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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Wahrscheinlichkeit nach hat sich der Unfall genau so abgespielt, wie im Radio berichtet wurde. Vermutlich war es ein tragischer Fahrfehler. Jedenfalls können wir die Suche jetzt nicht einstellen, nur weil wir uns möglicherweise in einen Verfolgungswahn hineinsteigern.«
    Ben nickte. Dann Hi. Und schließlich auch Shelton.
    » Wir müssen die Sache irgendwie zu Ende bringen«, sagte ich, » auf die eine oder andere Weise. Schauen wir mal, ob Anne Bonny noch weitere Tricks auf Lager hatte.«

KAPITEL 63
    Hi und Shelton machten die Leinen los. Ben ließ die Sewee ein Stück zurückgleiten und nahm dann Kurs auf das offene Meer. » Nächster Stopp Dewees Island.«
    Ich versuchte, die furchtbare Nachricht vom Tod der Fletchers abzuschütteln. Mit meinen Gefühlen konnte ich mich später noch beschäftigen. Doch jetzt mussten wir uns mehr denn je auf unsere bevorstehende Aufgabe konzentrieren.
    » Also, was wissen wir?«, fragte ich in die Runde.
    Die Jungs schreckten regelrecht auf, offenbar hatten wir alle dieselben gemischten Gefühle.
    Hi warf einen Blick auf sein allgegenwärtiges iPhone. » Dewees liegt zwischen der Isle of Palms und Bull Island.«
    » Ehemaliges Territorium der Sewee«, fügte Ben hinzu. » Meine Vorfahren waren auf Dewees ebenso heimisch wie auf Bull. Der richtige Name ist Timicau.«
    » Ich kann mich erinnern, dass wir letzte Nacht an der Insel vorbeigefahren sind. Da waren nur wenige Lichter zu sehen.«
    » Die Leute sind da sehr umweltbewusst«, sagte Hi. » Dafür ist die kleine Insel ein ziemlich teures Pflaster. Die ganze Bebauung ist aus einem Guss, Edeldesign. Und fünfundneunzig Prozent sind unberührte Natur.«
    Shelton fiel ihm ins Wort. » Knapp fünf Quadratkilometer, das ist nicht mal ein Drittel der Größe von Bull. Keine Brücke, keine Autos. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist die Aggie Gray Fähre von der Isle of Palms.«
    » Ich hör schon zum zweiten Mal, dass es dort keine Autos gibt.« Ben behielt den Hafen von Charleston im Auge und fuhr gen Norden, dem Intracoastal Waterway entgegen. » Wie bewegen die sich denn fort?«
    » Mit Golfwagen«, antwortete Hi. » Normale Autos sind verboten. Es ist ein verschlafener Ort. Keine Restaurants. Keine Lebensmittelläden. Keine Tankstellen. Dewees wirkt, abgesehen von den Ferienhäusern einiger reicher Leute, wie ein einziges Naturschutzgebiet.«
    » Na, großartig«, sagte Shelton sarkastisch. » Eine makellose Naturschönheit. Das heißt also noch mehr Sümpfe, noch mehr Moskitos und noch mehr Krokos. Außerdem haben wir keine Ahnung, wo wir suchen sollen.«
    Ich ging darauf nicht ein. Vor allem, weil er recht hatte.
    Als die Konversation verebbte, spürte ich, dass sich die Gedanken der Jungs sofort wieder auf die Fletchers richteten. Also sprach ich rasch weiter, damit sie ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Aufgabe hefteten.
    » Was gibt’s noch auf der Insel?«
    » Außer den paar Privathäusern? Nicht viel.« Hi ratterte eine Aufzählung herunter. » Eine kleine Hütte, eine Feuerwache, zwei Verwaltungsbauten, zwei Kanuschuppen, eine alte Kirche und ein paar offizielle Anglerstellen.«
    Shelton konnte nicht mehr still sitzen. » Glaubt ihr wirklich, dass sie jemand umgebracht hat?«
    Ben warf ihm einen kurzen Lass-es-gut-sein-Blick zu. » Also, wo legen wir an?«
    » Spielt keine Rolle«, antwortete Hi. » Da die ganze Insel in privater Hand ist, begehen wir sowieso Landfriedensbruch.«
    Ben zwang sich zu einem Lächeln. » Zumindest darin sind wir richtig gut.«
    Wir umfuhren den südlichen Zipfel von Sullivan’s Island, glitten in The Cove hinein und passierten zum dritten Mal in zwei Tagen die Blockhütte der Claybournes. Dewees Island lag nur noch wenige Meilen entfernt.
    » Sagt mal…«, Sheltons Stimme klang gepresst, » das Boot verfolgt uns doch wohl nicht? Es war plötzlich da, nachdem wir an Chance’ Hütte vorbeigefahren sind.«
    Drei Köpfe fuhren herum. Knapp hundert Meter hinter uns befand sich ein Fahrzeug in unserem Kielwasser.
    » Sieht nach zwei Leuten aus«, sagte Hi. » Aber ich bin nicht ganz sicher.«
    » Ist doch ein Sommertag in Charleston«, beschwichtigte Ben. » Auf dieser Strecke sind bestimmt Dutzende von Booten unterwegs.«
    Nichtsdestoweniger erhöhte er die Geschwindigkeit.
    » Vorsicht!«, warnte Hi. » Hier ist eine wellenberuhigte Zone.«
    » Meinst du, das weiß ich nicht?« Ben warf sich einen Blick über die Schulter. » Sag mir, ob sie an uns dranbleiben.«
    Gespannte

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