Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Martinez
Vom Netzwerk:
hast es fast geschafft. Freitagabend gehört dir – die anderen beiden Finalisten können dir nicht das Wasser reichen.« Sie konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. Zum ersten Mal seit Wochen sah sie glücklich aus.
    Ich nickte und lächelte auch, weil es erstens stimmte und ich zweitens erleichtert war, endlich wieder die echte Diana zu sehen. Ich hatte sie vermisst. Trotzdem kam ich nicht darüber hinweg, was an diesem Abend geschehen war. »Ich verstehe einfach nicht, wie es kommt, dass Jeremy es nicht bis in die Endausscheidung geschafft hat. Es ergibt keinen Sinn.«
    Sie seufzte. »Freu dich doch einfach darüber, dass du so viel Glück hast.«
    »Aber er ist phänomenal . Ich weiß es ganz genau. Schließlich habe ich ihn spielen gehört.«
    »Aber Carmen, heute hast du ihn doch nicht gehört! Er muss einen Patzer gemacht haben und darum geht es doch im Guarneri – nicht, wie gut man letzte Woche gespielt hat, sondern wie gut man im Wettbewerb ist.«
    »Vielleicht.«
    »Lass uns nicht den Abend mit einem Streit über Jeremy King verderben. Das ist jetzt vorbei.« Sie nahm ihre Handtasche und zog ihr Handy hervor. »Ich will noch mal versuchen Clark zu erreichen. Er wird so stolz auf dich sein.«
    Wir gingen ins Haus. Ich streifte meine hochhackigen Schuhe ab und hängte meinen Mantel auf, während Diana eine weitere Nachricht für Clark hinterließ.
    »Ich bin hundemüde«, stöhnte ich, eher zu mir selbst als an ­Diana gerichtet.
    Sie ließ sich auf das Sofa fallen und warf ihre Handtasche daneben. »Geht mir genauso. Was für ein anstrengender Tag.«
    »Ich gehe ins Bett«, verkündete ich.
    »Das ist eine gute Idee. Ich glaube, ich bleibe auch nur noch ein paar Minuten auf.« Sie erhob sich und goss sich einen Drink ein.
    »Gute Nacht, Mom.«
    »Gute Nacht, Schätzchen.«
    Ich war gerade in mein Bett geklettert, als ich das Telefon klingeln hörte. Wahrscheinlich war es Clark, der immer noch im Büro festsaß. Ich war zu müde, um mit ihm zu sprechen und beschloss, erst morgen mit ihm reden.
    Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen, aber irgendetwas zerrte an meiner Erinnerung. Es war der Klang von Dianas Klingelton. Mitten in der Nacht. Das Telefongespräch, dem ich gelauscht hatte – wie lange war das jetzt her? Es schien vor Monaten gewesen zu sein, aber das stimmte nicht. Es war nur zwei Wochen her, an dem Abend, nachdem ich Jeremy zum ersten Mal gesehen hatte. Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, was sie gesagt hatte, nur, dass das Gespräch seltsam und geheimnisvoll schien. Irgendwas über Geld.
    So müde ich auch war, ich konnte trotzdem nicht einschlafen. Irgendwas über Geld. Irgendwas über Geld. Geld zu telegrafieren . Sie hatte jemandem gesagt, er solle ihr Geld schicken. Aber wozu brauchte sie Geld? Clark verdiente gut und meine CDs und Wettbewerbspreisgelder brachten ebenfalls eine hübsche Summe ein. Als meine Managerin bekam sie einen fairen Prozentanteil davon und als meine Mutter konnte sie über alles verfügen. Aber vielleicht brauchte sie eine Menge Geld und vielleicht musste es geheim bleiben.
    Gegen Mitternacht hörte ich, wie Clark nach Hause kam, sich für ein paar Minuten in der Küche zu schaffen machte und anschließend zu Bett ging. Und dann war es plötzlich vollkommen still. Diana und Clark schliefen, aber je mehr ich über das Telefongespräch nachdachte, desto weiter entfernt war ich davon, ebenfalls einzuschlafen.
    Jeremy hatte es nicht bis in die Endausscheidung geschafft. Jere­my hatte es nicht bis in die Endausscheidung geschafft. Sobald ich nur einen Augenblick nicht daran dachte, fiel es mir kurze Zeit später wieder siedend heiß ein und durchfuhr mich wie ein Blitz. Es ergab einfach keinen Sinn. Aber dieser eine Funken sprang in meine Gedanken über und allmählich wuchs er zu einer fürchter­lichen Ahnung heran, die immer gewaltiger wurde. Je größer sie wurde und je mehr ich versuchte, nicht daran zu denken, desto weniger gelang es mir, mich davor zu verstecken. Der Gedanke war einfach zu grässlich, zu groß und er schwirrte so lange in meinem Kopf umher, bis ich den Schwindel nicht mehr ertrug und es in Gedanken laut herausschrie: Was ist, wenn Diana die Juroren bestochen hat?
    Mein Körper fühlte sich auf einen Schlag hohl und kalt an. Ich hatte vor Erschöpfung Kopfschmerzen. Ich wollte nur noch schlafen und nicht mehr spüren, wie sich der Gedanke in mein Gehirn brannte. Aber ich konnte es nicht verleugnen.
    Jeremy hätte die

Weitere Kostenlose Bücher