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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Virgil. »Und ich bin’s immer noch nicht. Außerdem ist uns die Anführerin entwischt.«
    »War trotzdem große Klasse …«
     
    Unterwegs sprach Virgil über Handy mit dem Chief Deputy von Johnson County, einem gewissen Will Sedlacek, der ihm mitteilte, der Sheriff sei zum Angeln in Minnesota.
    »Wenn Sie mir jetzt sagen, dass er in Grand Rapids ist, bringe ich mich um«, stöhnte Virgil.
    »Keine Ahnung, wo Grand Rapids liegt. Er ist am Lake of the Woods.«
    »Also ein ganzes Stück von Grand Rapids weg«, stellte Virgil fest. »Ich werde so gegen elf da sein und muss mich mit jemandem über den Mord an Constance Lifry und dieses Country-Western-Lokal dort unterhalten …«
    »Das Spodee-Odee. Rufen Sie mich an, sobald Sie da sind, dann bringe ich Sie hin und rede mit Jud.«
    »Abgemacht.«
    Zwei Stunden nach Cedar Rapids, wolkenloser Himmel. Wayne sagte, er werde sich in Cedar Rapids einen Film ansehen. Er hatte eine Reisetasche dabei und war bereit, falls nötig, dort zu übernachten.
    »Ich glaube nicht, dass es so weit kommt«, erklärte Virgil. »Ich muss einen Blick in die Fallakte werfen und mit ein paar Leuten sprechen. Das habe ich alles schon organisiert.«
     
    Sedlacek, ein kräftiger, dunkelhaariger Mann, bot Virgil einen Besucherstuhl an. »Hatten Sie Probleme herzufinden?« Virgils Antwort hörte er nur mit halbem Ohr, weil er gleichzeitig eine Nummer wählte und ins Telefon sprach: »Er ist da.«
    »Ich hab mich am Fluss verfranzt und an der Uni die falsche Straße genommen … aber das war nicht tragisch«, erklärte Virgil.
    Ein Deputy betrat das Büro mit einem Aktenordner. Virgil stand auf, um Larry Rudolph mit einem Händedruck zu begrüßen. Anschließend setzten sich alle.
    »Was zum Teufel ist da oben passiert?«, fragte Sedlacek.
    Virgil erzählte ihnen alles.
    »Ganz schöner Zufall, falls es überhaupt einer ist …«, lautete Rudolphs Kommentar. »Nun ja, irgendwie klingt das nicht nach unserem Mörder. Der unsere hat ein Seil benutzt und war nah am Opfer dran. Eine Schusswaffe ist was völlig anderes.«
    »Das Endergebnis ist das gleiche«, erwiderte Sedlacek.
    »Stimmt, aber ich verstehe, was er meint«, sagte Virgil. »Mir gehen allerlei Gedanken durch den Kopf, und ich würde gern Ihre Akte durchsehen. Vielleicht fällt mir etwas auf.«
    »Soll mir recht sein«, meinte Sedlacek. »Viel steht nicht drin. Endlose Berichte ohne jeden Hinweis.«
    »Jerry war ziemlich sauer«, bemerkte Rudolph. »Er war eng mit Constance befreundet.«
    »Jerry ist der Sheriff«, informierte Sedlacek Virgil. »Er hat uns angetrieben, bis wir nicht mehr konnten.«
    »Glauben Sie, dass jemand sie in einen Hinterhalt gelockt hat?«, fragte Virgil. »Wurde sie ausgeraubt? Vergewaltigt? Irgendwas anderes?«
    »Die Handtasche war weg, also könnte es ein Raubüberfall gewesen sein. Vergewaltigt oder zusammengeschlagen wurde sie nicht. Der Täter hat sich mit der Absicht, sie zu erwürgen, auf sie gestürzt. Vielleicht dachte er, sie nimmt den Tagesumsatz vom Lokal mit nach Hause«, mutmaßte Sedlacek.
    »Dann kannte der Täter sie und ihre Gewohnheiten«, sagte Virgil. »Wahrscheinlich stammt er aus der Gegend.«
    »Ja, wahrscheinlich«, pflichtete Sedlacek ihm bei.
    »Swanson«, fügte Rudolph hinzu, »ist ein winziger Ort ziemlich genau zwischen Cedar Rapids und Iowa City, in dem es insgesamt sieben Unternehmen gibt – eine Tankstelle, ein Lokal, nämlich das von Constance, und fünf Kneipen. Eine Country-Western-Location, wie sie im Buche steht. Viele Leute fahren wegen der Atmosphäre hin.«
    »Ist das Spodee-Odee dort?«, erkundigte sich Virgil.
    »Nein. In Coralville, draußen auf dem Strip. Ist gleich hier in der Nähe.«
     
    Virgil verbrachte eine Stunde damit, eine dicke, aber gänzlich uninteressante Akte durchzugehen. Die Spurensicherung, die ihre Arbeit ordentlich verrichtet zu haben schien, hatte eine Nylonfaser am Hals von Constance Lifry und weitere unter ihren abgebrochenen Fingernägeln gefunden, was darauf hinwies, dass sie mit einem Nylonseil erdrosselt worden war.
    Das war ungefähr so ergiebig wie die Feststellung, dass der Mörder eine Hose getragen hatte.
    Als Virgil fertig war, brachte er Sedlacek die Akte.
    »Na, haben Sie den Fall gelöst?«, erkundigte sich dieser.
    »Nicht mal annähernd. Eine Frage hätte ich noch. Constance Lifry wurde ja offenbar mit einem Nylonseil erwürgt. Im Bericht des Gerichtsmediziners steht, dass es sich in ihre Nackenmuskeln gegraben hat. Glauben Sie,

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