VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs

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Hand des Teufels.‹ Damit muss dieser Baum gemeint sein.«
    Ein weiteres Puzzleteil war gefunden. » Anne Bonny hatte lange, flammend rote Haare. Die Legende muss auf die Nacht anspielen, in der sie den Schatz vergraben hat!«
    » Und die Sewee haben diese Begebenheit zu einem Teil ihrer überlieferten Geschichte gemacht.« Ben drückte meine Schulter. » Wir graben genau hier.«
    » Okay, dieses tote Stück Holz soll also die Hand des Teufels sein.« Chance begutachtete die Zeder.
    » Und wo packen wir sie?«
    Ben ging einmal im Kreis um den Baum herum, wobei er über gewundenes totes Geäst hinwegkletterte.
    » Die fünf breiten Äste zeigen alle in Richtung Inland«, stellte er schließlich fest. » Drei nach rechts, zwei nach links. Auf der Seite des Baumes, die zum Meer zeigt, ist nichts Besonderes zu sehen.«
    Ich begab mich in das V und lehnte meinen Rücken gegen den Stamm. So eng an die Arme des uralten Baumes geschmiegt, fühlte ich mich vor dem Wind und den Gezeiten geschützt.
    Wenn ich einen Schatz hätte, würde ich ihn hier vergraben.
    Ich zog eine Spur durch den nassen Sand. Kreuzte sie mit einer zweiten Spur.
    » Das X markiert den Punkt.«
    ***
    » Wir graben am falschen Ort!« Chance warf seine Schaufel aus der Grube und sprang heraus. » Das bringt doch nichts.«
    » Komm sofort wieder rein!«, rief ihm Ben nach. » Wir haben doch erst einen guten Meter geschafft.«
    » Und nichts gefunden.« Chance breitete die Arme aus. » Seit über einer Stunde rackern wir uns jetzt hier ab.«
    » Und dann bist du schon außer Atem? Jetzt sei nicht so ein Waschlappen!«
    Der Freiraum zwischen den Ästen hatte sich in eine provisorische Grabungsstätte verwandelt. Eimer, Schaufeln und andere Hilfsmittel lagen verstreut im Sand. Unsere elektrische Laterne hing an einem Ast und beleuchtete das Innere der Grube.
    » Könnte ja auch der falsche Baum sein«, brummte Chance. » Aber angenommen, es ist der richtige: Wenn wir auch nur dreißig Zentimeter zu weit rechts oder links buddeln, dann werden wir nichts finden… falls es denn überhaupt was zu finden gibt.«
    Hi und Shelton lehnten am Baumstamm, Seile in den Händen, Eimer zu ihren Füßen. Meine Rolle war eher… überwachender Natur.
    » Ich bin absolut sicher«, sagte ich, » dass dies der richtige Ort ist.«
    » Worauf stützt sich dein Optimismus?«, fragte Chance und verschränkte die Arme.
    » Dieser Baum hat ein weit verzweigtes Wurzelsystem, aber nicht an dem Ort, an dem wir graben. Außerdem gab es von hier aus eine direkte Sichtverbindung zum Wachturm.«
    » Das ist alles?«, fragte Chance ungläubig. » Das ist deine großartige Theorie? Vom Turm aus kann man bestimmt hundert abgestorbene Bäume sehen!«
    » Das Kreuz hat aber auf diesen Baum gezeigt, und wir graben an dem einzig möglichen Ort, der in seiner Nähe ist.«
    Chance zeigte auf Hi und Shelton. » Warum können sie nicht graben?«
    » Sie halten die Sicherheitsseile.« Ben warf eine Schaufel Erde über seine Schulter und zwang Chance, zur Seite zu springen. » Sandlöcher sind gefährlich. Wenn eine Seitenwand einstürzt, dann brauchen wir jemand, der uns rauszieht.«
    Chance schnaubte verächtlich. » Etwa diese beiden Bodybuilder hier?«
    » Wir sind stärker, als wir aussehen«, gab Hi beleidigt zurück.
    » Ja, reiß nur die Klappe auf«, sagte Shelton. » Interessiert uns nicht.«
    » Das reicht!« Ich zeigte Chance den Weg in die Grube. » Weiter geht’s!«
    ***
    Eine weitere Stunde. Ein weiterer Meter.
    Hi und Shelton hatten sich am Stamm zu Boden sinken lassen und erholten sich vom Schleppen der Eimer. Ben und Chance waren deutlich langsamer geworden.
    Niemand wollte einen Blickkontakt mit mir riskieren. Ich spürte die ersten Anzeichen der Rebellion.
    Sehr verständlich.
    Ich hätte die Sache schon früher abblasen sollen, wollte mir meine Enttäuschung aber nicht eingestehen.
    Klenk.
    » War das dein Fuß?« Ben Stimme drang gedämpft aus dem Erdloch.
    » Nein«, antwortete Chance. » Meine Schaufel ist auf irgendwas gestoßen.«
    Klenk klenk klenk.
    Schepper.
    » Was war das?«
    His Frage schreckte Shelton auf, der vor sich hin gedöst hatte. » Hä?«
    » Heiliger Bimbam«, rief Chance.
    » Wir müssen die Ecken finden«, sagte Ben.
    » Jungs?« Ich trat an die Kante und spähte in die Grube. Ben und Chance waren auf allen vieren und gruben mit bloßen Händen.
    » Geh von der Kante weg!«, kommandierte Ben.
    » Schaufel!«, bellte Chance. » Jetzt!«
    » Okay,