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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
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Kneipenbesitzer herum." Ich grinste sie an.
Den Geruch, den Stevens Pommesschale verströmte fand ich widerlich. Ich stellte fest dass
ich seit ich Dominic kannte einen empfindlichen Magen hatte, der sensibel auf alle Arten von
Gerüche reagierte. Steven fütterte seine Freundin mit Pommes, zwei fielen auf den Boden, er
kickte sie mit dem Fuß unter die nächste Sitzreihe. Ich sah ihnen zu und war neidisch. Die
zwei machen wenigstens was zusammen, dachte ich. Warum konnte Dominic nicht hier bei
mir sein? Ich wusste nicht einmal, ob er Pferde überhaupt mochte. Ich wusste nicht einmal,
ob er mich überhaupt mochte.
    Die Pferdeshow war wunderschön. Ich war wie verzaubert von dem geistigen Zusammenspiel
zwischen den schwarzen und weißen Pferden und ihrem Dompteur, einem Franzosen, der
diese edlen Tiere ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Sattel oder Trense in die gewünschte
Richtung lenkte, und sie auch vom Boden aus scheinbar nur mit Gedankenkraft steuerte. Sie
taten alles was er von ihnen verlangte, legten sich auf den Boden, er kroch zwischen ihren
Beinen hindurch oder turnte auf ihnen herum, und sie kamen zu ihm her ohne dass er sie laut
rief und umringten ihn, und liefen wieder von ihm weg als er es von ihnen verlangte, um sich
am anderen Ende der Halle zu einer schwarz-weißen Formation aufzustellen. Die
Hintergrundmusik wurde von einer Opernsängerin im roten langen Samtkleid bestritten, die
aber ihre hohe Stimme zu rockiger E-Gitarren Begleitung einsetzte. Diese Musikmischung
ging einem total unter die Haut! Sie stand auf einem mediterranen halbrunden schwarzen
Eisenbalkon, hielt sich am Geländer fest als sie sang und wurde die ganze Zeit von einem
einzigen hellen Lichtstahl angeleuchtet.
    Das Wochenende zog sich in die Länge. Früher hatte ich immer das Gefühl dass das
Wochenende wie im Flug verging. Früher...- war jetzt alles was vor Dominic war, früher ???
Wir hatten Schneeregen und an mehr als einen Spaziergang im Freien war nicht zu denken.
Ich druckte Micky die Fotos aus, mit der neuen Druckpatrone wurde alles perfekt. Amy hatte
wirklich ein Siegergesicht, wie sie da mit ihrem Kranz um den Hals auf dem Treppchen saß.
Und Lucky, den Kleinsten von Mickys drei Greyhounds, hatte sie auch sehr gut getroffen, als
er mit dem Hasenfell im Maul und einem begeisterten Gesichtchen direkt auf sie zurannte.
Micky würden die Bilder gefallen, da war ich mir sicher.
Micky würde wegziehen! Es fiel mir wieder ein. Gerade jetzt, wo ich meine Freundin so
gerne in meiner Nähe gehabt hätte. Es wunderte mich dass sie gar nichts von sich hören ließ,
aber vielleicht war sie mit Pat gerade in Townbeach und richtete die neue Wohnung ein. Ich
griff nach meinem Handy und rief sie an. Sie meldete sich nicht. Dann eben eine SMS.
>Hi Babe, melde dich. Die Fotos sind super, komm vorbei und hol sie ab. Love+kiss Dani.<
    Seit Montag hatte ich eine Erkältung, mir lief die Nase und ich hatte ständig einen Kloß im
Hals. Trotzdem war ich die Ruhe selbst bis zum Mittwoch, war souverän in der Arbeit und
schrieb abends an Jan und Mike nette Emails. Sogar Thomas antwortete ich auf seinen neuen
Brief, er hatte mir geschrieben dass er seit zehn Jahren eine Freundin hatte, die ihn aber seit
einem Jahr mit einem anderen betrog und dass er in dieser Situation nicht mehr ein- noch aus
wußte. Er würde ihr nur Vorhaltungen machen wenn sie sich trafen und eigentlich glaubte er
sie noch zu lieben. Ich war erstaunt über seine Offenheit, da er mich doch gar nicht kannte,
und versuchte ihm ehrlich zu antworten. Ich wußte um meine psychologischen Fähigkeiten
und schrieb zurück, er solle sich zurückziehen und sich fragen ob er sie wirklich zurückhaben
wollte, oder ob er sie nur dem anderen nicht gönne und nur glaube, dass er sie noch lieben
würde, und mit diesem Wissen mit seiner Freundin kommunizieren.
    Abends auf der Heimfahrt von der Arbeit wurden mein Verlangen und meine Sehnsucht nach
Dominic so stark, dass ich kaum noch geradeaus fahren konnte. Dominics Schlangenaugen
erschienen riesig vor meinem geistigen Auge, dabei musste ich mich auf den
Feierabendverkehr konzentrieren und gleichzeitig die Straßenverhältnisse mit einbeziehen.
Wir hatten seit zwei Tagen noch mehr Schnee und es war noch kälter geworden.
Dominic musste wohl irgendwie gespürt haben dass ich an ihn dachte, denn er rief mich kaum
dass ich zuhause war auf meinem Handy an.
"Hi Dani, ich habe Dir die Rechnung gemailt. Das wolltest Du doch. Ich bin noch

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