Virtuelle Küsse (German Edition)
wenn ich weiterhin mit ihm zusammen sein wollte?
Nach wie vor war mir Dominic nichts als ein Rätsel. Dachte er niemals darüber nach, was er
tat? Waren für ihn die Menschen die um ihn herum waren und die er liebte nichts als Bauern
wie in einem Schachspiel, die er dirigieren konnte je nachdem wie es ihm beliebte? Ich war
mir ziemlich sicher, dass Dominic irgendetwas für mich empfand, obwohl ich dieses
irgendetwas nicht benennen konnte. Der Körper eines Mannes kann nicht lügen, oder doch?
Ich wußte nicht ob ich ihn jemals wiedersehen würde. Ich hätte ihn gerne angerufen, aber
Maya war ja wieder bei ihm. Die Ungewissheit fraß an mir. Mein Leben kam mir vor wie eine
Achterbahn, emotional von der höchsten Höhe abwärts in die tiefste Tiefe. Dem Date mit
Mike setzte ich nach zwei Stunden ein Ende. Ich glaubte durchzudrehen wenn ich noch eine
Minute länger hätte schauspielern müssen.
Samstag morgen klingelte es zu einer unchristlichen Zeit an meiner Wohnungstür.
Ich hörte ein lautes Kratzen und ein Rascheln und kämpfte mich aus dem Bett. Micky. Ganz
klar. Und Amy. Und Pacy. Und Lucky. Die drei rannten an mir vorbei direkt in die Küche.
Futtersuche.
Ich umarmte meine Freundin. "Ich mach Kaffee" bestimmte sie.
"Und Du gehst ins Bad. Und dann fahren wir nach Perthhome Weihnachtseinkäufe machen.
Hast Du Lust? Die Hunde lassen wir im Auto. Die sind das ja gewöhnt. Ich war schon mit
ihnen laufen. Pat hat so geschnarcht dass ich es im Bett nicht mehr ausgehalten habe. Er wird
sich wundern wenn er mit einer Morgenlatte aufwacht und ich nicht da bin. Er kann zur
Abwechslung ruhig mal wieder ins Klo onanieren, dann weiß er wieder, was er an mir hat!"
Ich war auf dem Weg ins Bad, als mir die Fotos einfielen. "Micky, schau auf dem
Schreibtisch. Da sind die Fotos. Sind die nicht super schön geworden?"
Micky fuhr mit ihrem Geländewagen, die Hunde lagen hinten auf der Ablage. Perthhome.
Kingsbar. Dominic. Kuss.
"Was neues von Dominic?" fragte Micky und stach damit bei mir in ein Wespennest.
Telepathie- Empathie funktionierte bei uns wie immer ausgezeichnet. Ich erzählte Micky von
den Ereignissen der letzten Wochen. "Er hat niemand mit dem er sich aussprechen kann,
Micky. Ich habe Dich! Er kann es Maya nicht sagen, er kann es niemandem sagen. Er frißt
das alles in sich rein. Da muss man doch innerlich zugrunde gehen." "Er könnte es Maya
sagen, wenn er wollte. Wahrscheinlich weiß er gerade überhaupt nicht was er tun soll.
Das mit dir ist ja noch ziemlich Neuland. Lass ihm einfach Zeit. Was willst Du einkaufen?
Ich brauche was für Pat. Und für meine Eltern. Willst Du Dominic etwas zu Weihnachten
schenken?"
"Ich glaube nicht, Micky. Ich kann Weihnachten eh nicht leiden, das weißt Du doch. Und ich
hasse es ja auch, wenn man mir was schenkt. Aber ich brauche was für meine Mutter.
Und für Annie."
Micky parkte den Wagen wegen der Hunde nicht im Parkhaus, sondern auf der Straße an
einer Parkuhr. "Ich habe kein Kleingeld, Dani. Hast Du?" Ich suchte zwei Dollar in klein.
"Wir nehmen mal drei Stunden, solange kann ich die Hunde problemlos im Auto lassen. Dann
können wir noch gemütlich einen Kaffee schlabbern. Und uns neue Dessous holen. Das Geld
investieren wir! Die Männer brauchen ja immer wieder einen neuen Anreiz, sie sollen uns ja
auch weiterhin mögen."
Micky hakte mich unter.
Wir schlenderten langsam durch die Shops. Micky erstand im "Ambiente" ein kleines
Eisenregal für ihre Mutter, und ich kaufte für Annie einen Toilettenpapierhalter auf dem ein
silberner Engel saß. "Ist der süß" sagte Micky als wir beim Einpackservice standen. "Den
hätte ich auch gern für meine neue Wohnung. Schade dass er nur einmal da war. Für Pat kaufe
ich eine CD-Box fürs Auto. Mich nervt das total dass er überall die CDs rumfahren lässt. Die
gehen mit der Zeit echt kaputt. Vielleicht finde ich dort gleich auch einen Film für meinen
Vater. Er wünscht sich einen Reisefilm über Australien. Sein großer Traum." "Meiner ist
Luxor, in Ägypten. Immer noch. Jetzt am liebsten mit Dominic. Ich weiß nicht ob er
überhaupt schon mal geflogen ist. Er hat mir nur erzählt dass er im Sommer viel mit dem
Camper wegfährt."
"Dani schau, sieht der Typ nicht geil aus?" Wir waren auf dem Weg in den Media-Shop als
uns ein großer Mann überholte. Er hatte wirklich einen absoluten Knackarsch.
Seine Jeans schmiegten sich wie eine zweite Haut um seine Oberschenkel. "Da könnte man
doch ins Schwärmen geraten, auch wenn man
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