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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Alternativen hatten Ben und Shelton Coop in dem neuen Bunker mit der Leiter untergebracht. Ich hoffte, dass er sich nicht zu sehr selbstständig machte.
    »Es kann sein, dass Katherine damals zum Leuchtturm gefahren ist«, erklärte ich. »Vielleicht ist sie dort angegriffen worden.«
    »Aber ihr Körper wurde auf Loggerhead vergraben«, sagte Ben. »Das wissen wir, auch wenn uns niemand glaubt. Was spielt es denn da für eine Rolle, ob sie vorher beim alten Leuchtturm war?«
    »Abby Quimby hat uns erzählt, dass Katherine alles in ihr Notizbuch geschrieben hat. Wenn wir das finden würden, bekämen wir bestimmt Antworten auf unsere Fragen.«
    »Du willst nach einem vierzig Jahre alten Notizbuch suchen? « Ben konnte es nicht fassen. »Das kann nicht dein Ernst sein. Außerdem hat die Polizei den Leuchtturm doch längst überprüft.«
    »Sie wussten aber nichts von Katherines Plänen«, argumentierte ich. »Vielleicht waren sie ja nicht gründlich genug. Vielleicht haben sie etwas Wichtiges übersehen.«
    »Eher finden wir eine Nadel im Heuhaufen«, schaltete sich Shelton ein.

    »Das ist aber alles, was wir jetzt tun können«, entgegnete ich. »Es sei denn, ihr wollt einen schießwütigen Schwerverbrecher jagen.«
    »Wir sollten zur Polizei gehen«, sagte Shelton. Einmal mehr. »Wir sollten unseren Eltern vom Mord an Karsten erzählen. Sie werden uns glauben müssen, wenn Karsten nicht wieder auftaucht.«
    »Die Bullen glauben uns eh nicht«, sagte Ben. »Schließlich haben wir schon einen blinden Alarm ausgelöst, habt ihr das etwa vergessen? Und während wir hier rumdiskutieren, sind uns die Killer vielleicht schon wieder auf den Fersen.«
    »Zum Leuchtturm hin und zurück brauchen wir nicht mal eine Stunde«, sagte Hi. »Also lasst es uns einfach tun, dann können wir diesen Punkt von der Liste streichen.«
    »Meinetwegen.« Ben ließ den Motor an.
    Der Leuchtturm von Morris Island steht wie ein altersschwacher Wachposten vor der Südspitze der Insel. Die Sandbank, auf der er sich befindet, wird immer wieder vom Meer überspült, sodass sein unterer Teil gelegentlich unter Wasser liegt. Wind und Regen haben einen Großteil der Farbe abgewaschen.
    Da gerade Flut war, konnte Ben bis zum Sockel des Turms heranfahren.
    Meine Augen wanderten den brüchigen 50-Meter-Riesen empor, der trostlos und verlassen im Meer stand. In seiner Einsamkeit schien er über irgendetwas nachzugrübeln. Vielleicht fragte er sich, warum man ihn im Stich gelassen hatte oder wie lange er den Elementen noch würde standhalten können.
    Das deprimierendste Bauwerk, das ich je gesehen habe.
    »Wir groß er ist«, sagte ich. Die Untertreibung des Jahres.

    Hi nickte. »Wann haben sie den Koloss denn gebaut?«
    »1876.« Shelton besaß ein Buch über die Leuchttürme dieser Gegend. Klar. »Dieser Leuchtturm hat seinen Vorgänger ersetzt, der während des Bürgerkriegs zerstört wurde. Und dessen Vorgänger wiederum stammte aus dem Jahr 1673.«
    »Ist das Leuchtfeuer noch intakt?«
    »Nein«, antwortete Shelton. »Seit 1962 ist hier alles stillgelegt. Als das Ding gebaut wurde, stand es übrigens noch rund um die Uhr auf dem Trockenen, aber der Wasserpegel ist seitdem gestiegen.«
    »Und jetzt steht es allein im Meer«, flüsterte Hi. »Wie unheimlich. «
    »Früher war hier noch ein Leuchtturmwärterhäuschen. Aber das haben sie in den 30er-Jahren abgerissen, als das Leuchtfeuer automatisiert wurde.«
    »Wem gehört der Leuchtturm eigentlich?«, erkundigte ich mich.
    »Dem Staat«, antwortete Shelton. »Irgendein Non-Profit-Unternehmen will ihn komplett restaurieren lassen, doch zur Zeit ist er für Besucher nicht zugänglich.«
    »Wir können die Sache also schnell hinter uns bringen«, sagte Ben. »Ich will keinen Ärger wegen unbefugten Betretens bekommen.«
    Naturschützer hatten kürzlich eine stählerne Barriere errichtet, die den Leuchtturm vollständig umschloss und vor den Gezeiten schützte. Die kreisrunde Schutzmauer sah wie ein riesiger Kaffeefilter aus, der circa zweieinhalb Meter hoch aus dem Meer ragte. Innerhalb der Barriere hatte man den Wasserspiegel auf sein früheres Niveau abgesenkt.
    Ben machte die Sewee an der Barriere fest. Wir hievten uns auf die Oberfläche und spazierten wie auf einem Laufsteg
zum Fuß des Leuchtturms. Ein paar steinerne Stufen führten zum Eingang hinauf.
    Ein großes Schild: Gefahr! Für Unbefugte kein Zutritt!
    Fette, klotzige Buchstaben. Kein Interpretationsspielraum.
    Der Wind zerrte an meinen

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