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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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glücklich und wütend. »Wenn ihr das tut, werden wir euch für laaaaange Zeit foltern. Gebt sie uns, und wir lassen euch gehen.«
    Noch mehr Schritte von draußen, noch mehr Männer, die in den Verbindungsgang drängten.
    Perry wusste nicht, was er tun sollte. Er wartete darauf, dass Dew etwas sagen würde, was auch immer. Ihre Lage war so beschissen.
    »Perry«, flüsterte Dew so leise, dass er nicht durch die Luftschleuse hindurch gehört werden konnte, aber Perry ihn über seinen Ohrhörer problemlos verstand. »Gib auf der Kontrolltastatur der Schutzzelle das Nummernzeichen und fünf, vier, fünf ein. Und drück sofort nochmal die Fünf, wenn das Licht der Luftschleuse auf Grün springt.«
    Perry rannte die vier Schritte zur Tür der Isolationskammer. Er tippte die Zahlen ein. Sein Finger schwebte über der letzten Fünf. Ein Hämmern an der Tür der Luftschleuse.
    »Die Zeit ist abgelaufen, du Arschloch!«, schrie der Mann von draußen. »Wir haben hier draußen jede Menge Feuerkraft. «
    »Und ich hab auch ein bisschen davon hier drin«, sagte Dew. Er hob die .45er und verschoss das ganze Magazin auf den linken Käfig. Wie bei Perrys Schüssen am Tag zuvor erschienen spinnwebendünne Risse im Glas, als die Kugeln den Nestling in nasse Stücke zerrissen. Dews leeres Magazin schlug auf dem Boden auf und er lud nach.

    »Du Drecksau!«, schrie der Mann.
    Noch mehr Schritte vor der Luftschleuse, und dann erklang ein dumpfes Pochen – die Luftschleuse von Trailer A schloss sich.
    Das Licht über Dew sprang von Rot auf Grün. Dadurch wurde der Druck gegenüber dem Verbindungsgang ausgeglichen. Odgens Männer würden hereinkommen.
    Perry drückte auf die Fünf.
    Düsen in der Decke, im Boden und in den Wänden versprühten schlagartig einen schweren Nebel aus konzentriertem Bleichmittel und Chlorgas. Sofort erschien ein Niederschlag der tödlichen Flüssigkeit auf Perrys Visier. Sie hörten die ersten verwirrten Rufe auf der anderen Seite der Tür. Dann von Panik erfüllte Schreie, Husten und Erbrechen. Schüsse erklangen, doch keine Kugel traf die Luftschleuse.
    »Sieh nach, ob deine Waffe entsichert ist«, sagte Dew. »Folge mir, sichere mich nach hinten ab und halte deine Pistole auf keinen Fall in meine Richtung, ist das klar?«
    Perry nickte rasch.
    Dew öffnete die Luftschleuse. Perry folgte ihm in den Verbindungsgang. Der Chlornebel war so konzentriert, dass er kaum die drei Männer erkennen konnte, die auf dem Bodengitter lagen und an den kleinen Löchern zerrten, die sie in die zusammenklappbaren Wände geschossen hatten.
    Dew drückte sechsmal ab. Zwei Schuss pro Mann. Sie bewegten sich nicht mehr.
    Perry folgte Dew, doch er fühlte einen leichten Druck auf seinem rechten Oberschenkel. Sein integriertes Helmdisplay meldete ihm in orangefarbenen Buchstaben: ANZUG BESCHÄDIGT.
    Er sah auf seinen Oberschenkel. Ein Stück Metall aus dem
von Kugeln durchsiebten und zerfetzten Gang hatte einen fingerlangen Schlitz in seinen Anzug gerissen. Chlorgas wirbelte um die aufgerissene Stelle. Perry erstarrte einen Augenblick, dachte, das war’s, und dass seine Lungen gleich brennen würden, doch dann sah er, dass Luft aus dem Anzug heraus schoss und nicht hinein. Es war die Druckluft seines Anzugs.
    Perry hörte vier weitere Schüsse aus dem Autopsieraum.
    »Dawsey, beeil dich!«
    Er griff nach unten, packte die aufgerissene Stelle, drückte das Material zusammen und verschloss die Stelle so gut wie möglich. Dann rannte er in den Autopsieraum.
    Noch zwei Leichen. Dew lud schon wieder nach.
    »Du Idiot«, sagte Dew. »Hast du deinen Anzug aufgerissen? «
    »Geh schon vor!«
    Dew drehte sich um und rannte in die Dekontaminationskammer. Zwei weitere Männer hatten die Hände in ihren Hals gekrallt und versuchten, dem Chlorregen zu entgehen, der in ihre Nasen, ihre Augen und ihre weit aufgerissenen Münder schoss.
    Dew erschoss beide.
    Von draußen kam ein Dröhnen, dann folgte das Brechen von Metall.
    »Runter!«, schrie Dew, als er auf den von Chlor feuchten Boden hechtete.
    Mehrere Kugeln rissen gewaltige Löcher in die Wand der Dekontaminationskammer. Jemand nahm den Trailer von außerhalb unter Beschuss. Perry schlug hart auf, Adrenalin pumpte durch seinen Körper. Seine Hand rutschte vom Riss im Anzug, und er tastete danach, um ihn wieder mit einer Hand zu schließen.

    Maschinengewehrsalven durchschlugen die Wände des Trailers. Die Luft füllte sich mit umherwirbelnden Teilen weißen Epoxyds, gelben

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