Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne
beeindruckendes Hinterteil zu drücken …
Nach einer Weile schob sie ihn weg. »Fahr zu ihr. Wenn du willst, kannst du mich ja morgen anrufen …«
»Klar will ich.« Virgil suchte nach einer Ausrede, warum er nicht zu Zoe fahren konnte, fand jedoch keine. »Ich ruf dich an«, versprach er.
Signy trug einen süßlichen Lippenstift und einen Hauch Parfüm. Virgil roch und schmeckte sie noch eine ganze Weile.
Zoe wartete nervös mit einem zerknüllten Blatt Papier in der Hand in ihrem Wohnzimmer. Virgil hatte den Eindruck, dass sie unruhig auf und ab gelaufen war und geübt hatte, was sie ihm sagen würde.
»Virgil, es tut mir leid. Ich habe es einfach nicht für wichtig genug gehalten …«
»Das können Sie mir nicht weismachen«, blaffte Virgil. »Erzählen Sie mir keinen Unsinn, sondern was passiert ist.«
»So genau wusste ich das bis vorhin auch nicht. Inzwischen war ich im Internet und habe einen Artikel in der Gazette von Cedar Rapids gefunden. Sie war aus Swanson, Iowa, das liegt zwischen Iowa City und Cedar Rapids … Aber egal. Hier ist der Artikel.«
Sie reichte Virgil das Blatt Papier, das dieser glattstrich.
29. Sept. – Die 49-jährige Restaurantbesitzerin Constance Livry aus Swanson wurde Samstagabend auf dem Parkplatz hinter Honey’s an der Main Street 640 in Swanson erwürgt aufgefunden, berichtete Johnson County Sheriff Gerald Limbaugh am Sonntag.
Constance Lifry war eine bekannte Bürgerrechtlerin, Mitglied mehrerer örtlicher Gartenclubs und Expertin für alte Rosensorten.
Limbaugh sagte, Constance Lifry sei das letzte Mal lebend von zwei Reinmachefrauen gesehen worden, die in dem Lokal putzten. Die Frauen gaben an, dass Constance Lifry am Samstagabend nach der Schließung um neun Uhr bis etwa zehn in ihrem Büro gearbeitet habe. Sie hätten ihre Leiche entdeckt, als eine der Frauen auf eine Zigarette hinausgegangen sei.
»Wir untersuchen im Augenblick ziemlich viele Informationen der Spurensicherung und hoffen, den Fall schnell zu lösen«, sagte Limbaugh. »Ich kannte Constance praktisch mein ganzes Leben lang. Sie war eine wunderbare Frau, die sich für die Belange des Ortes und die American Heart Association engagierte, eine fleißige Frau, die zwanzig bis dreißig Menschen Arbeit gab. Dies ist eine Tragödie, und wir werden unser Möglichstes tun, um ihren Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen.«
Constance Lifry sei mit »einer Art Schnur« ermordet worden, die »der Mörder offenbar dabeihatte«.
Limbaugh sagte weiterhin, dass bisher keine Zeugen für den Mord gefunden worden seien. »Aber wir sind mit mehreren Leuten im Gespräch und überprüfen das Videotape von Larry’s Exxon auf der anderen Straßenseite.«
Das waren die Informationen; im übrigen Artikel ging es um Aussagen und Hintergründe.
»Ist das alles?«, fragte Virgil. »Es ist nie zu einer Festnahme gekommen?«
»In der Zeitung steht nichts, und ich habe auch nie was davon gehört.«
»Wann war sie hier oben? Sie hat im Eagle Nest logiert, stimmt’s? War sie im Wild Goose? Was hatte sie mit Wendy zu tun?«
Zoe schüttelte den Kopf. Sie war händeringend um ihn herumgeschlichen, während er den Artikel las. Jetzt liefen ihr Tränen über die Wangen. »Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen.«
Virgil ließ sich tatsächlich ein wenig erweichen. »Zoe …«
»Sie war vor zwei Jahren hier, im August. Auch früher schon, glaube ich. Wendy hat sie im Goose kennengelernt«, sagte sie. »Es gibt da so eine große Country-Western-Kneipe in der Nähe von Iowa City, das Spodee-Odee; das ist ziemlich wichtig als Probebühne für die großen Acts. Viele bekannte Bands spielen dort. Willie Nelson war da und Jerry Jeff Walker.«
»Okay.«
»Constance kannte den Typ, dem der Laden gehört. Ich glaube, er heißt Jud. An mehr erinnere ich mich nicht. Angeblich waren die beiden ziemlich gut befreundet. Constance hat Wendy vorgeschlagen, Jud die Band zu empfehlen, aber letztlich war ihr Wendy mit ihrer Stimme wichtiger als die Gruppe. Sie hatte recht – sonderlich gut war die Band damals nicht. Inzwischen hat sie sich deutlich verbessert.«
»Sie wollte also einen Auftritt für Wendy organisieren«, stellte Virgil fest.
»Mehr als einen Auftritt. Eine richtig große Chance. Wer im Spodee-Odee spielt, kann sich was einbilden. Das ist wie eine Auszeichnung.«
»Und wer hatte damit ein Problem?«, erkundigte sich Virgil.
»Womit?«
»Mit Wendys Auftritt in Iowa City?«
Sie schüttelte den
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