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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Applebee’s.
    Perry senkte den Blick auf seinen Tisch. Hatte Milner Recht? War er einfach nur ein Psychopath? Nein. Diese Leute waren keine Menschen mehr. Sie waren infiziert. Sie mussten sterben. Alle, die infiziert waren, mussten sterben.
    »Nimm’s dir nicht zu Herzen, Perry«, sagte Dew. »Der kommt schon drüber weg.«
    Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Es war Perry scheißegal, was zwei Handlanger dachten. Aber … vielleicht sollte es ihm ja nicht egal sein. Dew schien ihre Meinung für wichtig zu halten.
    Und wenn Dew etwas für wichtig, nun, dann war es eben wichtig.
    59
Haferbrei
    Chelsea verschüttete überall in der Küche Feuerzeugbenzin. Daddy zerknüllte Zeitungen zu großen Kugeln. Er zerknüllte sie, und dann übergoss Mommy sie mit Feuerzeugbenzin und legte die Kugeln in die Küchenschränke.
    Etwas mit der ganzen Familie zu unternehmen, machte wirklich Spaß.
    »Daddy, bist du sicher, dass es in Mister Burkles Van keine Waffen gibt?«
    Daddy nickte. Chelsea fragte sich, ob Daddy wusste, worüber er sprach. Mister Burkle würde in ein paar Stunden erwachen, und dann konnte Chelsea ihn persönlich fragen.
    »Daddy, warum haben wir denn keine Waffen?«
    »Warum wir keine Waffen haben, Schätzchen?«, fragte Daddy. »Willst du … mich vielleicht erschießen?«
    Chelsea seufzte. Jetzt verstand sie, warum Mommy manchmal mit ihrer Du-bist-ja-so-dumm -Stimme mit Daddy sprach. Natürlich würde sie ihn nicht erschießen. Warum sollte sie jemanden erschießen, der die Püppchen in sich hatte?
    »Nun, Daddy, Chauncey sagt, dass wir Waffen brauchen. Also solltest du welche kaufen.«
    »Wir können sie nicht einfach kaufen, Schätzchen«, sagte Mommy. »Es gibt so etwas Ähnliches wie eine Wartefrist, stimmt’s, Bobby?«
    Daddy nickte.
    Chelsea runzelte die Stirn. »Naja, ihr beide müsst aber Waffen finden. Wenn ihr das nicht schafft, werdet ihr einander bestrafen müssen.«

    Daddy schüttelte den Kopf. »Chelsea, Baby … ich will deine Mom nicht wieder mit dem Kochlöffel schlagen. Bring mich nicht dazu, es noch einmal zu tun.«
    »Bitte«, sagte Mommy. »Nie wieder. Außerdem müssen wir herausfinden, wohin wir gehen werden. Chelsea, Schätzchen, bist du sicher, dass wir das Haus in Brand setzen müssen? «
    »Mommy«, sagte Chelsea. »Wenn du mich das noch ein einziges Mal fragst, dann wird es wirklich Zeit für den Kochlöffel! «
    »Es tut mir leid!«, flüsterte Mommy rasch. »Es tut mir leid, Schätzchen. Ich werde nicht mehr fragen.
    »Kein Wort mehr!«, sagte Chelsea.
    Daddy zerknüllte die Zeitungen schneller.
    Chelsea spritzte ein wenig von der stinkenden Flüssigkeit unter den Kühlschrank. Würde der Kühlschrank brennen? Am liebsten wäre sie geblieben, um zuzusehen, doch Chauncey sagte, dass sie fortgehen mussten.
    Daddy schnippte mit den Fingern. »Mark Jenkins! Er hat Waffen. Pistolen und Jagdgewehre – er hat einfach alles.«
    »Dann hol sie«, sagte Chelsea.
    »Aber Schätzchen«, sagte Mommy leise, »er wird sie uns nicht einfach so geben. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir sie ihm wegnehmen.«
    Chelsea dachte einen Augenblick darüber nach. Sie spürte, dass Mommy den Löffel eigentlich gar nicht mehr brauchte. Mommy war anders als Daddy. Mommy war eine Beschützerin, genau wie Chelsea. Das bedeutete, Mommy war in der Lage …
    »Mommy, streck die Zunge raus.«
    Mommy tat es. Chelsea sah genau hin. Mommy hatte Dutzende
hübscher kleiner blauer Dreiecke auf der Zunge. Informationen strömten in Chelseas Gehirn. Jedes der Dreiecke enthielt Tausende winziger Crawler, die bereit waren herauszuschießen, bereit, sich in jemand anderen zu ergießen. Genau so hatte Chelsea Gottes Liebe an Mommy weitergegeben – und jetzt war Mommy selbst bereit, sie an andere Menschen weiterzugeben.
    »Mommy, kannst du Mister Jenkins ein Küsschen geben? So eins, wie ich es dir gegeben habe?«
    Daddy lächelte. »Das würde funktionieren. Er ist vernarrt in dich, Candy.«
    Mommy starrte Daddy an. Es war der Du-bist-ja-so-dumm -Blick, der üblicherweise zu der Du-bist-ja-so-dumm -Stimme gehörte.
    »Nun?«, fragte Chelsea. »Kannst du es tun, Mommy?«
    »Ich … ich glaube schon.« Mommy klang zugleich traurig und aufgeregt. Ihre Augen waren traurig, als sie Daddy ansah, aber Chelsea konnte spüren, wie aufgeregt sie bei der Vorstellung war, Gottes Liebe zu verbreiten.
    Mommy räusperte sich. »Wie lange wird es dauern, nachdem ich ihm ein Küsschen gegeben habe?«
    »Er wird sehr

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