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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Suche nach einer Band für September. Der Typ, den ich gebucht hatte, musste absagen.«
    »Sie ist gut«, versicherte Virgil. »Die Band hat allerdings Schwächen.«
    »Die können wir beheben.« Windrow notierte etwas in seinem Kalender. »Bandmitglieder sind wie Lampenstecker. Die lassen sich ersetzen. Wer gut ist, kann alles spielen.«
    »Ich vermute, dass der Fall mehr mit Sex als mit Musik zu tun hat«, mischte sich Prudence Bauer ein.
    Virgil nickte. »Wendy Ashbach ist lesbisch, lebt mit einer lesbischen Drummerin zusammen und hat eine Nacht mit Ms McDill verbracht, die Nacht, bevor diese erschossen wurde – Sie könnten also recht haben.«
     
    Er klärte sie über die bisherigen Ermittlungsergebnisse auf und erzählte ihnen von der Auseinandersetzung zwischen Berni und Wendy. Als Windrow das hörte, machte er eine weitere Notiz in seinem Kalender.
    »Ich fahre hin und schau sie mir an«, sagte er.
    »Gefällt Ihnen, dass sie sich gern prügelt?«, fragte Virgil.
    »Ja«, antwortete er. »Leute wie sie besitzen eine Authentizität, die diese Kunstblondinen nicht nachahmen können. Die Fans spüren das; die lieben so was.«
    »Seien Sie vorsichtig da oben«, warnte ihn Virgil. »Wir haben schon genug Leichen.«
     
    Beim Gehen sagte Prudence Bauer zu Virgil: »Wir haben sämtliche Unterlagen meiner Schwester aufgehoben in der Hoffnung, dass ein Ermittler etwas darin entdeckt, aber niemandem ist etwas aufgefallen. Wenn Sie wollen, können Sie sie sich anschauen.«
    Virgil sah auf seine Uhr. »Ich würde gern vor Einbruch der Dunkelheit hier weg sein. Wie weit befinden sich diese Unterlagen vom Flughafen in Cedar Rapids entfernt?«
    »Fünf oder sechs Minuten. Swanson liegt südlich vom Flughafen.«
    »Prima. Dann fahre ich Ihnen nach.«
    »Und wir sehen uns wahrscheinlich in Grand Rapids«, sagte Windrow. »Wie weit ist das weg?«
    »Schätzungsweise neun Stunden mit dem Auto. Sie können hinfliegen, doch es gibt nicht allzu viele Linienflüge. Das Lokal heißt Wild Goose.«
    »Ich habe eine kleine Cessna, mit der fliege ich sehr gern, aber leider viel zu selten. Wenn das Wetter gut ist, mache ich mich am Morgen auf den Weg.«
     
    Auf dem Parkplatz gaben Sedlacek und Virgil einander die Hand.
    »Prudence ist in Ordnung«, bemerkte Sedlacek. »Ein bisschen herb, aber klug, wie ihre Schwester.«
    »Ich hab kein Problem mit ihr.«
    »Ich hatte schon Angst, dass Sie sie schräg finden mit ihrem der Herrgott dies und der Herrgott das …«
    »Wer weiß«, sagte Virgil und blickte zu der Frau hinüber, die gerade in ihren Ford Taurus stieg. »Am Ende hat sie sogar recht.«

ELF
    Janelle Washington hatte in einem Süßwarenladen zu arbeiten begonnen, als ihr Mann, ein Golfplatzwart, sich beim Sprung von einem Traktor die Achillessehne riss. Er war wochenlang außer Gefecht, sie lebten vom Krankengeld, sie musste etwas unternehmen.
    Obwohl Janelle in dem Laden gerade mal den Mindestlohn verdiente, gefiel es ihr dort. Die Arbeit war nicht schwer, und sie mussten ja nur die Lücke füllen zwischen dem Krankengeld und dem, was sie zum Leben brauchten. Das war nicht viel. Als ihr Mann dann wieder auf den Traktor klettern konnte, merkte sie, dass sie gern mit Leuten zu tun hatte, und blieb in dem Süßwarenladen.
    Ein Problem gab es allerdings. Janelle schaffte es nicht, die Finger von der Schokolade zu lassen. Sie war immer stolz auf ihre Figur gewesen, die ihrem Mann sehr gefiel. Als sie in der ersten Woche zwei Pfund, in der zweiten ein weiteres und dann noch einmal zwei zulegte, musste etwas geschehen.
    Sie nahm sich vor, nur zwei Stück Fudge pro Tag zu essen, fünfhundert Kalorien. Im Sommer würde sie mit dem Rad zur Arbeit fahren, fast fünfzehn Kilometer, fünfundvierzig Minuten, was einer Berechnungstabelle im Internet zufolge etwa fünfhundert Kalorien verbrannte. Das würde außerdem Muskeln aufbauen, und mehr Muskeln verbrannten mehr Kalorien.
    Nun erhob sich die Frage, ob sie die gewonnenen Kalorien in ein weiteres Stück Fudge investieren oder sich lieber in ein richtiges Muskelpaket verwandeln sollte. Sich am Tag auf zwei Stück Fudge zu beschränken fiel ihr schwer inmitten der Süßigkeiten …
    Heute hatte sie die Verkaufstheke gewischt, sich von Dan, dem Inhaber, verabschiedet und sich auf den Weg gemacht. Bis sie aus der Stadt heraus war, ging es im Stop-and-go-Verkehr, doch sobald sie die andere Seite des Flusses erreichte, kam sie zügiger voran, und sie begann, in die Pedale zu treten und zu

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