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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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genau dieses Bauchgefühl sagte ihr jetzt, dass Sanchez verloren war, sollten genügend Crawler sein Gehirn erreichen.
    Er wäre für immer verwandelt. Genau wie Betty Jewell. War da der Tod nicht besser?
    »Verdoppeln Sie sie nochmal«, sagte Margaret.
    Dan drehte sich um und blickte ihr direkt ins Gesicht. »Definitiv nein. Haben Sie mir nicht zugehört? Sein Herz schlägt unregelmäßig.«
    »Er ist ein kräftiger Mann, Doktor«, sagte Margaret. »Er kommt damit zurecht. Und jetzt verdoppeln Sie die Dosis.«
    Im Innern seines Helms schüttelte Dan den Kopf. »Keine Chance.«
    »Verdammt, Daniel«, sagte Margaret. »Wenn diese Dinger massenhaft sein Gehirn erreichen, ist er am Arsch. Wir müssen ihn behandeln.«
    »Ist ihn umbringen und ihn behandeln dasselbe? Denn genau das wird passieren, wenn Sie die Dosis nochmal heraufsetzen. «
    »Raus hier«, sagte sie. »Ich mache es.«
    Er starrte sie an. »Ich kenne Sie nicht sehr gut, aber Sie sind Ärztin. Was zum Teufel ist nur mit Ihnen passiert?«
    »Die sind mir passiert«, sagte Margaret. »Wir müssen wissen, ob das Mittel wirkt. Wenn wir keine Behandlungsmöglichkeit finden, kommt es auf ein Leben auch nicht mehr an. Und jetzt gehen Sie mir endlich aus dem Weg.«

    Dan schob sich an ihr und Clarence vorbei und öffnete die Luftschleuse zu Trailer A. Als sie sich umdrehte und wieder zu Sanchez sah, kreuzten sich kurz ihre und Clarences Blicke.
    Sie sah Traurigkeit in seinen Augen. Mehr noch, sie sah Mitleid. Jetzt endlich verstand sie, warum Bernadette Smith hatte sterben müssen. Und sie hasste sich dafür.
    Sie wandte sich von Clarence ab und fing an, die Dosis zu erhöhen.
    108
11:50 Uhr. Die Befragung
    Dew hasste den Schutzanzug fast so sehr, wie Perry ihn hasste. Er hatte sich über dieses menschliche Kondom immer lustig gemacht, doch jetzt, da er endlich nachgegeben hatte und selbst in einem steckte, war alles wie verhext. Es kam ihm so vor, als würde er sich bei nächster Gelegenheit, wenn er dieses Ding nicht trug, garantiert etwas einfangen. Mit einer neuen .45er in seinem Halfter an der Hüfte, das er über dem Anzug trug, sah er aus wie ein Vollidiot.
    Perry starrte einfach nur die beiden Nestlinge in ihren Käfigen an. Sie wirkten lethargisch und besiegt. Vielleicht hatte es sie milder gestimmt, dass sie sich direkt neben dem mittleren Käfig befanden, in dem das Opfer von Perrys Schießkünsten verweste. Sie hatten sich in den letzten zwanzig Minuten kaum bewegt.
    »Was sagen sie, Junge?«

    »Sie sagen immer noch überhaupt nichts«, antwortete Perry. »Sie wirken wie weggetreten.«
    »Kannst du nicht ihre Gedanken lesen oder so?«
    Perry schüttelte den Kopf. »So läuft das nicht. Die Dreiecke haben immer noch Verbindungen zu menschlichen Gehirnen. Ich glaube, das ist auch der Grund dafür, warum ich die chaotischen Bemerkungen der Wirtskörper hören kann. Aber die Nestlinge haben keine Verbindung zu einem menschlichen Gehirn. Sie können sich mit mir unterhalten, aber nur, wenn sie es selbst wollen.«
    »Aber du hörst immer noch das Stimmengewirr der Dreiecke? «
    Perry nickte. »Ja. Und es wird stärker, was irgendwie unheimlich ist. Eigentlich wird es nur stärker, wenn ich sie aufspüre, wenn ich ihnen näher komme. Sind sie jetzt vielleicht mächtiger? Ich weiß es nicht, Dew. Vielleicht brauchen wir diese Scheißer hier überhaupt nicht. Kann ich noch einen erschießen? «
    Dew beugte sich vor und sah in den linken Käfig. »Was sagst du, Kumpel, sollen wir dich erschießen?«
    Beide Nestlinge regten sich. Ihre schwarzen Augen blinzelten und schienen sich ein wenig mit Leben zu erfüllen.
    »Irgendetwas sorgt hier für Unruhe«, sagte Dew. »Haben sie Angst vor der Pistole?«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Perry. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. »Das Gebrabbel wird lauter, viel lauter. Augenblick, Dew. Ich empfange Gedanken an ein Tor … und an ein großes Gebäude.«
    »Kannst du es erkennen?«
    Perrys Augen blieben geschlossen, doch er schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Es ist verrückt. Üblicherweise
fühlt sich alles so chaotisch an, als irrten die Infizierten umher und versuchten herauszufinden, was zu tun ist, doch das hier … fühlt sich so organisiert an. Mittags, Viertel nach eins.«
    »Viertel nach eins?«, fragte Dew. »Verdammt, was passiert um Viertel nach eins?«
    Perry öffnete die Augen. »Sie haben einen Zeitplan. Genau dann wird sich das Tor öffnen. Aber ich weiß nicht, warum das so

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