Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
nichts mit Anne Bonnys Schatz zu tun hat, ist das hier der ärgerlichste Zufall aller Zeiten.«
    » An solche Zufälle glaube ich nicht«, entgegnete ich unwillkürlich.
    » Wem sagst du das!«
    » Dann schlage ich vor, wir gehen mal rein«, sagte Shelton.
    » Unbedingt.« Ich drückte gegen die Tür, und zu meinem Erstaunen schwang sie sofort auf.
    Wir betraten einen winzigen Vorraum mit verzierten steinernen Wasserbecken, die aus der Wand ragten. Vor uns führte ein Rundbogen in das Kirchenschiff.
    Zwei Bankreihen flankierten den Mittelgang, an dessen Ende ein einfacher Steinaltar stand. Die kleine Kapelle wurde offenbar immer noch instand gehalten. Der Boden war sauber, und an den Wänden zogen sich Kerzenleuchter aus Messing entlang, in denen frische Kerzen steckten. In der hinteren rechten Ecke war eine weitere Tür, die nach draußen führte.
    » Anscheinend wird die Kirche nicht abgeschlossen, damit sie von den Einheimischen jederzeit benutzt werden kann. Wie gut, dass die so vertrauensvoll sind.«
    » Heilige Scheiße!« Ben starrte mit großen Augen nach vorn.
    » In der Kirche soll man nicht fluchen!«, raunte Shelton. » Das bringt Unglück.«
    » Was ist da?« Ich folgte Bens Blick zur Apsis der Kapelle. Schaute ganz genau hin. Dann sprang es mir plötzlich ins Auge.
    Mein Herz legte ein paar Zwischenschläge ein.
    » Heiliger Bimbam!«, stieß Hi keuchend aus.
    Auf den ersten Blick sahen die Steine in der Apsis genauso aus wie die anderen. Doch wenn man genauer hinsah, war das nicht der Fall. Weiße Steine, die in den grauen Kalkstein eingesetzt waren, bildeten ein ganz bestimmtes Muster.
    Etwa fünfzehn Zentimeter hoch und neun Zentimeter breit.
    Ein keltisches Kreuz.
    Hi stemmte die Arme in die Hüften. » Jetzt sagt bloß, alles reiner Zufall.«
    » Tory, du hast übersinnliche Fähigkeiten.« Shelton schien wie vom Donner gerührt. » Ich werde nie wieder etwas anzweifeln, was du sagst.«
    Ben starrte schweigend vor sich hin.
    » Lasst uns das Kreuz untersuchen!« Shelton hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. » Vielleicht verbirgt sich etwas dahinter!«
    Wir gingen zum Angriff über. Klopften und schlugen gegen die Steine, kratzten mit unseren Fingernägeln daran. Irgendwann rief Hi: » Sesam, öffne dich!«
    Nichts geschah. Die Steine hielten unserem Angriff stand.
    Ich ließ frustriert den Kopf sinken.
    Dann sah ich es.
    Wie die Wände bestand auch der Boden der Kapelle aus Kalksteinblöcken. Und auf einem von ihnen, am Fuß des Kreuzes, war mir eine Unregelmäßigkeit aufgefallen.
    Ich ging auf die Knie und sah ganz genau hin.
    In den Stein waren zwei schmale Linien geritzt, eine lange vertikale und eine kürzere horizontale, die gemeinsam ein Kreuz bildeten.
    Die Spitze krümmte sich eine Idee nach rechts.
    » Hier, hier, hier!«, rief ich. » Bonnys persönliches Kreuz! Der Schatz muss sich unter diesem Stein befinden!«
    » Wie sollen wir den da wegkriegen?« Hi sprang wie ein Pogostab auf und ab. » Haben wir Sprengstoff dabei?«
    » Wartet!« Ben rannte aus der Tür.
    Minuten vergingen. Stunden? Ich kratzte an den Fugen des Steins herum. Ich wusste, dass es völlig sinnlos war, konnte es aber nicht lassen. Shelton tigerte, die Hände auf dem Rücken, hin und her. Er schlug sich gegen die Brust, während er summte: » I Gotta Feeling.«
    » Macht auf!«
    Ben war an der Hintertür.
    Hi lief hin und zog den Riegel zurück. Ben kam mit einem Brecheisen herein.
    » Auf dem Weg hierher sind wir an einem Geräteschuppen vorbeigekommen. Ich bring das nachher zurück.« Verschmitztes Lächeln. » Wenn ich nicht zu viele Taschen mit Juwelen schleppen muss.«
    » Jetzt mach schon!«, quakte Shelton.
    Ben drückte das Brecheisen so tief wie möglich zwischen die Steine und benutzte es als Hebel. Er hebelte mit aller Kraft, der Stein hob sich ächzend, ehe er wieder zurückfiel.
    » Du schaffst es, Herkules!«, feuerte Hi ihn an und ballte die Fäuste.
    Ben stellte sich breitbeinig hin, vergrößerte den Spalt zwischen den Steinen und startete den nächsten Versuch. Diesmal hob sich der Stein schon ein wenig weiter, ehe er wieder an seinen Platz glitt.
    Drücken. Hebeln. Pause. Drücken. Hebeln. Pause.
    Langsam wurde der Quaderstein aus dem Boden herausgelöst. Mit einer letzten kräftigen Hebelbewegung gelang es Ben, eine Ecke des Steins über den Erdboden zu bringen. Wir griffen mit den Händen danach und wuchteten ihn zur Seite. Ein lautes Poltern, dann war es geschafft.
    » Hier ist ein

Weitere Kostenlose Bücher