Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
allein. Vorerst. Ein winziger Lichtblick an einem rabenschwarzen Tag.
    Nach Karstens Enthüllung hatte Kit meiner Version der Ereignisse
noch skeptischer gegenübergestanden. Misstrauisch wäre übertrieben, doch schien er mächtig irritiert. Er hatte gesagt, dass wir »reden müssten«, sobald er nach Hause käme. Ich freute mich nicht gerade auf das Gespräch. Ganz und gar nicht.
    »Wie die Volldeppen standen wir da« murmelte Ben.
    »Vier kleine Schwachköpfe«, bestätigte ich. »Und jetzt hat Karsten uns auch noch wegen des Einbruchs auf dem Kieker. Echt mieses Karma.«
    »Die müssen gekommen sein, um Katherines Skelett auszugraben«, sagte Ben, »und wir kamen ihnen dabei in die Quere.«
    »Sehe ich auch so. Sie haben das Skelett und die Marken einkassiert und dann die Affenknochen in die Grube gelegt, um uns lächerlich zu machen.« Ich seufzte. »Diese Schweine haben alle Spuren von Katherine beseitigt.«
    Aber das Timing gab mir zu denken.
    »Nach wie vielen … vierzig Jahren?«, fragte ich. »Warum gerade jetzt? Warum wollten sie Katherine ausgerechnet gestern verschwinden lassen, genau vierundzwanzig Stunden, nachdem wir von ihrem Schicksal erfahren hatten?«
    Ben schüttelte den Kopf. Niemand wusste die Antwort.
    Ich ließ die letzten Tage Revue passieren. Ich glaube nicht an solche Zufälle. Irgendwas irritierte mich.
    Synapsen feuerten in mein Gehirn. Bilder. Geräusche.
    Ein Verdacht keimte. Trieb erste Wurzeln aus.
    Vielleicht.
    Ich behielt die Theorie für mich. Beweise mussten her.
    Als wir wieder in Morris ankamen, war es mitten am Nachmittag.
    Wir hatten einen kompletten Schultag verpasst. Ich streckte mich müde. Ein Schläfchen wäre jetzt nicht übel.

    Aber zuerst mussten wir das Fiasko des heutigen Tages analysieren. Der Pleite, die sich heute ereignet hatte, einen Sinn abgewinnen.
    Nur wie? Erneut zum Bunker zu schleichen war unmöglich.
    »Ich schicke Shelton und Hi eine SMS, dass sie iFollow herunterladen sollen.« Ich erzählte Ben von dem App, das Jason mir gezeigt hatte. »Ladet das Programm auch auf eure Laptops«, schrieb ich. »Mit iFollow können wir eine Videokonferenz machen. Heute Abend nach dem Essen treffen wir uns online.«
    »Okay.«
    Während Ben das Programm herunterlud, schickte ich meine Botschaft in den Cyberspace. Es dauerte nur einen kurzen Moment.
    Hi warf einen verstohlenen Blick auf sein Handy, damit seine Mutter nichts merkte. Zehn Sekunden, dann streckte er hinter ihrem Rücken den Daumen nach oben.
    Auch Shelton hatte meine Nachricht unbemerkt zur Kenntnis genommen, nickte stumm, ließ sich ansonsten aber nichts anmerken.
    Ich lehnte mich zurück und überdachte meine Theorie. Ich musste ganz sicher sein.
    Von nun an würde ich mich nicht mehr überrumpeln lassen.
    Beim Abendessen wich ich Kits Fragen so gut wie möglich aus. Ihm die Wahrheit zu erzählen, hatte keinen Sinn. Er hätte mir doch nicht geglaubt.
    »Ich hab mich eben geirrt. Hatte mich wohl zu sehr erschrocken. «
    »Geirrt?« Kits Augen verengten sich. »Bei Knochen?«

    Beidseitiges Schulterzucken.
    Er sah ziemlich mitgenommen aus und bohrte nicht weiter. War wohl mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Vermutlich weil sein Boss ihm die Leviten gelesen hatte.
    »Wir reden noch darüber«, versprach er.
    Das Essen endete in Schweigen.
    Nachdem ich meine Zimmertür hinter mir abgeschlossen hatte, fuhr ich meinen Mac hoch. Zwei Mausklicks ließen iFollow mit knalligen Farben und tanzenden Rhythmen zum Leben erwachen.
    Die GPS-Funktion zeigte sieben leuchtende Kreise über dem Stadtplan von Charleston. Einer davon schwebte über Mount Pleasant.
    Hi Jason. Alles klar?
    Ich änderte meinen Online-Status in abwesend. Keine Zeit, mich heute mit Jason zu kabbeln. Meine Inselcrew ging vor.
    Ich wechselte von Bolton Lacrosse zu Bunker. Wir brauchten definitiv einen besseren Gruppennamen.
    Das GPS-Bild zeigte jetzt vier Punkte, die sich über Morris Island zusammendrängten. Selbst online sah unsere Heimat einsam und verlassen aus.
    Pling. Pling. Pling.
    Im Nu war unsere Gang vollzählig eingeloggt.
    »Geht auf video«, tippte ich.
    Mein Bildschirm teilte sich in vier Rechtecke.
    In jedem der Felder erschien ein Gesicht. Meines war oben rechts. Verlegen versuchte ich, meine Korkenzieherlocken etwas zu glätten.
    »Hör auf, dir die Haare zu machen, Miss America«, witzelte Hi.
    »Vielleicht solltest du mal damit anfangen«, entgegnete Shelton.

    Hi war oben links und trug einen Chuck-Norris-Pyjama, der

Weitere Kostenlose Bücher