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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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sie uns angreifen?
    Noch nicht. Das könnten sie nicht. Es war einfach, Soldaten an einen Ort wie Gaylord zu schicken, doch bei einer Großstadt ist das eine ganz andere Geschichte.
    »Ich glaube, wir haben genügend Zeit«, sagte Odgen. »Wir müssen nur darauf achten, dass wir uns ganz genau an den Zeitplan halten. Bis du sicher, dass sich das Tor genau zu dem von dir genannten Zeitpunkt öffnen wird?«
    Wenn Mickys große Hand auf der drei ist und seine kleine auf der eins.
    Dreizehn-fünfzehn. Nur noch achtzehn Stunden.
    Dieser Ort ist nur ein paar Blocks von hier entfernt. Zerstören Sie die Trailer, wenn die Sie wütend machen.
    »Sie haben sie weggeschafft«, sagte Odgen. »Ich habe Sergeant Major Mazagatti in Straßenkleidung losgeschickt, doch die Fahrzeuge waren verschwunden. Sie müssen hier irgendwo in der Nähe sein, aber wir können niemanden danach suchen lassen. Es ist zu riskant. Je länger wir uns ruhig verhalten und niemand uns bemerkt, umso besser.«
    Sie sind so klug, General.
    Er spürte, wie er errötete. »Danke, Chelsea.«
    Aber morgen, wenn die Sache läuft, sollten wir die Trailer finden und die Leute darin umbringen.
    Odgen nickte. »Absolut, Chelsea. Ich werde Mazagatti und meine persönliche Wache losschicken um sicherzustellen, dass es klappt. Wir müssen sie nur zuerst finden.«
    100
Mach 10
    Captain Patrick »P.J.« Lindeman fühlte, wie ihn mächtige G-Kräfte in den Sitz drückten, und er fragte sich, wann wohl sein Arsch explodieren würde.
    Nun, genau genommen nicht sein Arsch, sondern das HTV-6Xb-Kampfflugzeug, in dem er sich im Augenblick befand und das eben diesen Arsch mit einer Geschwindigkeit von Mach 10 durch den nächtlichen Himmel rasen ließ.
    Mach motherfucking 10.
    Siebentausend Meilen pro Stunde.
    Das machte den offiziellen Rekord für einen bemannten Flug hinfällig, der seit 1967 bestanden hatte, als Major William J. »Pete« Knight mit seiner X-15A-2 eine Geschwindigkeit von Mach 6, 7 erreicht hatte. Den konnte man jetzt in der Pfeife rauchen.
    Knights Flug war vollkommen anders gewesen. Zunächst einmal hatte man Knights X-15 aus der Bodenluke eines B-52-Bombers fallen lassen, während Lindemans HTV-6Xb eigenständig von einer Militärbasis bei Groom Lake, Nevada, gestartet war. Knights X-15 war im Wesentlichen eine Rakete mit Flügeln und einem Cockpit gewesen. Lindemans Flugzeug benutzte für Start und Landung einigermaßen gebräuchliche Turbodüsen, die mit Scramjets kombiniert wurden, um eine derart obszöne Geschwindigkeit zu erreichen. Der wichtigste Unterschied? Knights Flugzeug war nur wegen der Geschwindigkeit gebaut worden. Es taugte nicht zum Kampfeinsatz.
    Die HTV-6Xb aber war eine echte Kriegsmaschine.
    Bekannt unter dem Spitznamen »Die Wespe«, war die HTV-6Xb
die fortschrittlichste Waffe der Welt im Kampf um Luftüberlegenheit. Die Welt wusste natürlich nichts davon, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass dieses Flugzeug gleich mehrere M16 zum Frühstück verspeisen und mit den besten Mirages, die die Franzosen anzubieten hatten, hinunterspülen konnte, um sich dann lässig mit einer F-22 Raptor als Zahnstocher die Zähne zu säubern. Die Wespe konnte jedes Zielgebiet schneller als alles andere auf dem Planeten erreichen, und ihre Flugleistung war allem überlegen, was sie in dem entsprechenden Luftraum antreffen mochte.
    Der aktuelle Kampfeinsatz verlangte keine große Geschicklichkeit. Lindeman war in nordwestlicher Richtung gestartet, auf zehntausend Fuß aufgestiegen und einen langgestreckten Bogen geflogen, sodass die Nase der Maschine jetzt in Richtung South Bend, Indiana, zeigte. Die konventionellen Düsentriebwerke brachten die Wespe auf eine Geschwindigkeit von Mach 2. Sobald dieses Tempo erreicht war, schloss sich die Lufteintrittsöffnung der Düsen, damit die Luftzufuhr in die Scramjets umgeleitet wurde. Die Düsen mussten sich abschalten, weil die durch die Luft verursachte Reibung etwa bei Mach 3 die Schaufeln der Niederdruckverdichtung zum Schmelzen bringen würde. Das Scramjet-Modul wirkte jedoch eher wie ein Luftschacht – es hatte keine beweglichen Teile. Mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit schoss die Luft ins Innere, wurde komprimiert, mit gasförmigem Treibstoff gemischt und in einer genau kontrollierten Reaktion gezündet, die das Flugzeug auf Mach 10 katapultierte.
    Lindemans Rekordflug würde ihn innerhalb von fünzehn Minuten von Groom Lake nach South Bend bringen. Fast siebzehnhundert Meilen. In fünfzehn

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