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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sprang zur Treppe. » Schlange Schlange Schlange!«
    Das Reptil stellte sich auf, präsentierte die Zähne und entblößte den weißen Kiefer.
    » Wassermokassinotter«, sagte Ben heiser. » Aggressiv. Sehr giftig.«
    Wir zogen uns zur Treppe zurück.
    Ein paar Herzschläge lang beobachtete uns die Schlange mit kalten Augen. Dann glitt sie über die Kante, ließ sich zum Boden hinab, schlängelte sich in die andere Ecke und verschwand.
    Ben richtete sein Licht dorthin. In der Wand klaffte ein großer Riss. Die Schlange war nirgends zu entdecken.
    » Die ist weg«, sagte Ben. » Sie hat ein Versteck gefunden.«
    » Bist du sicher?«, quengelte Shelton. » Woher willst du das wissen?«
    » Die war über einen Meter lang«, antwortete Ben trocken. » Wenn sie noch da wäre, würden wir sie sehen.«
    Hi starrte auf seine Hand, als würde er sich vorstellen, sie hätte ihn gebissen. » Ich könnte dich abknutschen, Tory.«
    » Vielleicht ein anderes Mal.« Zu Ben: » Könnte die sich allein nach hier unten verirrt haben?«
    » Könnte sein, aber wahrscheinlich ist es nicht. Wassermokassinschlangen sind, wie der Name schon andeutet, Wasserschlangen, und wir sind mindestens hundert Meter vom Fluss entfernt. Außerdem war der Deckel intakt, ehe wir ihn verschoben haben.«
    » Dann wissen wir ja, wem wir die Überraschung zu verdanken haben«, sagte ich grimmig.
    » Das ist doch alles völliger Irrsinn.« Ben schien niemanden im Speziellen anzusprechen.
    » Holen wir uns den Umschlag und machen wir uns vom Acker«, schlug Hi vor. » Für heute reicht es mir.«
    » Ich hole ihn.« Ben schlich zum Sarg, richtete den Lichtstrahl hinein und sprang zurück. Wartete. Wiederholte das Ganze.
    Zufrieden, weil nichts mehr in dem Sarg lauerte, winkte er uns zu sich. » Dort ist ein Umschlag.«
    » Natürlich ist dort einer!«, knurrte Hi. » Ich bin zwar blöd, aber nicht blind.«
    Ben griff hinein und wollte ihn herausholen.
    Er erstarrte. Trotz der Dunkelheit bemerkte ich, wie er blass wurde.
    » Oh. Mein. Gott.«
    Ben suchte meinen Blick. In seinen goldenen Augen stand der blanke Horror.
    Ich ging zu ihm und leuchtete ebenfalls hinein.
    Dort lag der Umschlag, lila wie eine Pflaume und mit den inzwischen bekannten grässlichen Clowns verziert. Ich bemerkte sie kaum.
    Mein Blick wollte sich nicht von dem lösen, was darunter war.
    Oh, nein.

KAPITEL 31
    Die Leiche lag da wie ein Fötus.
    Der Teil meines Gehirns, der im Schock nicht den Dienst quittiert hatte, erstellte ein kurzes anthropologisches Profil.
    Männlich. Mitte vierzig. Eher klein. Kurz geschorenes rotes Haar.
    Der Bart des Mannes war ordentlich gestutzt. Er trug ein Hemd, Jeans und Slipper. Eine Schildpattbrille steckte in seiner Brusttasche.
    Er war blass. Und sehr eindeutig tot.
    Der Schock traf mich wie ein Tritt in den Bauch.
    Ben schnappte nach Luft. Shelton schob sich nach hinten, bis er mit dem Rücken an der Wand der Gruft stand. Hi ballte die Hände zu Fäusten, öffnete sie, ballte sie wieder. Dabei murmelte er: » Das kann nicht wahr sein. Das kann nicht wahr sein.«
    Aber es war tatsächlich wahr. Wir hatten das Rätsel gelöst. Doch jetzt schien das keine Bedeutung mehr zu haben.
    Ein Mann war tot. Das war kein Spiel.
    Nicht nur tot. Ermordet. Der Spielleiter hat diesen Mann getötet und hier abgelegt.
    In meinem Rucksack piepte es. Die Jungs zuckten zusammen, aber ich wusste sofort Bescheid.
    Ich holte das iPad heraus und war nicht überrascht, eine neue Nachricht zu sehen.
    Es war nur eine einzige Zeile: Bitte Code eingeben. Ein Cursor blinkte und wartete auf die Eingabe.
    » Kranker Bastard«, flüsterte ich.
    » Wir müssen die Bullen rufen!«, stotterte Hi. » Keine Ausrede mehr!«
    Shelton nickte heftig. » Das wächst uns doch völlig über den Kopf.«
    Ich wollte gerade zustimmen, als mir ein entsetzlicher Gedanke kam.
    » Er weiß, dass wir hier drin sind.« Ich starrte auf das iPad. » Die Nachricht ist gekommen, ohne dass wir etwas mit dem iPad gemacht haben.«
    » Der Kerl von der Brücke!«, entfuhr es Shelton. » Ob das der Spielleiter war? Vielleicht sitzen wir in der Falle! Ich wette, der beobachtet uns gerade!«
    Mit großen Augen begann Shelton, hektisch nach Kameras zu suchen. Er hockte sich in die gegenüberliegende Ecke und tastete die Wand ab, bis er plötzlich zusammenzuckte und sich offensichtlich an die Giftschlange erinnerte.
    » Wie hat dieser Irre die Leiche in den Sarkophag bekommen?« Hi tigerte auf und ab. » Hier draußen im

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