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Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Virtuosity - Liebe um jeden Preis

Titel: Virtuosity - Liebe um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Martinez
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Endausscheidung erreichen müssen. Falls Diana irgendetwas mit seinem Ausscheiden zu tun gehabt hatte, musste ich es herausfinden. Ich brauchte Beweise. Ich flüsterte es in die Dunkelheit hinein: »Beweise.« Dabei hatte ich das Gefühl, als würde mir jemand mit einem Hammer auf die Brust schlagen.
    Ich schwang meine Beine über die Bettkante und ließ die Fußballen und Zehen auf dem kalten Boden ruhen. Ein Teil von mir wollte zurück ins Bett, um sich unter der warmen Bettdecke zu verkriechen, aber es musste jetzt erledigt werden.
    Dianas Arbeitszimmer war der logische Ausgangspunkt für meine Suche, aber als ich dort das Licht anknipste und mich umsah, wurde mir klar, dass ich keine Ahnung hatte, wonach ich eigentlich Ausschau halten sollte. Im riesigen Mahagonischreibtisch und dem Aktenschrank lagen zu viele Unterlagen, als dass ich sie alle hätte durchsehen können. Ich zog an jeder Schublade. Nur die kleinste war abgeschlossen.
    Normalerweise gab es einen Grund dafür, eine Schublade abzuschließen.
    Aber der Schlüssel befand sich in keiner der anderen Schubladen und auch nicht hinter dem Computer oder unter der Tastatur. Mit der Hand fuhr ich an den Kanten des Bücherregals entlang. Nichts. Dann hob ich die Ecken des Teppichs an. Wieder nichts. Ich setzte mich auf Dianas Stuhl und starrte auf den silbernen Rahmen, der auf dem Schreibtisch stand. Auf dem Foto war ich zu sehen. Ich trug ein weißes Sommerkleid und stand mit der Strad unter dem Kinn und mit geschlossenen Augen in einem Feld voller Schleierkraut. Es gehörte zu den Fotos, die für das Cover meiner neusten CD geschossen worden waren.
    Das hier war Blödsinn. Und hoffnungslos. Ich wusste ja noch nicht einmal, wonach ich überhaupt suchte. Falls sie den Jurymitgliedern Bargeld gezahlt hatte, gäbe es keinen handfesten Beweis, abgesehen vielleicht von einem Kontoauszug, den sie aber nie aufbewahrt hätte. Aber der Gedanke daran war lächerlich. Einen Aktenkoffer voller Bargeld (ich stellte mir ordentlich gebündelte Scheine vor, die mit kleinen Papiermanschetten zusammengehalten wurden) gab es nur im Kino. Sie gehörte schließlich nicht der Mafia an, war kein Drogendealer und spielte auch keine Rolle in einem Film. Aber wie bestach man Leute im wirklichen Leben?
    Ich durchwühlte die Schubladen, die sich öffnen ließen. Das einzig Interessante war ein Scheckheft, das sie benutzte, um für meine Violinen-Unkosten aufzukommen. Ich blätterte durch die Einträge. 240,42 Dollar an Mei-Ling Yee für die Änderung meiner Abendrobe, 235,90 Dollar an Wolfgangs Streichinstrumente für neues Bogenhaar und Ersatzsaiten, 214,67 Dollar an Physical Therapy ­Associates für Massagen. Es war idiotisch – hatte ich wirklich erwartet, einen Eintrag für einen Scheck mit dem Namen eines Jurymitgliedes zu finden? Ich legte das Scheckheft zurück an den Ort, an dem ich es entdeckt hatte.
    Wieder ging mir das Telefongespräch durch den Kopf. Irgendjemand hatte ihr telegrafisch Geld überwiesen. Das fand auf elektronischem Wege statt, aber ich kannte ihr Passwort für den Computer nicht. Manchmal überließ sie mir ihre Kreditkarte, aber bisher hatte es keinen Grund gegeben, über ihre Passworte Bescheid zu wissen.
    Das alles war sinnlos, weil Diana viel zu schlau war. Falls sie jemanden bestochen hatte, hatte sie es sicher so gemacht, dass niemand – nicht die Funktionäre des Guarneri-Wettbewerbs, nicht die Polizei und ganz sicher nicht ein ahnungsloser Teenager, der seine Kenntnisse über Detektivarbeit aus dem Fernsehen hatte – es je herausfände.
    Ihr Laptop stand geschlossen vor mir auf dem Schreibtisch. Ich öffnete ihn, drückte auf den Startknopf und wartete, bis der Bildschirm aufleuchtete.
    Plötzlich knarzte die Decke über mir. Es verschlug mir den Atem und mein Herz stand still. Ich schloss die Augen und lauschte. Waren das etwa Fußschritte?
    In weniger als einer Sekunde hatte ich den Computer wieder ausgestellt und war zum Lichtschalter gehechtet. Ich knipste das Licht aus und stand zitternd im dunklen Zimmer, den Kopf gegen das Bücherregal gelehnt. Das Blut pulsierte mir in den Ohren.
    Warum hatte ich solche Angst? Schließlich war sie meine Mutter . Falls ich es wirklich wissen wollte, sollte ich in der Lage sein, einfach in ihr Zimmer zu marschieren und auf einer Antwort zu bestehen. Adrenalin sauste nur so durch meinen Körper und ich spürte buchstäblich, wie mir das Blut in den Adern gefror. Mein Verstand schrie Inderal! , ehe ich ihm

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