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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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stark ist. Ich meine, es ist wirklich stark, und es hat nichts mit den Nestlingen zu tun.«
    »Es ist jetzt zehn vor zwölf«, sagte Dew. »Wir haben weniger als neunzig Minuten. Perry, konzentriere dich auf das Gebäude. Versuch es zu erkennen, oder beschreib es wenigstens für mich.«
    Milners Stimme in seinem Ohrhörer: »Dew, können Sie sprechen?«
    Perry öffnete die Augen. Er trug den gleichen Ohrhörer, weshalb er Milners Stimme ebenfalls hörte.
    »Jesus, Milner, jetzt nicht!«
    »Einige von Odgens Männern kommen die Auffahrt hoch«, sagte Milner. »Zwei Hummer. Wollen Sie rauskommen?«
    »Kümmer dich drum«, sagte Dew. »Sag ihnen, egal, was es ist, es muss warten.«
    »Alles klar«,antwortete Milner. »Ende und aus.«
    »Los, Perry«, sagte Dew. »Konzentrier dich.«
    Perry schloss die Augen. Er verzog sein Gesicht. »Das ist verwirrend«, sagte er. »Jetzt empfange ich jede Menge Empfindungen und Emotionen. Hass. Wut.«
    »Hol erst mal Luft, Junge«, sagte Dew. »Nimm dir Zeit und atme erst mal durch, dann findest du’s schon raus.«

    Dustin Climer saß winkend auf dem Beifahrersitz, als der Hummer langsam in der unbefestigten Auffahrt der Jewells ausrollte. Sein Fahrer steuerte nach links, sodass der Humvee hinter ihnen auf die rechte Seite heranfahren konnte. Vor ihnen befanden sich die verbrannten Überreste des Hauses. Links davon standen die beiden miteinander verbundenen MargoMobile Seite an Seite, rechts ein großer kahler Baum mit einer Schaukel.
    Fünf Mann in seinem Hummer, vier im anderen. Mehr als genug, um die Sache zu erledigen.
    Wieder winkte er dem Mann, der vor dem MargoMobil stand. Climer sprang aus dem Wagen und ging auf ihn zu. Am Schnurrbart erkannte er den CIA-Kotzbrocken Claude Baumgartner.
    »Guten Tag, Gentlemen«, sagte Baumgartner. »Was gibt’s?«
    »Wir kommen wegen der Nestlinge«, sagte Climer. »Odgen will, dass sie ins Lager gebracht werden.«
    Baum schüttelte den Kopf. »Hmm, ich glaube nicht, dass wir das im Augenblick tun können.«
    Climer lächelte. »Aber klar können wir das, Baumer. Es kommt alles darauf an, wer das Sagen hat.«
     
    Perry kannte das Gebäude. Groß. Schwarz. Glänzend. Üblicherweise musste er sehr genau zuhören, um inmitten des Stimmengewirrs etwas zu verstehen, doch jetzt war es anders. Jetzt musste er Dinge ausblenden, musste versuchen, die zufälligen Gedanken, die durch seinen Kopf schossen, zu ignorieren. Doch das war nur möglich, wenn es mehrere Infizierte gab, viel mehr als die drei, die er in Glidden aufgespürt hatte.
    Das Bild des Gebäudes gewann Konturen.
    Das Renaissance Center.

    Perry riss die Augen auf. Das Stimmengewirr wurde immer lauter, denn die Wirtskörper hatten mehr Macht. Es wurde lauter, weil er – wie zuvor schon – den Infizierten näher kam.
    Oder genauer, die Infizierten kamen ihm näher.
    »Oh, Scheiße, Dew«, sagte Perry. »Ich höre Odgens Männer! Sie sind hier, um mich umzubringen!«
    Von draußen kam das gedämpfte Geräusch eines Schusses. Dann noch ein Schuss. Und noch einer.
    Milners Stimme explodierte in Perrys Ohrhörer. »Odgens Männer haben gerade Baum erschossen!«
    Dew zog seine .45er. »Milner, verteidige dich. Diese Typen haben sich mit den Nestlingen verbündet.«
    Noch mehr Schüsse. Perry hörte sie zugleich von außerhalb des Trailers und über die Lautsprecher in seinem Helm. Das bedeutete, Schüsse fielen im Computerraum – Milner erwiderte das Feuer. Doch genauso schnell, wie es begonnen hatte, brach das Feuergefecht ab. Milner war wahrscheinlich tot. Die Männer würden durch den Dekontaminationsbereich in den Autopsieraum kommen und dann über die zusammenklappbare Verbindung in den Trailer B.
    Dann würden sie Perry und Dew umbringen.
    Dew rannte zur Luftschleuse, hob die Hand, um sie zu öffnen, und hielt dann inne. Er drehte sich um und blickte zu Perry.
    »Was ist mit den Nestlingen?«, fragte er. »Sind sie wegen denen gekommen?«
    »Ja, aber ich bin das Hauptziel.«
    Männer schrien, Dinge fielen zu Boden. Das Licht über der Luftschleuse sprang von Grün auf Rot – jemand hatte gerade die gegenüberliegende Tür auf der anderen Seite des Gangs geöffnet. Schritte auf dem Gitterboden im Verbindungsgang
zwischen den Trailern – die Männer waren unmittelbar vor der Tür zu Trailer B.
    »Versucht nicht diese Tür zu öffnen!«, schrie Dew. »Wir haben zwei Nestlinge hier, und wir werden sie töten.«
    Der Mann auf der anderen Seite der Tür der Luftschleuse klang zugleich

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