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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Honey’s nach dem Tod von Constance übernommen.«
    »Nach dem Mord an Constance«, berichtigte Prudence Bauer ihn. Sie hatte die tiefe, raue Stimme der Grundschullehrerin in Virgils Alpträumen.
    »Ja, natürlich«, pflichtete Windrow ihr bei.
    Sie setzten sich.
    »Wie war Ihr Verhältnis zu Constance?«, erkundigte sich Virgil bei Windrow.
    »Wir waren eng befreundet. Meinst du nicht auch, Prudie?«
    »Ja, doch«, antwortete Prudence Bauer.
    »Wir sind wie Zwillinge aufgewachsen«, erklärte Windrow, »nur zwei Wochen auseinander als Nachbarskinder in Swanson zur Welt gekommen, zusammen in die Schule gegangen und haben fast jeden Tag miteinander geredet. Ihr Tod hat mich ziemlich aus der Fassung gebracht.«
    Das konnte Virgil sich gut vorstellen, denn er hatte selbst alte Freunde in Marshall, Minnesota, die er nur selten traf, denen er sich jedoch nach wie vor sehr verbunden fühlte.
    »Was hatten Sie mit einer Band aus dem nördlichen Minnesota zu tun, deren Leadsängerin Wendy Ashbach heißt? Oder mit der Eagle Nest Lodge?«
    »Nichts«, antwortete Prudence Bauer. »Ich wusste, dass Connie zum Eagle Nest gefahren ist, und sie hat mir von dieser tollen Sängerin Wendy erzählt, aber ich war selbst nie dort und kenne Wendy nicht persönlich.«
    »Ich habe über Connie von Wendy gehört«, sagte Windrow und sah Virgil über seine verschränkten Finger hinweg an. »Sie hat von dieser Super-Country-Sängerin in Grand Rapids geschwärmt und mir vorgeschlagen, sie herzuholen. Ich wollte rauffahren und mir die Band anhören, aber durch den Mord an Connie ist der Kontakt abgebrochen. Ich hab mich dann nicht mehr darum gekümmert.«
    Seine Leutseligkeit wich der Miene eines knallharten Geschäftsmannes – nicht dass Virgil je an Windrows beruflichen Fähigkeiten gezweifelt hätte. Populäre Lokale wurden für gewöhnlich nicht von Trotteln geführt.
    »Gab es einen Vertrag oder ein Angebot …?«
    »Nichts Offizielles. Connie hatte ein Gespür für die unterschiedlichsten Musikrichtungen, und als sie sagte, diese Frau sei gut, habe ich die Ohren gespitzt«, antwortete Windrow. »Sie wäre mit ihrer Band billig zu kriegen gewesen. Bei uns läuft das folgendermaßen: Unsere Hausband spielt einen Monat lang viermal die Woche, an den zähen Abenden. Am Freitag und Samstag ist der große Act dran, mit der Hausband als Vorgruppe. Sonntags haben wir geschlossen. Ich hätte diese Wendy einen Monat als Hausband engagiert, wenn sie gut genug gewesen wäre.«
    »Aber nur, wenn sie nicht viel gekostet hätte«, sagte Virgil.
    Windrow drohte ihm spielerisch mit dem Finger. »Das Geld hätte für ihren Lebensunterhalt gereicht; es wäre sogar noch was übrig geblieben. Einflussreiche Leute aus der Country-Musik-Szene hätten sie gehört. Das ist mehr wert als alles Geld, das ich ihnen hätte bieten können.«
    »Doch das Projekt ist im Sand verlaufen.«
    »Ja. Connie ist jetzt fast zwei Jahre tot«, sagte Windrow.
    »Als ich gehört habe, dass Sie herkommen würden«, meldete sich Prudence Bauer zu Wort, »habe ich im Internet recherchiert und die Geschichte von dem anderen Mord gefunden. Sie wissen, dass meine Schwester lesbisch war?«
    Virgil nickte. »Ja.«
    »Es gibt Gerüchte über diese Erica McDill«, sagte sie.
    »Sie war lesbisch oder bisexuell, eine Geschäftsfrau, die wie Ihre Schwester Zeit im Eagle Nest verbrachte«, erklärte Virgil.
    Prudence lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Dann ist das die Verbindung. Ich bete seit zwei Jahren zum Herrn, dass er uns einen Hinweis gibt. Der Mord an Connie kann kein Zufall gewesen sein. Das würde Gott nicht zulassen.«
    »Mit der Argumentation käme man vor Gericht vermutlich nicht weit«, wandte Sedlacek ein.
    Sie winkte ab. »Das ist mir egal. Ich möchte wissen, warum diese Bestie Connie umgebracht hat. Sobald ich das herausgefunden habe, kann ich wieder ruhig schlafen. Aber bis dahin werde ich keinen Frieden finden.«
    Virgil versuchte, von Windrow mehr über Wendy zu erfahren, doch Windrow beharrte, dass er rein gar nichts über sie wisse.
    »Sie tragen dieses Musik-T-Shirt und haben sie gehört«, sagte er schließlich. »Was halten Sie von ihr?«
    Virgil überlegte kurz. »Kennen Sie den Rolling-Stones-Film Shine a Light?«
    »In- und auswendig.«
    »Dann stellen Sie sich Christina Aguilera vor, bloß als Country-Version.«
    Windrow kippelte mit seinem Stuhl zurück, hob die Augenbrauen und fragte: »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Klingt ziemlich interessant. Ich bin auf der

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