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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hatte. Jetzt waren die Türen für immer verschlossen.
    Komische Geschichte. Die Labore auf Loggerhead sind normalerweise voll ausgelastet, und die Aufträge stehen Schlange. Die Schließung schob ganzen Projekten einen Riegel vor, ließ teures Equipment ungenutzt und sorgte für Unmut bei den Mitarbeitern.
    Doch was auch immer Karstens Beweggründe sein mochten, sie kamen uns jedenfalls zugute. Ich wollte wissen, was auf dieser Marke stand, also musste ich in das Labor hineinkommen.
    Reinschleichen, rausschleichen, nicht geschnappt werden. Hi las meine Gedanken. »Wir können immer noch den Rückzug antreten. Meine Eltern flippen aus, wenn sie uns erwischen. Meine Mutter fällt vielleicht sogar tot um.«
    »Eine weitere Standpauke von Karsten können wir uns nicht leisten«, fügte Shelton hinzu. »Der verbannt uns für immer von der Insel.«
    »Die erwischen uns nicht.« Ich versuchte, so überzeugend wie möglich zu klingen. »Unser Plan ist absolut wasserdicht. «
    Obwohl Shelton und Hi die Besorgnis ins Gesicht geschrieben stand, wollte sich keiner in Gegenwart des anderen eine Blöße geben.
    Ben ließ sich wie immer nichts anmerken.
    Ich ließ das Fernglas auf die Brust sinken und sprach meiner Truppe Mut zu. Schließlich war ich hier der Einsatzleiter.
    Zunächst wandte ich mich an meinen Türöffner. »Du kriegst doch jedes Schloss im Handumdrehen auf, Shelton.
« Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Ich weiß, dass du das kannst. Ich habe das schon so oft gesehen.«
    Beklommenes Nicken.
    »Ben, du hast doch gesagt, dass das Aufzeichnungsgerät für die Sicherheitskameras defekt ist, richtig? Und dass dein Vater das neue Gerät erst nächste Woche liefert. Es wird also vom heutigen Tag kein Aufzeichnungsband geben.«
    Das war der entscheidende Punkt. Karsten würde uns niemals anhand einer Bildaufzeichnung überführen können. Wir mussten nur darauf achten, nicht in flagranti erwischt zu werden.
    Ben machte sich mit spöttischem Lächeln über meine »professionelle« Detektivarbeit lustig.
    Dann hob ich das Fernglas und warf einen weiteren prüfenden Blick auf das Gebäude. Nichts zu sehen.
    »Das Boot kommt erst in zweieinhalb Stunden. Auf der Insel ist kein Mensch außer den Typen von der Security, und die passen sowieso nicht auf. Wir werden nur für wenige Sekunden auf offener Fläche zu sehen sein, maximal.« Ich straffte meine Schultern. »Die Sache funktioniert.«
    Regen platschte auf die Felsen, die Blätter und die Zweige über unseren Köpfen. Da die anderen immer noch zu zweifeln schienen, versuchte ich es mit dem berühmten Jedi-Psychotrick, um sie zu überzeugen.
    »Ich könnte nach dem Boot Ausschau halten«, schlug Hi hoffnungsvoll vor.
    »Wir brauchen dich.« Shelton war wieder dabei. »Du warst schon mal im Labor 6. Im Gegensatz zu ns.«
    »Ein einziges Mal«, gab Hi kleinlaut zurück. »Mein Dad hat irgendwas geholt und wir sind gleich wieder verschwunden. « Seine erhobene Hand erstickte meinen Einwand im Keim. »Ich weiß, was du sagen willst. Dass ich der Einzige
bin, der mit dem Ultraschallgerät arbeiten kann. Ich Glückspilz. « Großer Seufzer. »Na gut, dann soll’s wohl so sein.«
    »Also los«, sagte ich, um weitere Rückzugsgefechte zu unterbinden.
    »Ich hätte ein Testament schreiben sollen.« Er ging in die Hocke, schnürte seine Turnschuhe enger und nahm die Pose eines Sprinters beim Start ein. »Okay, ich warte auf den Startschuss.«
    »Rückt mir am Zaun nicht auf die Pelle.« Sheltons Hände krampften sich um die Werkzeuge, dass ich fürchtete, er könnte sie zerbrechen. »Ich brauche Platz zum Arbeiten.«
    Ich wandte mich an Ben. »Fertig?«
    Ben nickte. Hatte er auch nur ein Wort gesprochen, seit wir unsere Füße auf die Insel gesetzt haben? Vermutlich nicht. Aber ich war mir absolut sicher, dass er bereit war.
    Ein letzter Blick auf den Weg. Alles klar.
    »Los!«
    Wir rannten den Weg entlang, während das Wasser zur Seite spritzte.
    Zwanzig Sekunden bis zum Eingang. Der Maschendrahtzaun war mit grünem Kunststoff beschichtet und oben mit Stacheldraht besetzt. Wir konnten also nicht darüber hinwegklettern. Das Tor bestand aus zwei Hälften, die sich auf Rollen befanden und zur Seite schieben ließen. Gesichert wurde es durch ein schweres Vorhängeschloss. Simpel, aber effektiv.
    Shelton setzte ein Knie auf den Boden, um das Schloss zu begutachten. Ich war dazu ausersehen, die Anlage im Auge zu behalten, während Ben und Hi sich hinter ein paar Büsche zurückzogen.

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