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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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stellte Baker fest. »Das haben die Beamten aus Iowa gesagt.«
    »Das stimmt wahrscheinlich. Aber ein Junge namens Bobby Tripp hat Jacob Flood ermordet und wurde selbst von Deputy Crocker umgebracht. Dieser Bobby Tripp war ein Freund Ihrer Tochter. Sogar ein guter.«
    Louise Baker schwieg, während ihr Mann sagte: »Das kann nicht sein. So etwas hätte ich gewusst.«
    »Sie waren kein Paar«, erklärte Lee Coakley, »sondern nur befreundet. Sie haben miteinander geredet und einander E-Mails geschickt.«
    »Ich hatte immer ein Auge auf den Computer«, sagte Baker. »Aber sobald die Kinder damit umgehen können … wir sitzen nicht die ganze Zeit neben ihnen.«
    »Außerdem gibt es überall Computer«, bemerkte Lee Coakley. »In Bibliotheken und Schulen …«
    »Wir haben unsere Kinder zu Hause unterrichtet«, erklärte Louise Baker. »Leonard hat Kelly Mathematik und Deutsch beigebracht, und ich habe Englisch und Literatur übernommen, und zusammen haben wir sie in Religion unterwiesen.«
    Virgil sah den leicht verärgerten Blick, mit dem Leonard seine Frau bedachte, und hakte nach. »Darf ich fragen, welche Religion? Ich bin Sohn eines Geistlichen.«
    »Eine Privatreligion«, antwortete Leonard Baker. »Über die sprechen wir nicht mit Außenstehenden.«
    »Okay. Basiert sie auf der Bibel? Oder …«
    Leonard Baker nickte. »Ja … auf der Bibel.«
    »Ich hatte noch keine Zeit, mich mit sämtlichen Ermittlungsergebnissen aus Iowa vertraut zu machen, aber ich kenne den Fall Ihrer Tochter in groben Zügen. Die Kollegen in Iowa sagen, Sie hätten keine Ahnung gehabt, was mit Kelly passiert ist. Hatten Sie seit der Befragung damals neue Erkenntnisse?«
    Die beiden sahen einander an und schüttelten den Kopf. »Es ist uns ein Rätsel. Die Beamten haben gesagt … dass Kelly sexuell aktiv war.«
    »Lächerlich«, zischte Louise Baker. »Wann denn?«
    »Wenn Mädchen in der Stadt arbeiten, kann so etwas schon passieren«, erklärte Lee Coakley. »Heutzutage werden die Kinder sehr schnell erwachsen.«
    »Wir wussten nicht mal, dass sie männliche Freunde in ihrem Alter hatte, wie zum Beispiel diesen Jungen, von dem Sie sprechen«, sagte Leonard Baker. »Dass sie vor ihrem Tod nicht mehr Jungfrau war, halten wir für unmöglich. Wann und wo hätte sie jemanden kennenlernen sollen? Ja, sie hatte einen Ferienjob, aber sie war ein stilles Mädchen.«
    »Es ist uns ein Rätsel«, wiederholte Louise Baker mit rauer Stimme.
    »Kennen Sie jemanden namens Liberty?«, fragte Virgil.
    Wieder sahen die beiden einander an. Virgil hatte das Gefühl, dass sie ihn anlügen würden. »Nein. Wir kennen keinen Liberty.«
    Sie gaben zu zu wissen, wer die Floods waren, ohne wirklich mit ihnen bekannt zu sein, und Crocker zu kennen. »Er war ein rechtschaffener Mann«, sagte Louise Baker. »Er ist hier bei uns Streife gefahren, bevor er in die Stadt versetzt wurde, also kannten ihn alle. Das ist jetzt nicht gegen Sie gerichtet, Sheriff … Hier draußen haben die meisten für ihn gestimmt.«
    Leonard Baker nickte. »Falls er den Tripp-Jungen umgebracht hat, dann sicher nicht ohne Grund. Bestimmt gehörte der Tripp-Junge zu einer Bande. Wenn er Kelly tatsächlich kannte, sind Sie einen großen Schritt weitergekommen bei der Suche nach dem Mörder.«
    »Meinen Sie, Ihr Sohn kannte Tripp?«, erkundigte sich Virgil.
    Leonard Baker schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Er hat nie im Ort gearbeitet. Wir haben ihn wie Kelly zu Hause unterrichtet. Nach dem Abschluss vor zwei Jahren hat er einen Job bei Blue Earth bekommen und war nicht in der Nähe von Homestead. Dann hat er mit Windkrafttechnologie angefangen.«
    Louise Baker fragte, ob sie Angst um ihr eigenes Leben haben müssten: »Da draußen treiben sich Mörder herum, die uns Kelly genommen haben. Was, wenn das Verrückte sind?«
    »Wenn Sie nichts wissen, sind Sie sicher«, antwortete Virgil. »Es gibt eine Verbindung zwischen den Fällen, und solange Sie sich nicht mit diesem Bezug beschäftigen, sollten Sie keine Probleme kriegen.«
    Louise schauderte. »Trotzdem habe ich Angst.«
    »Fürchten Sie sich nicht; wir stehen Ihnen bei«, versprach Virgil.
    Sie nickten, und Leonard Baker murmelte: »Es ist uns … ein Rätsel.«
     
    »Eine große Hilfe waren die beiden nicht«, bemerkte Lee Coakley draußen. »Sie verdächtigen auch wieder Tripp. Vielleicht ist doch was dran …«
    »Die lügen wie gedruckt«, entgegnete Virgil. »Die Bakers wissen etwas, vermutlich über den Tod ihrer Tochter,

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