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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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standen vor Labor 6.
    Auch dieser Raum war fensterlos, deshalb riskierten wir es, die Lichter anzuschalten. Deckenfluter offenbarten einen Raum von der Größe eines länglichen Klassenzimmers. In der Mitte befanden sich zwei mal drei voll ausgestattete Arbeitsplätze hintereinander, die fest mit dem Boden verschraubt waren.
    An drei von vier Wänden zogen sich lange Arbeitsflächen aus Edelstahl entlang. Darüber waren Hängeschränke mit Glastüren angebracht, die Messbecher und anderes wissenschaftliches Equipment enthielten. Mikroskope. Kreisförmige Lupen. Apparaturen, deren Funktion mir ein Rätsel war.
    Das rechte Viertel des Raumes wurde von einer Plexiglaszelle beansprucht. Darin befanden sich offenbar die wertvollsten Ausrüstungsgegenstände, die weggeschlossen und zusätzlich durch eine Alarmanlage gesichert waren. Glücklicherweise konnte uns das egal sein.
    »Dann mal los.« Shelton stupste Hi in die Seite. »Hol dir das Ultraschallgerät.«
    Hi trabte zum dritten Arbeitsplatz in der zweiten Reihe und entfernte die Schutzhülle einer kleinen Maschine. »Mein Schatz«, krächzte er in bester Gollum-Manier. Das Gerät bestand aus einem schmalen weißen Abflussbecken, über dem sich ein LCD-Display von der Größe einer Mikrowelle befand. Es erinnerte an eine winzige Toplader-Waschmaschine, deren Deckel man entfernt hatte.
    »Ist sie nicht süß?«

    His Vater, Linus Stolowitski, war für sämtliche wissenschaftlichen Geräte verantwortlich, die vom LIRI benutzt wurden. Ein Technikfreak, der seine Liebe zu den Vorrichtungen und Apparaturen an seinen Sohn weitergegeben hatte.
    »Ein Sonicator ist nur die verkürzte Bezeichnung für einen Ultraschallreiniger.« Hi sprach mit seiner erhabensten Kirchenstimme. Synagogenstimme?
    »Und was macht so ein Ultraschallreiniger?«, fragte Shelton.
    »Der reinigt Gegenstände mittels Ultraschall«, antwortete Hi, während er das Becken mit einer Flüssigkeit füllte. »Wir befestigen das Objekt ein paar Zentimeter unter der Oberfläche. «
    Shelton rümpfte die Nase. »Stinkt ja ganz schön, das Zeug.«
    »Das ist das Lösungsmittel«, sagte Hi. »Ich wähle die Frequenz der Maschine danach aus, um welches Objekt es sich handelt und von welcher Substanz wir es befreien wollen. In diesem Fall also Metall und Dreck.«
    Shelton staunte. Ben wirkte gelangweilt.
    »Funktioniert im Prinzip wie eine Waschmaschine«, erklärte Hi. »Die Ultraschallwellen verstärken den Reinigungseffekt. « Er machte eine Pause. »Wisst ihr, was Kavitationsblasen sind?«
    Nie gehört.
    »Ein Sonicator erzeugt Ultraschallwellen in der Flüssigkeit. Das führt zu Druckwellen, die, indem sie die Flüssigkeit verdrängen, Millionen winziger Hohlräume oder Vakuumblasen hinterlassen. Das nennt man Kavitation.«
    Okay. Hörte sich gut an.
    »In unserem Fall werden die Kavitationsblasen mikroskopisch
kleine Löcher und Risse durchdringen, die sich in der Erkennungsmarke befinden. Beim Auftreffen der nächsten Druckwelle kondensieren die Dampfblasen schlagartig. Diese zyklisch entstehenden und verschwindenden Hohlräume bearbeiten quasi die Oberfläche und befreien sie auch von tief sitzenden Partikeln.«
    »Wenn die Miniblasen zerplatzen, spülen sie also den Dreck weg?«, fasste ich zusammen.
    »Exakt.« Hi genoss seine Vorlesung. »Es sind im Prinzip viele winzige Explosionen.«
    »Und wozu brauchen die hier so einen Sonicator?«, wollte Shelton wissen.
    »Sonicatoren werden benutzt, um Glas, Schmuck und Metallgegenstände wie Münzen und Uhren zu reinigen. Auch Kleinteile von Handys. Zahntechniker, Ärzte und Krankenhäuser benutzen die Dinger, um ihre Geräte zu reinigen.«
    »Und Naturwissenschaftler.« Shelton hatte seine Antwort bekommen.
    Zufrieden mit der Einstellung am Gerät, streckte Hi eine Hand in meine Richtung aus.
    »Den Ring, Frodo?«
    Ich zog ein Plastiktütchen aus der Tasche und holte die Erkennungsmarke heraus. Beim Anblick der zementartigen Verkrustungen schwand mein Optimismus.
    »Wir sollten das lieber hinkriegen«, sagte Shelton. »Schließlich riskieren wir mit dieser Aktion unseren Arsch.«
    »Wie lange wird’s denn dauern?«, fragte Ben, der bereits die Geduld zu verlieren schien.
    »Fünfzehn Minuten. Wenn ihr mich in Ruhe lasst, geht’s vielleicht schneller.«
    Ben warf einen prüfenden Blick auf die Uhr und verließ den Raum.

    Shelton ließ sich auf einen der Stühle sinken.
    Da ich wusste, dass wir nach der Reinigung optische Hilfsmittel brauchten, um die Marke

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