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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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muss ich dieses primitive Gerät mit mir herumschleppen.« Er zwinkerte mir zu. »Hatte heute Morgen schon drei entgangene Anrufe.«
    Chance’ Handy war nicht internetfähig, besaß keinerlei Computerfunktionen, hatte keinen MP3-Player und noch
nicht mal ein Liquid Chrystal Display. Das Ding gehörte definitiv ins Museum.
    »Dieses ständige Nachrichtenverschicken ist doch völlig gaga«, fuhr Chance fort. »Macht uns zu hirnlosen Robotern, die in einer Tour die banalsten Botschaften austauschen.«
    Ich bekenne mich schuldig. Wenn ich für fünfzehn Minuten mein iPhone verlege, werde ich kribbelig. Ich weiß, dass ich abhängig bin, aber ohne das Ding fühle ich mich irgendwie nackt. Hi zog einen Flunsch.
    »Das ist doch immer dieselbe Leier«, entgegnete Jason. »Wenn du willst, kannst du deine Botschaften ja gern weiter in eine Höhlenwand ritzen.«
    Die Schulglocke beendete unsere Diskussion über das Für und Wider moderner Kommunikation. »Wir sehen uns!« Chance hob lässig die Hand zum Gruß, als er und Jason davonschlenderten.
    »Du ziehst inzwischen ja ganz schöne Spinner an«, sagte Hi, als die beiden außer Hörweite waren.
    »Mmh.« Meine Augen folgten Chance wie von selbst.
    »Jedenfalls haben sie mich nicht blöd angemacht. Das muss ich ihnen lassen.«
    »Alles cool, Baby?«, wiederholte ich grinsend.
    »Der hat mich auf dem falschen Fuß erwischt.« Angriff ist die beste Verteidigung.
    Während wir wieder hineingingen, versuchte ich mich auf den Job zu konzentrieren, der uns erwartete. Möglicherweise stand uns eine grauenhafte Entdeckung bevor.
    Konzentrier dich. Vergiss Chance Claybourne.
    Nur noch wenige Stunden totzuschlagen.

KAPITEL 23
    Sobald wir die Charleston-Morris-Fähre verlassen hatten, eilten wir nach Hause, um die Klamotten zu wechseln. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit hatten schon wieder so aufgedreht, dass ich mich darauf freute, in Shorts und T-Shirt zu schlüpfen. Außerdem sind Halstuch und Blazer nicht gerade die geeignete Kleidung, um ein Grab auszuheben.
    Als wir uns vor dem Gebäude trafen, tuckerte Mr Blues Fähre schon wieder in die Bucht hinaus. Die Luft war rein. Wir bestiegen die Sewee und hielten Kurs auf Loggerhead Island.
    Da Ebbe war, konnten wir nicht die Abkürzung zwischen den Sandbänken hindurch nehmen. Das kostete uns weitere fünfzehn Minuten, doch Ben wollte verhindern, dass wir auf Grund liefen. Nicht nach seinem Missgeschick auf dem Schooner Creek.
    Heute ankerten wir am Dead Cat Beach. Sheltons Idee. Die Anlegestelle befand sich näher an der Lichtung von Y-7. Außerdem vermieden wir auf diese Weise jedes zufällige Zusammentreffen mit Dr. Karsten am Hauptanleger.
    Ich watete an Land, meinen Seesack auf den Schultern. Das zweite Geschenk von meiner Tante Tempe. Ihrer frisch erworbenen Nichte ein paar Grabungswerkzeuge zu schenken, mag ein wenig ungewöhnlich sein. Aber meine Tante ist ja auch eine ungewöhnliche Frau.
    Jedenfalls hat sie mit ihrem Geschenk sofort ins Schwarze
getroffen. Tempe und ich scheinen auf Anhieb auf einer Wellenlänge zu liegen. Im Gegensatz zu Kit und mir.
    Sobald wir an Land waren, suchten wir den Hauptpfad, der vom Strand wegführte. Die Jungs waren richtig hilfsbereit, trugen die Eimer und anderes unhandliches Gerät, doch ich bemerkte, wie angespannt sie waren. Sie wollten eigentlich nicht auf Loggerhead sein, sondern folgten mir weitgehend im Vertrauen auf meinen Instinkt.
    In der Schule hatte ich ihnen von meiner Theorie erzählt und auch die Satellitenfotos angeführt. Die Jungs beruhigten mich zwar, nein, ich hätte nicht den Verstand verloren, doch ich glaube, sie redeten mir nur nach dem Mund. Wie auch immer, sie waren mitgekommen, und das war das Einzige, was zählte.
    »Dort«, war alles, was Ben sagte, bevor er zwischen den Bäumen verschwand. Wir hefteten uns an seine Fersen.
    Kurz darauf stießen wir auf den schmaleren Trampelpfad, der nach Norden führte. Wir trotteten schweigend durch den dichten Wald, bis wir die Lichtung erblickten. Y-7 und ihr Trupp waren nirgends zu sehen.
    Vom Rand der Lichtung aus war das Areal, das meine Aufmerksamkeit erregt hatte, kaum zu erkennen. Die Vertiefung in der Mitte war nur ein unmerklicher Schatten, nicht größer als zwei Meter im Durchmesser. Kein Wunder, dass ich sie bei unserem ersten Besuch hier nicht wahrgenommen hatte.
    Als wir näher herangingen, fielen mir noch andere Unregelmäßigkeiten auf. Die Vegetation war ein wenig dichter und vielfältiger, während die

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