zuvor.
    » Alles okay?« Kit sah mich sorgenvoll an. » Du siehst ein bisschen müde aus.«
    » Nein, alles bestens.«
    » Mach dir keine Sorgen.« Wie üblich verstand er alles falsch. » Kategorie vier ist zwar sicherlich ein ausgewachsener Hurrikan, aber wahrscheinlich zieht er an uns vorbei. Wenn sich Katelyn tatsächlich entscheidet, über das schöne Charleston herzufallen, werden wir lange vorher evakuiert.«
    Roboterhaftes Nicken. » Ich mache mir nur Gedanken wegen der Tiere auf Loggerhead.«
    » Das steht ganz oben auf meiner To-do-Liste.« Kit trug seine Schüssel zum Waschbecken. » Ich lasse die Höhlen südlich von Dead Cat Beach öffnen. Zusammen mit den alten Minen haben die Affen dann ausreichend Zuflucht. Und das Wolfsrudel kann sich in der Höhle unter Tern Point verkriechen.«
    Der Gedanke an Whisper und die anderen versetzte mir einen Stich, aber ich verdrängte ihn.
    Mich plagten dringendere Sorgen.
    Kit nahm die Schlüssel und zog sich sein Jackett über. » Wirklich alles in Ordnung?«
    » Mir ging es nie besser.« Ich lächelte gezwungen. » Bis heute Abend.«
    Noch ehe die Tür zugefallen war, schrieb ich schon eine SMS . Kurz darauf kamen die Antworten. Drei Bestätigungen. Ich zog mir eine Jeans und ein LIRI -Sweatshirt über, pfiff Coop zu mir und ging zur Einfahrt.
    Aus dem grauen Himmel fiel Nieselregen herunter und machte den Asphalt hinter unserem Komplex rutschig. Wegen des böigen Winds war die Fahrt über das Meer riskant, deshalb würden wir mit dem Fahrrad zum Bunker fahren und nicht die Sewee nehmen.
    Zwei Virals warteten bereits auf mich: Shelton auf seinem schwarzen BMX und Hi auf seinem treuen Schwinn-Zehngang. Ich rollte mein Trek aus der Garage und gesellte mich zu ihnen.
    Ben kam ebenfalls, sprang auf sein altes Mountainbike und fuhr ohne ein Wort los. Wir folgten ihm in ausreichendem Abstand, um die Spritzer von seinem Hinterreifen nicht abzubekommen. Coop lief eine Weile neben uns her, ehe er in die Dünen abbog.
    » Ben ist ja wieder bester Laune.« Hi hatte sich die Kapuze seines Regenumhangs fest um den Kopf gezogen. » Wird bestimmt ein schöner Tag mit ihm.«
    » Die Leiche hat ihn ferti g gemacht.« Auf Sheltons Brille

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