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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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noch was einfällt, rufen Sie mich an. Wer auch immer diese Morde begangen hat: Er ist gefährlich. Wir müssen ihn aus dem Verkehr ziehen.«
    Wood nickte. »Was ich außerdem nicht in Delores’ Gegenwart erzählen wollte: Jim hat sich hin und wieder mit seiner Ex getroffen. Das sollte wohl nicht mal ich wissen, doch es kam im Gespräch raus. Sie hatten nicht vor, wieder zusammenzugehen, aber irgendwie … waren sie doch zusammen.«
    »Noch mal danke. Melden Sie sich, wenn Ihnen etwas einfällt.«
    »Mach ich«, versprach Wood, öffnete die Tür des Trucks und lief durch die Kälte zurück in sein Geschäft.
     
    Virgil nahm sich vor, so bald wie möglich mit Crockers Exfrau zu sprechen, lenkte den Wagen auf den Highway und rief Lee Coakley an.
    »Ich fahre raus zu den Bakers. Wollen Sie mit Ihrem eigenen Truck fahren, oder soll ich Sie mitnehmen?«, fragte er sie.
    »Treffen wir uns dort. Könnte sein, dass ich meinen Wagen später noch brauche.«
    »Beschreiben Sie mir den Weg …«
    Sie tat ihm den Gefallen. »Das ist nicht die direkteste, aber die unkomplizierteste Strecke. So verirren Sie sich nicht, und ich habe genug Zeit, Sie einzuholen.«
    »Gut. Würden Sie, bevor Sie rausfahren, Jacob Flood über die Nationale Verbrecherdatei überprüfen?«
    »Schon erledigt – nichts.«
    »Wir sehen uns bei den Bakers.«
    Die Fahrt führte eine halbe Stunde durch mit frisch gefallenem Schnee bedeckte Flächen, die in sanften Blau- und Grautönen schimmerten. Virgil hatte einmal gelesen, Schnee sei, wenn man ihn genauer betrachte, kaum jemals richtig weiß, sondern eher wie der Himmel – blau, grau, morgens und abends orange, oft mit lilafarbenen Schatten. Jetzt erkannte Virgil, dass das stimmte.
    Unterwegs rief er die SKA-Rechercheurin Sandy an und bat sie, Kathleen Spooner, genannt Kate, früher Kathleen Crocker, für ihn aufzuspüren.
    »Wenn sie noch in Minnesota ist, hab ich sie in ein paar Minuten«, versprach sie.
    »Schick mir eine SMS mit den Daten, damit ich was in der Hand habe.«
     
    Wie die meisten Farmhäuser der Gegend blickte das der Bakers auf den County Highway. Es stand etwa hundert Meter davon entfernt, auf einer Erhebung mit einem Windschutz aus Eschenahorn und Pyramidenpappeln im Nordwesten. Als Virgil langsamer fuhr, um den Namen auf dem Briefkasten zu lesen, sah er Lee Coakleys Truck von hinten herankommen. Er wartete am Straßenrand auf sie, bis sie ihn erreichte, und folgte ihr auf der frisch geräumten Auffahrt zum Haus. Dort meldete sich sein Handy: eine SMS mit Adresse und Telefonnummer von Kathleen Spooner.
    Lee Coakley stieg aus und sagte: »Ich habe die Bakers angerufen. Sie erwarten uns. Sie haben noch einen Sohn; er studiert Windkrafttechnologie an der Minnesota West in Canby.«
    »Ist er in Bobby Tripps Alter?«
    »Ich glaube, drei oder vier Jahre älter. Fragen wir die beiden einfach.«
    Während sie zur Seitentür des Farmhauses gingen, schilderte Virgil ihr das Gespräch mit Son Wood und fügte hinzu: »Ich werde heute Nachmittag versuchen, Crockers Exfrau zu finden.«
    »Gut. Sie ist schon eine ganze Weile weg. Fünf oder sechs Jahre, würde ich schätzen.«
    »Wood meint, die beiden hätten möglicherweise wieder miteinander geschlafen«, sagte Virgil.
    »Wir könnten DNS von ihr gebrauchen …«
     
    Leonard Baker hatte rotblonde, ziemlich weit auf einer Seite gescheitelte Haare. Wären sie schwarz gewesen, hätte seine Frisur Ähnlichkeit mit der von Hitler gehabt. Baker hatte ein spitzes Kinn, eine spitze Nase und Sommersprossen im Gesicht und auf den Händen.
    Als er ihnen zur Begrüßung höflich lächelnd zunickte, sah Virgil, dass ihm einer der oberen Eckzähne fehlte. Wenig später hörte er das pfeifende Geräusch, das entstand, wenn Baker ein Wort sagte, das mit »W« begann.
    Louise Baker hatte rabenschwarze Haare und sehr dunkle Augen. Sie war nicht hübsch, aber auffällig. Louise trug ein formloses Kleid mit rotem Blümchenmuster, das ihr bis zu den Knöcheln reichte, und – soweit Virgil das beurteilen konnte – nichts darunter. Der Körper, der sich unter dem Kleid abzeichnete, schien interessant zu sein.
    »Wenn ich das richtig verstehe«, sagte Leonard Baker, »denkt Sheriff Coakley, der Tod unserer Tochter könnte mit dem Mord am Silo zu tun haben, oder? Außerdem haben wir gehört, dass Jim Crocker ermordet wurde und es sich möglicherweise um eine Täterin handelt.«
    »Ja«, bestätigte Virgil.
    »Meine Tochter wurde eindeutig von Männern umgebracht«,

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