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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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hast mit deiner Vermutung, dass sie Crocker umgebracht hat und über Kelly Baker Bescheid wusste, sogar geholfen hat, die Sache zu vertuschen, gibt’s ein Riesentrara, wenn sie ungeschoren davonkommt. Unter Umständen gewähren wir einer der Hauptschuldigen Immunität.«
    »Also suchen wir weiter«, sagte Virgil.
     
    Marcia Wright, die mit der Küche fertig war, teilte Virgil mit, dass sie, abgesehen von vierhundertzwanzig Dollar in einem Plastikbecher in einem vollen Mehlkrug, nichts Interessantes entdeckt habe. Schickel hatte im Keller überhaupt nichts gefunden.
    »Da unten gibt’s bloß eine Waschmaschine, einen Trockner, einen Wasserboiler, jede Menge Staub und altes Zeug. Sieht aus, als würde sie nur zum Waschen runtergehen.« Er gesellte sich zu Wright im Wohnzimmer, während Virgil sich weiter dem Computer widmete. Lee, die die Arbeit mit den Fotos beendet hatte, ging zurück ins Schlafzimmer.
    Virgil öffnete eine frühe Version von iPhoto, ohne auf etwas Interessantes zu stoßen. Er streckte den Kopf zum Flur hinaus: »Hat jemand eine Kamera gefunden?«
    »Eine leere Instamatic«, rief Lee zurück.
    »Hat sie irgendwo eine Abstellkammer?«
    »Ein paar Schränke im Vorraum zur Küche. Da ist eine Polaroid, die aussieht, als wäre sie Jahre nicht benutzt worden«, antwortete Marcia Wright.
    »Keine Digitalkamera?«
    Niemand hatte eine Digitalkamera oder Waffen gesehen. »Schätze, sie hat sicherheitshalber alles Interessante weggeräumt«, sagte Virgil zu Lee. »Wir sollten uns ihren Wagen anschauen.«
    Natürlich galt der Durchsuchungsbefehl auch für das Auto. Lee rief in ihrem Büro an und bat Greg Dunn, den Parkplatz nach Kathleen Spooners Wagen abzusuchen. »Stupek soll ihn öffnen, durchsuchen und sich bei mir melden. Wichtig wären uns schriftliche Unterlagen, Fotos, Kameras, Waffen und Ähnliches.«
    Als sie allein waren, flüsterte Virgil Lee zu: »Weißt du was? Wir haben den Rat von Dennis nicht ernst genug genommen. Kathleen Spooner hat unsere Aufmerksamkeit im Fall Kelly Baker auf Flood und Crocker gelenkt – das heißt, dass wir den Durchsuchungsbefehl auf die ausdehnen können. Nehmen wir uns Flood vor. Wenn es uns gelänge, Alma Flood eine Weile von ihren Töchtern zu trennen und die Mädchen mit einem Psychologen zusammenzubringen …«
    »Dann merken sie, worauf wir aus sind, und wenn die Durchsuchung nichts ergibt, haben wir die Arschkarte gezogen«, erwiderte Lee. »Das würde sich unter den Sektenmitgliedern in null Komma nichts herumsprechen, und sie würden jeden noch so kleinen Beweis vernichten. Glaubst du denn, dass die Bilder in Rouses Schrank bleiben, wenn sie ihn warnen?«
    Virgil kratzte sich am Kopf. »Lass uns den Computer und die anderen Sachen, zum Beispiel das Foto von Flood, in dein Büro oder zu uns ins SKA bringen. Und Kathleen Spooner verhaften wir nicht, sondern lassen sie auf freiem Fuß.«
    »Das muss Harris Toms entscheiden«, sagte Lee.
    »Sprich mit ihm. Wir haben keine Eile. Bitte ihn, die Sache ein paar Tage zu verschleppen«, schlug Virgil vor. »Und verbreite, dass ich wegen eines anderen Falls zurück nach Mankato bin. Ich schaue im Café vorbei und erwähne es dort.«
    »Und in Wirklichkeit …«
    »Versuche ich, diese Birdy aufzuspüren«, erklärte Virgil.
    »Ich habe recherchiert, ohne Erfolg.«
    »Ich setze meine Rechercheurin drauf an. Die schafft das.«
    Er wählte Sandys Nummer und erklärte ihr das Problem.
    »Du weißt nicht, ob sie noch lebt und wo sie jetzt stecken könnte?«
    »Nein. Es handelt sich um eine Farmersfrau aus dem Mittleren Westen, allein, mit etwas Bargeld. Ihr Mann war einigermaßen wohlhabend, und sie hat sein Konto abgeräumt. Wohin würde sich eine solche Frau absetzen? Nach Florida? Kalifornien? Arizona? Oder würde sie eher im Mittleren Westen bleiben?«
    »Hat sie Verwandte?«
    »Ja, aber an die kann ich mich nicht wenden, weil das die Leute hellhörig werden lassen würde, hinter denen wir her sind.«
    »Interessant«, sagte Sandy. »Wenn sie allein ist, musste sie sich wahrscheinlich einen Job suchen, was heißt, dass sie bei der Social Security registriert sein dürfte.«
    »Und bei den Versicherungen … Angeblich weiß ihr Mann nicht, wohin sie verschwunden ist, also hat er vermutlich keine Scheidungspapiere erhalten.«
    Im Hintergrund bemerkte Lee: »Sie ist nicht in der Nationalen Verbrecherkartei, das habe ich überprüft.«
    Virgil gab die Information weiter.
    »Wenn sie nicht völlig abgetaucht ist«, sagte

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