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Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Martinez
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klebten.
    Sie setzte sich aufrecht hin und drehte mir das Gesicht zu. Dann überkreuzte sie die Beine und das obere begann rhythmisch zu wippen. Meine Augen rissen sich von ihrem Gesicht los und konzentrierten sich auf den goldfarbenen Stöckelschuh, der von ihrem Zeh baumelte.
    »Beeindruckend«, lobte sie mich mit sarkastischem Unterton. Sie war sonst nie sarkastisch. »Lügen, sich davonschleichen, um drei Uhr morgens auftauchen, als gäbe es überhaupt keinen Grund zur Sorge … Diesmal hast du dich wirklich selbst übertroffen, Carmen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ehrlich, ich bin erstaunt. Findest du das nicht selbst etwas unreif?«
    Jeremy hatte das auch gefunden.
    »Es tut mir leid«, antwortete ich und war überrascht, endlich den Klang meiner eigenen Stimme zu hören. »Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    Sie verdrehte die Augen, was sonst auch nie vorkam. Mir erlaubte sie das nicht. » Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Clark hat sich gesorgt.« Während sie sprach, nahm sie ihre goldenen Ohrringe mit Rubinen aus den Ohren und legte sie auf den Beistelltisch neben ihren Kaffeebecher. »Ich wusste ganz genau, wo du warst. CSO-Konzerte sind ja nicht gerade Raves und deshalb habe ich mir auch keine Sorgen gemacht. Jedenfalls nicht um deine körperliche Unversehrtheit.«
    Sie wartete darauf, dass ich ihr in die Augen sah, aber ihr Schuh schien sehr viel … sicherer. Schließlich blickte ich doch zu ihrem Gesicht auf. Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Carmen, was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Plötzlich war ich furchtbar müde, so müde, dass ich nicht nachdenken konnte. Ich wollte es nur hinter mich bringen. »Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.«
    »Ich verstehe dich einfach nicht. Sich aus dem Haus zu schleichen war dumm, aber die vollkommene Missachtung deiner Karriere ist das Schlimmste. Wie, glaubst du, wirst du dich morgen fühlen, wenn du die Bühne betrittst?«
    Sie wollte keine Antwort auf die Frage. Ich senkte den Blick und sah wieder auf ihren glitzernden Schuh, der jetzt immer schneller wippte und einen weiteren Bogen beschrieb.
    »Morgen ist dein letzter Auftritt vor dem Wettbewerb. Es sollte eine Generalprobe für dich sein. Laut dem, was Juri mir gestern nach deinem Unterricht sagte, solltest du all deine Energie darauf konzentrieren herauszufinden, warum das Konzert abrutscht. Und im Übrigen: Warum hast du mir das nicht erzählt? Schließlich bin ich deine Managerin .«
    Die Haut an meinem Hals brannte und ich spürte, wie ich rot wurde. Hatte Juri sie angerufen, um ihr vorzujammern, wie schlecht die Dinge standen? Oder hatte sie ihn angerufen?
    »Weil ich das schon hinkriege«, verteidigte ich mich. »Ich muss nur …« Was? Sie wollte eine praktische Lösung, aber genau das war das Problem. Das Tschaikowsky-Konzert wurde so oft gespielt, dass es leicht ins Banale rutschte.
    »Das Konzert verwelkt vor unseren Augen«, fuhr sie fort. »Und ich kann einfach nicht begreifen, wieso du dir ausgerechnet diesen Zeitpunkt dafür aussuchst, von der Konkurrenz besessen zu sein. Warum ist es wichtig, wie sich Jeremy King anhört? Was hat die Tatsache, dass er unglaublich ist, mit deinem Selbstbewusstsein gemacht?«
    Es zertrümmert , dachte ich und war überrascht, es für einen Augenblick vergessen zu haben. Dieser Teil des Abends war mir vollkommen entfallen, nach dem, was danach passiert war. Nachdem er mich geküsst hatte. Plötzlich stürzten alle Gefühle, die ich während Jeremys Auftritt gehabt hatte, wieder auf mich ein – die Schönheit, die Trauer …
    Die Erkenntnis, dass ich nicht gewinnen würde.
    Diana wandte sich ab und legte eine Hand an den Hals. Ihre Fingerspitzen lagen über der Narbe, die sich wie ein glänzender Wurm über ihren Kehlkopf schlängelte. Sie starrte auf die Straße hinaus und schien etwas abzuwägen. »Ich habe ihn letzten März in New York spielen gehört.«
    Ich brauchte einen Augenblick, um diese Offenbarung zu verarbeiten. Sie hatte gelogen. Sie war von der Reise zurückgekehrt und hatte behauptet, keine Zeit für das Konzert gehabt zu haben, da es nicht in ihren Terminplan gepasst hätte. »Was? Wieso hast du mir das nicht gesagt?«
    »Weil ich nicht wollte, dass der legendäre Jeremy King dein Selbstvertrauen untergräbt. Du warst immer die Beste. Ich musste sicherstellen, dass du weiter daran glauben würdest, den Wettbewerb gewinnen zu können. Aber jetzt …« Ihre Stimme verlor sich und sie riss ihren Blick von

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