Virtuelle Küsse (German Edition)
auf der
Arbeit, aber wenn du zuhause bist, komme ich nachher noch kurz bei dir vorbei."
Kurz... War das Dominics Ausdrucksweise wenn er sich noch nicht festlegen wollte?
"Ich freu mich" strahlte ich ins Telefon. "Ich bin zuhause. Komm wann es Dir reinpaßt. Bis
dann..." "Ja bis dann."
23
Duschen. Schön machen. Die Cargohose mit Camouflage-Druck, die Dominic an mir so
gefiel. Dazu ein schwarzes T-Shirt. Keine Socken. Lieblingsparfum. Zwei Aspirin in Wasser
für meinen Hals. Leere Kaffeetassen in die Küche bringen. Wohnzimmer saugen. Dominic.
Warum wollte er mich sehen? Brachte er gute Nachrichten oder schlechte mit?
Mit einem Café Latte setzte ich mich danach an meinen PC und rief Dominics Email ab. Die
Rechnung hatte er als PDF-file angehängt. Er schrieb nur >Hallo Dani, anbei die Rechnung.<
und >Gruß Dominic.< Der Rechnungsbetrag war in Ordnung, er erschien mir eher zu gering.
Das würde ich nachher mit ihm klären. Ich überwies den Betrag gleich online und wollte
gerade noch meine Nachrichten bei "Talk&Love" abfragen als es klingelte. Bevor ich
Dominic die Tür öffnete schneuzte ich mir gründlich die Nase, damit Dominic nicht merkte
dass es mir nicht gut ging, und dann vielleicht aus Rücksicht gleich wieder ging.
"Ich war noch bei einem Kunden" erzählte er mir als er zur Tür reinkam. Ab und zu muss
auch ich etwas arbeiten." Er sah mich an, mit warmem Blick aus diesen schönen Augen."Was
ist? Freust Du Dich nicht mich zu sehen?" "Doch, und wie! Aber ich habe ehrlich gesagt nicht
gewusst was mich erwartet wenn wir uns wiedersehen. Es hätte ja alles sein können!"
Dominic setzte sich auf den Teppich vor mein rotes Mega-Sofa und lehnte sich mit dem
Rücken dagegen. Ich war happy, absolut. "Ich habe auch nicht gewusst was mich erwartet.
Aber wenn ich Dich so ansehe merke ich dass ich mich auch freue, Dich zu sehen" sagte er
und zog mich an der Hand zu sich herunter. Sein Blick fiel auf meinen PC, die Startseite von
"Talk&Love" war noch geöffnet.
"Surfst Du immer noch bei "Talk&Love"?" neckte er mich. "Und? Was nettes dabei?" Es
schien ihm gar nichts auszumachen. "Dominic, Deine Rechnung- das ist doch viel zu wenig"
lenkte ich ab. Die Camera plus Bedienungsanleitung plus Reparatur plus Druckpatronen. Das
kann doch gar nicht sein! Ich hab das jetzt mal gleich online überwiesen. Solltest Du Dich
vertan haben, kann ich den Rest immer noch nach überweisen." "Das passt schon so. Wer sagt
denn, das ich demjenigen den ich gern habe, nicht ein paar Prozente geben darf?"
Er sah mir direkt in die Augen, zog mich in seinen Bann, mein Verstand schaltete ab.
Ich habe noch niemals einen Mann gekannt mit dem ich so intensiv über die Augen
kommunizieren konnte wie mit Dominic. Es war mir immer, als träfen wir uns in diesen
Momenten >hinter der Wand<, als träfen sich unsere Seelen irgendwo in der Mitte. Ich glaube
nicht an Zufall, ich tat es noch nie, immer konnte ich einen tieferen Sinn und eine
Lernerfahrung in meinen Begegnungen zu anderen Menschen erkennen, und ich war mir
sicher dass Dominic und ich uns nicht einfach nur so begegnet waren. Er war so zufällig in
mein Leben gestolpert nachdem ich z ufällig diese irrwitzige Idee mit der Internetseite hatte,
dass ich es unmöglich als Zufall abtun konnte. Was hatte es mit unserer Begegnung auf sich?
Was sollten Dominic und ich uns gegenseitig beibringen, was sollten wir aneinander haben?
Ich hoffte dass ich es irgendwann herausfinden würde.
"Ich habe noch nie Dein Schlafzimmer gesehen" flüsterte Dominic und damit war jedes
Gespräch wieder mal vorbei. Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen. "Dominic, ich
kann nicht mehr aufstehen" flüsterte ich zurück und küsste ihn. "Meine Beine sind wie
Watte." Mitten im Kuss hob er mich hoch und trug mich auf seinen Armen. "Wo geht es
lang?" "Nach links."
Er legte mich sanft auf meiner weinroten Satinbettwäsche ab und sah sich um.
"Schön", sagte er. "Mediterrane Wände. Ambiente und Stil." "Dankeschön." Mehr konnte ich
nicht erwidern, denn dann führte mich Dominic wieder in die Welt ohne Gedanken, wo nur
noch das Fühlen zählte. Wir wurden eins.
Es gab nicht mehr ihn und mich, es gab nur noch wir sind eins .
"Du bist so schön!" Ich musste es ihm immer wieder sagen, weil es mir immer wieder aufs
neue bewusst wurde. Wie konnte ein Mann nur so schön sein! Ich saß auf Dominic und
bewegte mich im Rhythmus meines Gefühls hin und her, damit ich ihn ganz tief in mir spüren
konnte. Mir fiel das
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