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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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mir. Die Erwachsenen nicht.

    Verzweifelt suchten wir alles ab. Kein Einschuss erkennbar. Keine Kugeln. Im Hintergrund hörte ich, wie Kit versuchte, Karsten und Corcoran zu beschwichtigen.
    »Tory, schau mal! Hier links. Siehst du die Stelle neben dem Stamm? Jemand hat den Ast abgesägt und die Stelle mit Harz versiegelt.«
    Shelton hatte recht. Am liebsten hätte ich meinen Frust herausgebrüllt.
    »Die haben auch die Marken mitgenommen«, sagte Ben leise. »Deshalb kannst du sie nicht finden.«
    »Und dann haben sie das Skelett gegen die Affenknochen ausgetauscht und uns wie Vollidioten aussehen lassen.« Hi stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Ich werde tierischen Ärger kriegen.«
    »Wir sagen keinen Mucks, bis wir mehr herausgekriegt haben«, sagte ich. »Verstanden?«
    Die Jungs nickten. Wir hatten offenbar einen intelligenten Gegenspieler und konnten uns nicht erlauben, ihm erneut in die Falle zu tappen.
    Mutlos stapften wir zu den Erwachsenen zurück.
    »Was gefunden?«, fragte Kit.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich habt bestimmt Angst gehabt«, sagte Lorelei mitfühlend. »Im Wald. Im Dunkeln. Da kann einem jedes laute Geräusch wie ein Schuss vorkommen.«
    Shelton nickte scheinbar kleinlaut. Argumentieren war zwecklos.
    »Hiram Moshe Stolowitski«, polterte seine Mutter. »Du bist in großen Schwierigkeiten, junger Mann!«
    In Erwartung seines Schicksals verdrehte Hi die Augen.
    »Wir sollten es ihnen nicht übel nehmen«, sagte Kit. »Sie hatten doch die besten Absichten.«

    »Diese besten Absichten haben meinen Vormittag ruiniert. « Sergeant Corcoran wandte sich an Dr. Karsten: »Halten Sie in Zukunft Ihr Haus in Ordnung, Doc!«
    »Ich hatte Sie nicht eingeladen!« Karsten kochte vor Wut. »Aber jetzt bitte ich Sie zu gehen!«
    Im Bewusstsein, es übertrieben zu haben, walzte Corcoran davon. Der Rest von uns folgte ihm.
    »Da ist noch eine Sache!« Karstens Stimme traf uns im Rücken. »Letztes Wochenende ist in Labor 6 eingebrochen worden.«
    Wir alle drehten uns um, sichtlich besorgt. Ruth Stolowitski war die Einzige, die beruflich nichts mit dem LIRI zu tun hatte.
    »Ich leite hier die Ermittlungen«, fuhr Karsten fort, ein Inquisitor gegenüber einer Schar von Bösewichten, »und ich erwarte von jedem eine hundertprozentige Kooperationsbereitschaft. «
    »Selbstverständlich«, entgegnete Kit. Die anderen Erwachsenen nickten.
    »Zunächst einmal will ich wissen, warum diese Kinder sich ständig auf der Insel herumtreiben. Was sie tun und wo genau sie sich aufhalten.«
    Ich wollte protestieren. Kits Hand schloss sich um meine Schulter. Ich hatte verstanden.
    »Zum jetzigen Zeitpunkt will ich nur eines hinzufügen.« Karsten lächelte ohne Wärme. »Wenn ich etwas Unüberlegtes getan, zum Beispiel etwas gestohlen hätte, dann würde ich vielleicht ebenfalls versuchen, den Verdacht in eine andere Richtung zu lenken.«
    Karsten warf mir einen bohrenden Blick zu.
    Er hatte einen konkreten Verdacht. Und er wollte mich das wissen lassen.

    »Und was wäre dazu besser geeignet, als eine wilde Story von bewaffneten Banditen zu erfinden, die hier auf der Insel ihr Unwesen treiben?«
    Mit diesen Worten drängte sich Karsten an uns vorbei und eilte den Weg hinunter.

KAPITEL 29
    Während der Rückfahrt drehten sich meine Gedanken im Kreis. Ich konnte einfach nicht glauben, was passiert war. Das Skelett war verschwunden. Wir waren gedemütigt worden.
    Wo waren wir da nur hineingeraten? Mit welchem Gegner hatten wir es zu tun?
    Für Hi war die Lage am schlimmsten. Ruth hatte ihn einem endlosen Verhör unterzogen und ein ganzes Trommelfeuer gezielter Fragen auf ihn abgeschossen. Hi wand sich und suchte nach Ausflüchten.
    Lorelei Devers war davon überzeugt, dass unsere Nerven uns einen Streich gespielt und wir uns alles nur eingebildet hätten. Shelton bestärkte seine Mutter in ihrem Glauben, indem er ständig wiederholte, wie »chaotisch« und »unheimlich« dieser Abend gewesen sei. Lorelei kaufte ihm das ab.
    Ich wurde von einer unendlichen Traurigkeit ergriffen. Wo war meine Mom, um mich zu trösten? Warum musste ich immer allein mit allem zurechtkommen?
    Tränen schwollen hinter meinen geschlossenen Lidern. Die Trauer hätte mich fast überwältigt. Ich schüttelte schnell den Kopf, versuchte, die Gedanken zu vertreiben. Ich wollte mich ihnen nicht hingeben. Nicht in Gegenwart der anderen.
    Ben saß neben mir. Kit war auf Loggerhead geblieben und Tom wieder mit seinem Boot unterwegs, also waren wir

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