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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Sandy, »das heißt, ihren Namen geändert, sich eine falsche Social-Security-Nummer besorgt hat, tot ist oder auf der Straße lebt, sollte es nicht zu schwierig werden. Ich melde mich bald wieder.«
    »Mein Handy ist eingeschaltet«, versprach Virgil.
     
    Virgil lud Kathleen Spooners Computer in seinen Truck und hinterließ eine Empfangsbestätigung in ihrer Wohnung. Als er in das Apartment zurückkehrte, telefonierte Lee gerade mit Greg Dunn, dem Deputy, der Kathleen Spooners Auto durchsucht hatte. Schickel hörte mit. Nach Beendigung des Gesprächs teilte Lee Virgil mit: »Im Wagen war absolut nichts.«
    »Wir wissen, dass sie eine Waffe hat. Die habe ich gesehen«, erklärte Virgil. »Sie hat alle verdächtigen Gegenstände aus ihrer Wohnung entfernt, bevor sie zu uns gekommen ist, und sie irgendwo deponiert.«
    »Und wie wollen wir die finden?«, fragte Lee.
    Virgil zuckte die Achseln. »Können wir nicht. Sie ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Das Zeug liegt wahrscheinlich im Schließfach irgendeiner kleinen Bank in einem Umkreis von hundert Kilometern oder im Keller eines Freundes. Das werden wir nicht rauskriegen.«
    »Sie haben ihre Waffe gesehen?«, hakte Schickel nach.
    »Ja, sie hatte sie in der Jacke.«
    »Schauen Sie sich mal das hier an.«
    Virgil folgte ihm ins Wohnzimmer. Schickel zeigte ihm eine kleine, grob an die Seite des Sofas genähte Tasche. Die Couch stand diagonal zur Wand, so dass man die Tasche nicht sofort bemerkte.
    »Glauben Sie, das könnte ein Holster oder so was sein?«
    Virgil hob die Tasche mit einem Finger an, schnupperte daran und erklärte: »Riecht nach Hoppe’s.« Hoppe’s war die bekannteste Schmiermittel-Marke für Waffen und hatte einen ziemlich prägnanten, ölig-beißenden Geruch.
    Schickel schnupperte ebenfalls daran. »Ja. Warum hat sie eine Waffentasche an ihrem Sofa?«
    »Vielleicht aus Angst, oder sie ist eine Waffennärrin«, erklärte Virgil. »Wir könnten sie fragen, aber ihre Antwort bringt uns bestimmt nicht weiter, weil sie sich alles genau überlegt hat.«
    »Und der Computer …?«
    »Sie hat keine Ahnung von Computern.«
     
    Virgil und Lee fuhren mit Virgils Truck zurück nach Homestead und überließen Schickel und Wright die weitere Suche.
    »Wenn wir mehr über die Angehörigen der Sekte wüssten, könnten wir die Schwachstelle finden. Vielleicht sollten wir das Tempo rausnehmen«, schlug Lee vor.
    »Das überlasse ich dir«, sagte Virgil. »Ich kann allerdings nicht alles andere schleifen lassen, hierherziehen und mich ausschließlich dieser Sache widmen: Ich bin meistens gleichzeitig an drei oder vier Fällen dran.«
    Sie musterte ihn nachdenklich. »Kalt hier draußen.«
    Virgil ließ den Blick über die karge Landschaft schweifen. »Erstaunlich, die Veränderung vom Herbst zum Winter, von der Erntezeit zum Januar. Im September hat man das Gefühl, man könnte die ganze Welt ernähren; im Januar sehen sogar die Gebäude hungrig aus.«
    Ein paar Kilometer weiter einigten sie sich darauf, dass Virgil Lee über den Hintereingang ins Holiday Inn schmuggeln würde, so dass sie nicht durch die Lobby müsste. Kurze Zeit später landeten sie wieder miteinander im Bett, intensiver diesmal, aber weniger glücklich; Der Fall belastete sie.
    »Irgendwie«, sagte Lee, »wird es uns gelingen, in das Haus von Rouse reinzukommen. Hoffentlich denken die Rouses sich das nicht vorher und vernichten die Fotos und was sie sonst Interessantes haben. Die Lösung dieses Falles liegt in ihrem Haus, und wir kommen nicht ran. Das treibt mich noch in den Wahnsinn.«
    Virgils Handy klingelte. Er warf einen Blick aufs Display. »Sandy. Vielleicht hat sie Birdy aufgespürt.« Er ging ran. »Hast du sie gefunden?«, fragte er.
    »Nein, aber das Nicht-Finden war irgendwie interessant«, antwortete Sandy. »Ich kann keinen einzigen Hinweis auf sie entdecken. Die Social Security hat nach wie vor ihre Farmadresse, der Führerschein ist abgelaufen, und in den gesamten Vereinigten Staaten existiert kein anderer auf ihren Namen. Keine Steuererklärung. Ihr Mann hat sich vor sechs Jahren von ihr scheiden lassen, aber sie hat nie auf die gerichtliche Mitteilung reagiert, obwohl sie vermutlich Anspruch auf Unterhaltszahlungen hätte. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Möglicherweise ist sie tot, und einer deiner Verdächtigen hat sie umgebracht und irgendwo auf einem Feld verscharrt.«
    »Oh, Mann«, stöhnte Virgil. »Was hast du alles überprüft?«
    Sandy erklärte es ihm. »Und

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